Wenn wir heute von Managerhotels sprechen, meinen wir nicht die kleinen verschwiegenen Unterkünfte, in denen die Zimmerbelegung äusserst diskret behandelt wird, sondern Hotels mit komfortablen Zimmern und Konferenzräumen, die mit modernster Technologie ausgestattet sind. Dazu gehören Computer- und Faxanschluss, ISDN-Leitung, Telefon mit Anrufbeantworter sowie ein Zugang zum Internet, womit für effektives und konzentriertes Arbeiten fern vom Büro gesorgt ist.
Businessleute müssen immer erreichbar sein. Das ist beim heutigen Stand der Technik eigentlich kein Problem mehr. Jeder Manager hat Handy, Laptop und ein von überall auf der Welt abrufbares Mailkonto. Doch ganz so einfach ist die Sache nicht. Nicht in allen Hotels, in welchen Geschäftsleute absteigen, gibt es eine zweite Telefonsteckdose fürs Modem, oder aber sie ist so umständlich hinter dem Kleiderschrank montiert, dass es unmöglich ist, sich mit seinem Notebook ins Internet einzuloggen.
Aber nicht nur Businessleute nützen Internet und E-Mail auf Ihren Reisen. Immer mehr Touristen haben das Bedürfnis, von Unterwegs auf ihre Mailbox zuzugreifen oder zu surfen, sei es beispielsweise um Stadtpläne, Öffnungszeiten von Museen oder allgemeine Infos über ihr Reiseziel zu erhalten.
Das Startup-Unternehmen RoomWeb hat diese Marktlücke erkannt und bietet Hotels speziell für diese Bedürfnisse entwickelte Terminals an, bestehend aus einem 12- oder 15-Zoll-LCD, einer Tastatur und einer Maus. Diese fix installierten Web-Terminals haben im Gegensatz zu herkömmlichen PCs keine Festplatte und Laufwerke.
Ihr Speichermedium ist das Internet. Mittels ADSL-Leitung kann der Gast mit 20facher Modemgeschwindigkeit surfen. So bleibt auch die Telefonleitung frei für ein- und ausgehende Anrufe. Einfache Bedienung mit vordefinierten Tasten erlauben auch dem wenig geübten Benutzer schnellen Zugang zur virtuellen Welt.
Einige namhafte Schweizer Hotels haben diesen High-Speed Internet Access seit geraumer Zeit in den Zimmern installiert und bieten ihren Gästen diesen neuen Service an, darunter auch das Hotel City Weissenstein in St.Gallen. Seit Anfang August findet man in der Businessherberge in jedem Zimmer die Web-Terminals von RoomWeb. "Unsere Gäste schätzen diesen Service sehr", gibt Hotelfrau Ursula Frei Auskunft. "Vor allem die Geschäftsreisenden aus Übersee, die ihre Notebooks nicht dabei haben, benutzen das Internet rege. Internet im Hotelzimmer wird in naher Zukunft Standard werden. Der Gedanke, auch auf Reisen jeden Morgen die heimatliche Zeitung zu lesen, ist super."
Bei Zürich-Tourismus ist man überzeugt, dass vor allem die Lage ein wichtiger Punkt bei der Auswahl des Hotels ist. Laut Markus Salzmann, Teamleiter Operation, macht die Businesskundschaft in Zürich 70 Prozent der Hotelbelegung aus.
"Die Businesshotels haben sich längst auf die Bedürfnisse der Gäste eingestellt. So bieten fast alle Hotels öffentliche Internetstationen, mietbare oder fix installierte Modems oder Businesscorners mit PCs, Druckern und Faxgeräten."
Das Hotel Atlantis Sheraton in Zürich vermietet speziell für Geschäftsreisende vier eigens eingerichtete "Smart Rooms": Geräumige Zimmer mit einem grossen Arbeitsplatz, der mit einem Multifunktionsgerät ausgestattet ist. Urs Hegglin, IT-Verantwortlicher: "Die Smart Rooms werden bei uns sehr oft gebucht, der Gast kann seinen Laptop an diese Kombigeräte anschliessen und hat somit Druck-, Fax- und Kopiermöglichkeit. Für Gäste die nur kurz ihre E-Mails abfragen oder surfen wollen, haben wir ein Business Center, in dem eine PC-Station mit Münzeinwurf steht. Auch diese Möglichkeit wird rege genutzt."
Als erstes Hotel der Schweiz setzt das Swissôtel in Zürich auf die Wireless-LAN-Technologie von Monzoon Networks.
Werner Rechsteiner, Systemverantwortlicher im Businesshotel in Oerlikon: "Der Businesskunde reist meist mit dem eigenen Laptop. Wir bieten ihm in unseren Zimmern sämtliche möglichen Anschlüsse dafür und ein Druck/Fax-Kombigerät. Das Hotel ist mit Wireless Access Points ausgerüstet. Kunden, die noch keinen Zugang dafür haben, können an der Reception eine Art Starterkit beziehen und erhalten vorübergehende Zugriffsrechte, die später in ein Abo umgewandelt werden können. Das meistgeschätzte Objekt in unseren Zimmern ist jedoch die festinstallierte Espressomaschine, mit der sich der Businessreisende selber Kaffee machen kann, während er Akten wälzt."
Auch der längste Arbeitstag geht einmal zu Ende und dann ist körperliche Bewegung oder Entspannung angesagt. Und wenn kein Business-Dinner geplant ist, wünscht sich mancher Geschäftsmann einfach einen ruhigen Abend, eine gute Matratze und viel Schlaf. Für Erholung sorgen aber auch hoteleigene Fitnessräume, ein Hallenbad mit Sauna oder Wirlpool und eine gute Küche.
