Der Content Manager (CM) ist ein typischer Beruf aus dem Bereich New Media. Dieses Berufsbild gibt es erst seit kurzer Zeit und entwickelte sich im Zuge der IT und professionellen Webnutzung durch die Unternehmen. Content Manager sind in Unternehmen für die Substanz im Web oder auch im Intranet verantwortlich und vor allem von Agenturen gesucht. Doch auch Unternehmen aller Branchen, die auf komplexe Internetauftritte setzen, stellen zunehmend CM ein.
Die Aufgaben, die auf diese Fachleute warten, variieren je nach Firma.
Ganz allgemein gesprochen, ist der Content-Manager - wie der Name schon sagt - verantwortlich für den Inhalt eines Webangebots. Die von Unternehmen im Internet und Intranet hinterlegten Informationen haben häufig den Umfang von kleinen Bibliotheken. Eine fünf- und sechsstellige Anzahl von Seiten zeugt von einer Informationsvielfalt, die strukturiert und gepflegt sein will. Wie umfangreich seine Aufgaben sind, ist verschieden.
In der Regel gehören dazu: Themenrecherche, Texte schreiben und redigieren, die Vernetzung von Inhalten sowie die Integration von Grafiken, Bildern und Audiodateien in einen bestehenden Internetauftritt. Mindestens ebenso wichtig ist aber, wie die Bezeichnung Manager bereits andeutet, das Herstellen und Pflegen von Beziehungen zu Text- und Media-Agenturen sowie freien Autoren und Journalisten, aber auch zu Redaktionen verschiedenster Medien. Da der Content Manager für den gesamten Inhalt des Internet-Mediums verantwortlich ist, sollte er einschlägige IT-Anwendungen und -Tools beherrschen dazu gehören Textverarbeitung, Datenbank-Anwendungen, Redaktionssysteme, HTML- und vergleichbare Programmiersprachen.
Konkret heisst das, dass er sich auskennt mit neuen Stilformen, Online-Recherche, Hypertext, Community und multimedialem Arbeiten. In der Online-Produktion geht es dann um Communities, Chatrooms und Foren, Layout, digitale Bildbearbeitung, digitalen Audioschnitt und Streaming. Im Bereich Medientechnik dreht sich alles um Internet und Intranet, Systeme und Server, HTML und weiterführende Sprachen, sowie um Trends im Online-Design und -Journalismus. Schliesslich filtert bei der Vielzahl an Bild- und Textinformationen im Medium Internet das Auge bekanntlich mit.
Es gehört aber auch Festlegung von Content-Strategie und Themenplanung, die Konzeption neuer Angebote in Kooperation mit dem verantwortlichen Projektmanager sowie Aufbau und kontinuierliche Weiterentwicklung eines Content-Management-Systems (CMS) dazu. Je nach Firma realisiert er Content-Partnerschaften, ist verantwortlich für die Qualitätssicherung und für die Führung der Mitarbeiter, die für die Pflege des Webinhaltes zuständig sind.
Die Krankenkasse Visana in Bern sucht einen Content Master für das hauseigene Intranet. Das Unternehmen versteht unter dieser Berufsbezeichnung allerdings weniger eine Person, die für den Inhalt zuständig ist, als einen Gesamtmanager für den ganzen Intranetbereich. Markus Aerni, Mitglied der Direktion, erklärt: "Das Ziel ist es, unser Intranet zu einer zentralen Wissensplattform zu machen." Bis anhin können über diese Plattform rund 50 Applikationen und über 30'000 Seiten Inhalt abgerufen werden. Jedoch soll das Intranet noch weiter ausgebaut werden. Beim Content Master laufen alle Fäden zusammen. Er ist zuständig für die Bereiche Wissens-, Qualitäts-, Prozess- und Projektmanagement und vor allem für die Wissensverfügbarkeit. Wunschkandidat wäre eine vielseitige Person mit Informatik- und/oder betriebs-wirtschaftlicher Aus- und Weiterbildung und entsprechender Praxis.
Sie sollte Erfahrung in Konzeptions- und Realisierungsaufgaben sowie möglichst viel Kenntniss im Umfeld der Webtechnologie mitbringen. Viel Wert wird bei der Auswahl des Kandidaten auch auf seine Persönlichkeit gelegt. Es käme sehr wohl auch ein Quereinsteiger in Frage, sofern er das nötige Know-how mitbringt und gewillt ist, sich stetiger Weiterbildung zu unterziehen, erläutert Aerni.
Sehr begrüssen würde der Qualitätsbeauftragte eine weitere Frau im Team. Leider war in den 16 Bewerbungen, die Aerni bis anhin bekommen hat, noch nicht der Richtige dabei. "Mehr als die Hälfte der Bewerber waren unterqualifiziert. Es ist im Moment schwierig, im Webbereich gute Leute zu bekommen. Der Markt ist überschwemmt von Leuten die eine mangelnde Fachausbildung oder eine schlechte Grundausbildung haben", begründet Aerni. Je nach Ausbildung und Erfahrung bezahlt Visana ihrem neuen Content Master 70'000 bis 120'000 Franken pro Jahr.
