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EMC Greenplum Data Computing Appliance tritt gegen Oracle Exadata an
Quelle: Vogel.de

EMC Greenplum Data Computing Appliance tritt gegen Oracle Exadata an

75 Tage nach der Übernahme von Greenplum hat EMC eine Data Warehouse Appliance vorgestellt, die mit Oracles Produkt Exadata sowie Systemen von Netezza, Teradata und weiteren Anbietern in Wettbewerb treten soll.
15. Oktober 2010

     

Die EMC Greenplum Data Computing Appliance (DCA) ist ein Standalone-DAS-System, das sich auch mit EMC-Clariion-SAN- und Data-Domain-Systemen für eine erweiterte Datensicherung kombinieren lässt. Die DCA besteht aus der im vergangenen Monat veröffentlichten Software Greenplum 4.0 und einer Hardware-Box, die 16 Server und 192 Intel-Kerne umfasst.


Die Appliance fasst pro Rack 36 Terabyte an unkomprimierten beziehungsweise 144 Terabyte an komprimierten Daten. EMC bietet das System, das sich auf bis zu 24 Racks ausbauen lässt, sowohl in einer Half- als auch in einer Full-Rack-Konfiguration an. Nach Angaben von EMC scannt die DCA unkomprimierte Daten mit einer Geschwindigkeit von 24 Gigabyte pro Sekunde und kann pro Rack über zehn Terabyte Daten in der Stunde laden.


Auch als Standalone-Software erhältlich


EMC bietet die Software Greenplum 4.0 auch ohne Hardware an, aber laut Ben Werther, Director Product Strategy bei EMC, sei die DCA für eine Top-Performance abgestimmt. Darüber hinaus verkauft EMC die DCA zusammen mit Clariion-Speichern und der Replizierungs-Software Recoverpoint für das Disaster Recovery und zusammen mit Deduplizierungssystemen von Data Domain fürs Backup. "Mit dem SAN erhalten Sie fortschrittliche Funktionen wie Snapshots und Disaster Recover", erklärt Werther. "Sie können Spiegelungen auslagern und die Kapazität der Appliance erhöhen."


Mit der Übernahme von Greenplum erweitert EMC die Marktaktivität jenseits des Storage-Kerngeschäfts und tritt mit dem Verkauf von Data-Warehousing-Plattformen in Wettbewerb mit Anbietern wie Oracle und IBM. Diesen Weg hat auch IBM im vergangenen Monat mit der Übernahme von Netezza für 1,7 Milliarden Dollar eingeschlagen. Die Übernahme soll bis Jahresende vollzogen sein.


Die EMC Greenplum Data Computing Appliance ist ein Teil der neuen EMC-Division Data Computing Products, die von Greenplums ehemaligem CEO Bill Cook geleitet wird. Nach Einschätzung von Merv Adrian, Chef des auf den Bereich Datenmanagement spezialisierten Beratungshauses IT-Market Strategy, kann sich EMC mit der Greenplum-Produktlinie nun auch den wertvollen Daten von Unternehmen annehmen, die ausserhalb von Datenbanken liegen.

Unstrukturierte Daten wachsen schneller


"In vielen Unternehmen finden sich mittlerweile grössere Datenbestände in den Dateisystemen ausserhalb der Firmendatenbanken", so Adrian. "Das sind wertvolle Informationen und diese Datenbestände wachsen schneller als die in den Datenbanken. Es gibt keinen vernünftigen Grund, diese Daten in Datenbanken zu verlagern, da man sie nicht so verwalten muss, wie das Datenbanken machen. Ein Produkt wie dieses stellt flexibel eine Sandbox zur Verfügung, um mit den Daten zu arbeiten. Wenn man dann fertig ist, kann man einfach abbrechen und das alles verwerfen. Sowas macht man nicht mit einer mehreren Millionen teuren Analysedatenbank." Allerdings ist die DCA keine Billig-Appliance – die Preise starten bei einer Million Dollar.


Die wichtigsten Konkurrenzprodukte kommen von Oracle, IBM und Teradata


Die wichtigsten Konkurrenzprodukte zur EMC Greenplum Data Computing Appliance sind Exadata X2-8 von Oracle, TwinFin12 von Netezza und das Modell 2580 von Teradata. Als die auf Hewlett-Packard-Hardware basierende Exadata 2008 an den Start ging, wurde das als Angriff auf die Speicherhersteller gewertet, da Storage Area Networks bisher der bevorzugte Speicherplatz für Oracle-Datenbanken waren. Nachdem Übernehme von Sun zu Beginn des Jahres hat Oracle das Exadata-System mit Sun-Hardware erneuert.


Oracles Exadata hat die bessere Hardware


Laut Adrian liege das Exadata-System vor der EMC-Greenplum-Appliance, wenn man die Hardware betrachtet, da hier Flash und Infiniband eingesetzt werden. Allerdings ist er der Auffassung, dass die DCA einige architektonische Vorteile bietet.


"Exadata verarbeitet Speicher anders. EMC bietet auf der Speicherebene noch nicht die Art von Hardware-Unterstützung an, wie Exadata bereits heute. Oracle hat den Pokereinsatz erhöht, da deutliche technische Vorteile wie die Speicherauslastung, Smart Storage und Infiniband-Interconnect eingesetzt werden. Zugleich zeigt das Unternehmen auf, wie man alle diese Teile zusammen einsetzen kann. EMC ist hier noch nicht so weit, allerdings bietet EMC andere Vorteile, denn der Ansatz des Unternehmens orientiert sich viel stärker am Massively Parallel Processing, MPP."


Exadata setzt auf shared Disks, während hingegen Greenplum auf ein "MPP shared nothing"-Modell setzt, bei dem der Workload gleichmässig auf die Server verteilt wird, sodass es zu keinem Performance-Einbruch kommt, sollte ein Sever versagen. Werther von EMC wies darauf hin, dass der Shared-Disk-Ansatz zu Performance-Problemen führt, wenn ein Server ausfällt. Netezza und Teradata setzen ebenfalls auf die Shared-Nothing-Architektur.




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