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Kundenbeziehungen als Service

Die Basler E2E setzt auf Salesforce. Wir sprachen mit E2E-CEO Serge Gansner über Implementierung und Nutzen von «CRM as a Service».

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/02

     

Bis in fünf Jahren, so die Marktforscher von Gartner, sollen 25 Prozent aller Business-Software als Software as a Service (SaaS) entwickelt werden. Zurzeit steht allerdings vor allem Customer Relationship Management (CRM) als SaaS-Anwendung zur Verfügung. Der weltweit grösste Anbieter ist hier Salesforce.com. Seit kurzem kommt er auch bei E2E Technologies zum Zuge.



Das Basler Software-Unternehmen E2E entwickelte ein modellgetriebenes Verfahren für die Verknüpfung von Applikationen, mit dem sich Integrationsaufgaben, die bisher Monate dauerten, in deutlich kürzerer Zeit realisieren lassen.
«Unser Unternehmen hat sich in den letzten anderthalb Jahren sehr schnell und weltweit entwickelt», sagt E2E-Mitbegründer und CEO Serge Gansner. «Die DACH-Region betreuen wir von Basel aus. In Australien und Grossbritannien haben wir heute je ein Sales-Team, in den USA sogar zwei.»
Die Spreadsheets, wie sie seit den Anfängen der Firma für CRM-Belange verwendet wurden, erwiesen sich in dieser Situation schnell als ungenügend: «Wir waren ständig am Konsolidieren. Dennoch waren die Daten nie auf dem neusten Stand.»





Eine Firma, die sich der effizienten Integration verschrieben hat, stellt sich natürlich auch die Frage: Welches CRM-System lässt sich bei uns schnell und kostengünstig einführen, ist für alle Beteiligten leicht nutzbar und erlaubt auch den Zugriff von unterwegs? Gansner: «Eine CRM-Applikation wäre für ein Untenehmen unserer Grösse – wir haben derzeit alles in allem 30 Mitarbeiter – wohl eher überrissen. Für eine SaaS-Lösung spricht, dass sie auch einer kleineren Firma erlaubt, weltweit zu agieren. Wir haben diese Erfahrungen bereits mit Citrix GoToMeeting gemacht. Das web-basierende Konferenz-Tool hat sich bei der Kommunikation mit Verkäufern und Kunden als ausser­ordentlich nützlich und kosten­günstig erwiesen.»


In acht Wochen produktiv

Eine Umfrage ergab, dass viele der E2E-Verkäufer bereits Erfahrung mit Online-Tools hatten. Sales-force.com erwies sich dabei als grösster gemeinsamer Nenner.
Als Partner wurde das Salesforce-Implementierungs- und Consulting-Unternehmen Parx gewählt. «Natürlich», betont Gansner, «kauft man ein Tool nicht einfach, weil es zur Verfügung steht. Wir hatten klare Vorstellungen von unseren Verkaufsprozessen und ein Modell zur Bewertung potentieller Kunden. Entscheidend war, ob sich diese internen und externen Prozesse mit Salesforce adäquat abbilden liessen. Parx hat unsere Anliegen und Methoden gut verstanden und aufgezeigt, dass deren Umsetzung möglich ist.»
Die Implementierung erwies sich als relativ einfach, wie Gansner im Rückblick sagt, «Nicht gerade Plug and Play, aber beinahe.» Schon nach einer kurzen Testphase konnte die Anwenderschulung in Angriff genommen werden. In rund anderthalbstündigen GoToMeeting-Konferenzen machten sich die Anwender mit dem neuen Tool vertraut. Seither arbeitet das gesamte Verkaufsteam damit.
Vom ersten Kontakt mit Parx bis zum Zeitpunkt, als das Projekt produktiv wurde, waren gerade einmal acht Wochen vergangen. Die eigentliche Implementierung hatte sogar nur einen Monat beansprucht.


Qualitätsverbesserung

Seit Dezember vergangenen Jahres ist Salesforce nun bei E2E in Betrieb. Einer der Verkäufer fungiert als Super-User, bei dem alle Fragen, Wünsche und Anregungen seitens der Anwender zusammenlaufen. In dieser Zeit fielen noch einige Verfeinerungen und Justierungen an. Die meisten konnten intern vorgenommen werden. Dem Administrator steht ein umfangreiches Pannel für das Customizing von Funktionen und Definitionen zur Verfügung. Gansner: «Natürlich sind wir ein Software-Unternehmen mit entsprechenden Kenntnissen, aber es ist wirklich nicht allzu schwierig, sich in Salesforce zurechtzufinden und unternehmensspezifische Anpassungen vorzunehmen.»






Gansner, der neben seiner Funktion als CEO auch den weltweiten Verkauf der E2E-Bridge betreut, ist des Lobes voll: «Das neue Tool ist für mich eine riesige Vereinfachung! Ich telefoniere wöchentlich mit jedem meiner Verkäufer rund eine Stunde, um die laufenden Geschäfte zu besprechen. Jetzt habe ich alle Informationen – Kontakte, Opportunities, Accounts samt deren Geschichte und Hintergründe – vor mir auf dem Bildschirm. Ich kann Fehlendes erfragen und mich auf das Geschäft konzentrieren. Mein Leben als Verkaufsleiter ist deutlich stressfreier geworden. Dazu kommt, dass ich jederzeit für jede Region per Knopfdruck Reports und Dashboards abfragen kann. Ich sehe, was in der Pipeline ist und kann notfalls intervenieren.» Fazit: «Nach zwei Monaten ist bereits klar, das wir im Verkauf eine echte Qualitätsverbesserung erreicht haben.»


Sicherheitsbedenken

Was Gansner besonders schätzt, ist, dass er auch unterwegs und zuhause auf seinen Salesforce-Desktop zugreifen kann und sich nicht um die Datensicherung kümmern muss: «Ich weiss nicht einmal, wo auf der Welt meine Daten gespeichert sind.»
Damit berührt er allerdings einen Punkt, der bei SaaS-Anwendungen immer wieder zu Diskussionen Anlass gibt: die Datensicherheit. Gansner meint, gerade Software-Unternehmen würden diese Gefahren und Risiken natürlich sehr genau kennen. Sie wären sich aber wohl auch stärker als andere bewusst, was ein Fehler im Kerngeschäft bedeutet: Ein einziger erfolgreicher Angriff auf Kundendaten einer Firma wie Salesforce bewirkte wohl, dass ihr Business-Modell von einem Tag auf den anderen mausetot wäre. «Das wäre nicht nur ein Rückschlag für das betreffende Unternehmen, sondern für die gesamte Industrie. Ich bin daher überzeugt, dass Sicherheitsmechanismen und Datenschutz bei den grösseren Anbietern wirklich 1a sind – möglicherweise sogar besser als bei mancher Bank.» Und er fährt fort: «Nicht zuletzt aus diesen Überlegungen heraus haben wir auch unsere Mail-Infrastruktur auf einen bei RedIT gehosteten Server ausgelagert. Und wir leben auch damit deutlich sorgenfreier als vorher.»


E2E Technologies

Das Schweizer Softwarehaus E2E Technologies Ltd. (www.e2ebridge.com) ist der erste Anbieter einer Software für die vollständige Modell-basierte Integration. Die E2E Bridge ermöglicht Unternehmen, den Prozess der Applikationsintegration und SOA-Entwicklung weitgehend zu automatisieren. Model Driven Integration kommt ohne herkömmliche Programmierung aus. Ein Enterprise Service Bus in Form einer Virtual Machine für die Unified Modeling Language (UML) führt sämtliche Integrationsservices direkt aus dem Modell aus.




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