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Beamer für die Ewigkeit dank LED-Technologie
Quelle: Vogel.de

Beamer für die Ewigkeit dank LED-Technologie

LED-Projektoren bieten einen entscheidenden Vorteil: Ihre Lichtquelle ist für die Ewigkeit gemacht. Ein Vergleichstest soll zeigen, ob die Geräte auch sonst überzeugen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/10

     

Die LED-Technologie ist auf dem Vormarsch, auch im Projektoren-Bereich. Gerade bei den Lichtschleudern bieten LEDs entscheidende Vorteile. So besitzen sie im Vergleich zu herkömmlichen Lampen eine deutlich bessere Energieeffizienz. Als Folge dessen sinkt der Stromverbrauch, der Kühlbedarf sinkt und erlaubt eine kleinere Bauweise der Geräte. Und als Hauptvorteil halten LEDs in der Regel gut und gerne 20’000 Stunden, während herkömmliche Lampen nach 2000 bis 4000 Stunden für teures Geld ersetzt werden müssen. Nebst diesen Vorteilen findet sich aber auch ein wesentlicher Nachteil: Die Lichtleistung von LEDs kann (noch) nicht mit der einer konventionellen Lampe mithalten.



Härtetest

Swiss IT Magazine wollte wissen, was aktuelle Beamer im Praxiseinsatz leisten, und hat insgesamt vier in der Schweiz erhältliche Geräte getestet. Bei zweien handelt es sich um sogenannte Mini-Beamer, welche die Vorteile (und leider auch den erwähnten Haupt-Nachteil) der LED-Technologie voll ausspielen. Der Optoma Pico PK102 Pro und der 3M MPro150 passen in die Hosentasche, können ohne Strom mit Akku betrieben werden und müssen kaum beziehungsweise gar nicht (Optoma) gekühlt werden. Aber – so viel gleich vorneweg – sie sind nicht gerade lichtstark.


Daneben wurde ein Casio-Modell getestet, welches auf eine Mischung aus LED- und Laser-Technologie setzt, aber (fast) dieselben Vorteile bietet wie ein reiner LED-Beamer. Das Gerät ist äusserst kompakt und soll seinen Konkurrenten mit einer herkömmlichen Gasentladungslampe punkto Leuchtkraft in nichts nachstehen. Und schliesslich wurde der SP-F10M von Samsung unter die Lupe genommen, der voll auf die LED-Technologie setzt und dabei als der erste LED-Datenprojektor angepriesen wird, der mit einer Leuchtkraft von 1000 ANSI-Lumen aufwarten kann.


Der Laute

Vielversprechend sieht er aus, der XJ-A230 aus Casios Green-Slim-Serie. Das Gerät bringt 2,25 Kilogramm auf die Waage, ist flach wie eine Flunder und äusserst solide gefertigt. Einzige Mängelpunkte bei der Verarbeitung: Der Linsenschutz, der eigentlich dank Magnet auf der Linse halten sollte, fällt bei der geringsten Berührung ab. Und der Standfuss vorne lässt sich zwar äusserst komfortabel verstellen, lottert aber. Doch abgesehen davon lässt der XJ-A230 keine Kritik zu – zumindest solange er nicht in Betrieb genommen wird.


Bei Inbetriebnahme dann macht sich der grosse Schwachpunkt der Geräts, das mit einer Mischung aus LED-Technik (für die Farbe Rot) sowie Laser (für Grün und Blau) arbeitet, unmittelbar bemerkbar: der Lüfter. Das Casio-Gerät ist mit einer gemessenen Lautstärke von 52 dB schon sehr laut und vor allem ist das Geräusch äusserst unangenehm. Besser wird es, wenn der XJ-A230 im Eco-Modus (von dem zwei zur Verfügung stehen) betrieben wird. Im Modus Eco2 wird es schon fast angenehm, aber auch relativ dunkel auf der Leinwand.


Auch die Bildqualität weiss nicht vollends zu überzeugen. Zum einen hat der Projektor Schwächen etwa beim Darstellen von Farbabstufungen, zudem wirken die Farben etwas grell. Bei der Schärfe liegt das Problem darin, dass die native Auflösung bei 1280x800 Pixel (WXGA) liegt. Da nun gerade Powerpoint-Präsentationen meist mit 1024x768 Pixel erstellt werden und die Grafikkarte eines «herkömmlichen» 4:3-Display-Notebooks oftmals das Widescreen-Format gar nicht ausgeben kann, wird interpoliert – was sich wie bei jedem anderen Gerät auch negativ auf die Schärfe auswirkt. Zumindest bei der Lichtstärke gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Ausleuchtung ist gleichmässig, und bei weissen Flächen wirkt der Casio-Beamer heller als das Gerät von Samsung.


Zur Bedienung: Die Bedienelemente oben am Gerät wirken hochwertig und sind angenehm zu gebrauchen. Das Menü gewinnt keinen Preis für seinen Sexappeal, ist zumindest aber verständlich und funktional. Auch die Fernbedienung ist nicht sehr hübsch, aber zweckmässig. Sie bietet sogar einen Pointer, bei dessen Drücken eine Art Mauszeiger auf der Leinwand erscheint, der dann mit den Pfeiltasten der Fernbedienung bewegt werden kann. Wirklich praktisch funktioniert dies aber nicht.

Was dem XJ-A230 abgeht, ist der USB-Anschluss und in diesem Zusammenhang der integrierte Medienplayer des Samsung-Konkurrenten, um Dateien direkt ohne PC abzuspielen. Andere Modelle derselben Casio-Serie bieten diese Option jedoch. Generell muss gesagt werden, dass es Anschluss-seitig eher düster aussieht. Einen Netzwerkanschluss sucht man vergebens, genauso wie einen S-Video-Anschluss oder einen VGA-Ausgang. Geboten werden einzig ein VGA-, ein HDMI- und ein Serial-Port. Auch hier macht Samsung es besser. Positiv hingegen ist, dass dem Projektor eine Tasche zum Lieferumfang gepackt wurde.


Alles in allem weiss der XJ-A230 also vor allem durch seine Bauweise zu gefallen. Das an die Leinwand geschossene Bild ist sicher in Ordnung, solange man keinen direkten Vergleich mit einem anderen Gerät hat, und die Bedienung lässt wenig Kritik zu. Die schmalbrüstige Anzahl der Anschlüsse und insbesondere der laute Lüfter drücken jedoch massiv auf die Wertung.


Das Schwergewicht

Wie der Casio XJ-A230 ist auch der Samsung SP-F10M in edlem Weiss gehalten. Das ist dann aber bereits die einzige äusserliche Ähnlichkeit. Besticht der Casio-Projektor durch sein filigranes Design, ist der Samsung-Beamer eher in der Sparte Schwergewicht einzuordnen. Mit seinem stolzen Gewicht von fast 5 Kilogramm eignet sich der SP-F10M nicht unbedingt für den mobilen Einsatz. Die Verarbeitung ist allerdings sauber und lässt keine Wünsche offen.


Stationär installiert, überzeugt das Gerät durchaus. Der Samsung-Projektor liefert im Test die besse-re Bildqualität als sein Konkurrent von Casio, auch wenn die Farben tendenziell etwas dunkler dargestellt werden. Zudem verliert der SP-F10M gegen den Rand etwas an Helligkeit, wohingegen die Abstufung der Farbskala durchaus zufriedenstellend ist.


Im Gegensatz zum Casio-Beamer, der auf eine Mischung von LED- und Laser-Technologie setzt, ist der Samsung SP-F10M ein reiner LED-Projektor auf Basis der 3LCD-Technologie, der es auf eine Lichtleistung von 1000 ANSI-Lumen bringt und die Bilder mit einer nativen Auflösung von 1024x768 Bildpunkten an die Wand wirft. Der Hersteller verspricht eine Lampen-Lebensdauer von mehr als 50’000 Stunden, allerdings im Eco-Modus. Aber auch im Normalmodus halten die LEDs laut Hersteller satte 30’000 Stunden.


Während der Casio als Traktor durchgehen könnte, ist der Samsung-Projektor im Betrieb relativ leise. Mit einer gemessenen Lautstärke von 40 dB macht der Beamer sogar im Normalmodus weniger Lärm als der Casio-Konkurrent im Eco-Modus 2. Zudem ist das Geräusch des Lüfters deutlich angenehmer und fällt nicht störend auf.

Die Bedienung des Samsung-Geräts überzeugt. So lässt sich der Standfuss vorne mit einem Handgriff stufenlos verstellen, das mühsame Schrauben entfällt also. Einziger Schwachpunkt ist vielleicht der Fokus, der mit einer Drehscheibe eingestellt werden muss, was die Feinabstimmung etwas erschwert. Die mitgelieferte Fernbedienung ist funktional und liegt gut in der Hand, einen Laserpointer sucht man leider aber vergebens. Was im Lieferumfang ebenfalls nicht enthalten ist, ist eine Tragtasche, welche man aber angesichts des Gewichts des Projektors wahrscheinlich selten oder gar nie gebrauchen würde. Des weiteren gefällt auch die übersichtliche und selbsterklärende Menüführung, die sogar für Projektor-Neulinge kein Problem darstellt und wohl die beste aller getesteten Beamer ist.


Die meisten Punkte sammelt der SP-F10M aber mit der Vielzahl seiner Anschlüsse. Nebst den üblichen Beamer-Anschlüssen trumpft das Gerät mit einem USB- und einem Netzwerk-Port auf und positioniert sich so ganz klar vor dem Casio-Gerät. Insbesondere mit dem integrierten Media Player, der das Abspielen von Inhalten vom direkt in den Beamer eingesteckten USB-Stick erlaubt und beim Casio-Beamer fehlt, hebt sich der Samsung-Projektor definitiv von der Konkurrenz ab und macht das Notebook überflüssig. Unterstützt werden im Media Player nebst Microsoft Office (97 bis 2007) auch PDF-, Audio-, Bild- und Video-Files. Die Qualität der integrierten Lautsprecher macht selbst beim Abspielen eines Videos den Anschluss eines externen Klang-gebers überflüssig. Mit 1799 Franken ist der SP-F10M der teuerste Beamer im Test, die Vielzahl der Anschlüsse, die Bildqualität und der integrierte Media Player wiegen dies allerdings wieder auf.


Der Brauchbare

Ultraportabel ist er, der Mini-Beamer MPro150 aus dem Hause 3M. Das Gerät ist mit einem Akku ausgestattet und besitzt einen internen 1-GB-Speicher, einen Erweiterungsslot für Micro-SD-Karten (eine 2-GB-Karte ist im Liefer-umfang enthalten) sowie einen integrierten Medienplayer. Über diesen lassen sich beispielsweise Powerpoint- und Word-Files (auch 2007er-Version), Bilder oder auch Videos abspielen. Die Bedienung dieses Medienplayers erfolgt über das Steuerkreuz oben am Gerät und funktioniert ziemlich logisch. Somit ist es also möglich, lediglich mit dem 160-Gramm-Projektor bewaffnet etwa zu einem Kunden zu gehen und eine Verkaufspräsentation zu halten – das ist komfortabel und dürfte Eindruck schinden. Voraussetzung ist jedoch, dass es im Präsentationsraum des besagten Kunden ordentlich dunkel ist.

Denn die Schwachstelle des MPro150 ist – wenig überraschend – die Helligkeit. Bei einer Lichtstärke von 15 Lumen darf man nicht viel erwarten, und im Vergleich mit dem Pendant von Optoma ist das Gerät auch etwas heller. Doch viel Umgebungslicht verträgt es nicht, sonst erkennt man schnell nichts mehr auf der Leinwand. Farbkontraste sind im dunklen und hellen Bereich kaum auszumachen, die Schärfe ist zumindest zufriedenstellend, nimmt aber gegen den Rand hin ab, genauso auch die Helligkeit. Zumindest sind Schriften – beispielsweise die des Notebook-Desktops – lesbar, im Gegensatz zum Optoma-Beamer. Trotzdem empfiehlt es sich, dass eine Powerpoint-Präsentation, die über den Mini-Beamer wiedergegeben werden soll, auf diesen angepasst wird. Das bedeutet, dass man sinnvollerweise grössere Schriften, klar lesbare Schriftarten und schwarze Schrift auf weissem Grund verwendet.


Die Verarbeitung des MPro150 wirkt weitgehend solide und hochwertig, vor allem dank der gummierten Oberfläche. Schade ist, dass die integrierten Lautsprecher auf Maximallautstärke (die immer noch leise ist) surren. Ausserdem macht der Lüfter – trotz lediglich 34,5 dB – ein unangenehm hohes Geräusch. Zumindest läuft er nicht permanent, sondern wird nur bei Bedarf zugeschaltet. Auch der Lieferumfang weiss weitgehend zu gefallen, nebst der Speicherkarte findet sich sogar ein Stativ. Negativ: Das VGA-Kabel ist viel zu kurz, und ein Composite-Kabel sucht man (im Gegensatz zum Optoma) vergebens. Anschliessen lässt sich an den Beamer über die verschiedenen Adapter aber denkbar alles, was theoretisch an einen Projektor angeschlossen werden will. Der ultraportable Beamer von 3M kann – im Gegensatz zum Optoma-Pendant – zumindest bedingt empfohlen werden. Wenn es dunkel ist und die Inhalte stimmen, ist deren Darstellung in Ordnung, und man kann dank der Grösse des Geräts mit Sicherheit den einen oder anderen Wow-Effekt erzielen. Wunder darf man aber sicher keine erwarten, vielmehr zeigen die Mini-LED-Projektoren, wohin die Zukunft gehen könnte.


Der Untaugliche

Was beim Optoma Pico PK102 Pro zuerst auffällt, ist seine Grösse. Mit einer Höhe von gerade einmal 15 Millimetern, einer Breite von 50 und einer Tiefe von 103 Millimetern ist der LED-Winzling kaum grösser als ein Mobiltelefon. Die Hauptattraktionen dürften aber der integrierte Speicher, der 4 GB fasst, sowie der Medienplayer sein. Sie erlauben es nämlich, wie beim 3M-Modell eine Präsentation direkt auf den Projektor zu laden. Wer auf Kundenbesuch geht, kann das Notebook also getrost im Büro lassen, auch dank des integrierten Akkus, der 1,5 Stunden halten soll. Dies ist auch gut so, sind doch die mitgelieferten Kabel des Pico PK102 Pro extrem kurz. Wer ein Gerät anschliessen will, der muss dieses direkt neben dem Optoma-Beamer plazieren, für mehr reicht die geringe Kabellänge nicht.


Abgesehen von der bemerkenswerten Grösse und dem Medienplayer, der das Arbeitsleben vereinfachen würde, vermag der Projektor nicht zu überzeugen. Ein 4-GB-Speicher mit einer Präsentation drauf bringt einem Verkäufer nichts, wenn die Bildqualität so miserabel ist, dass seine Kunden nichts darauf lesen können, auch wenn man sich noch so Mühe gibt, das Bild scharf zu stellen. Die Bildqualität ist denn auch das grösste Manko des Optoma Pico PK102 Pro, der eine native Auflösung von 480x320 Pixel bietet. Schriften sind kaum lesbar, und auch die Helligkeit lässt stark zu wünschen übrig – was bei einer Leuchtstärke von 10 ANSI-Lumen aber nicht weiter überrascht. Was in der Mitte des Bildes schon beinahe nicht geht, wird am Bildrand ein Ding der Unmöglichkeit: Die Lichtstärke nimmt an den Rändern so stark ab, dass nichts mehr erkennbar ist. Einzig bezüglich des Farbkontrasts schneidet der ultraportable Optoma-Projektor ein wenig besser ab als derjenige von 3M. Ebenfalls besser als die Konkurrenz ist der Pico PK102 Pro bezüglich Betriebsgeräusche. Der Hersteller hat beim Projektor auf einen Lüfter verzichtet, so dass jener absolut geräuschlos läuft – während beim 3M der laute Lüfter mit seinem hohen Surren durchaus irritiert – aber auch relativ rasch ziemlich heiss wird.


Kaum für Begeisterungsstürme sorgt zudem auch die Verarbeitung des Pico PK102 Pro. Die Abdeckung für den Akku hält nicht richtig und ist aus billigem Plastik gefertigt. An den Rand der Verzweiflung treibt einen allerdings die Bedienung des Projektors. Das Fokus-Rad ist auf der Frontseite, direkt neben der Linse. Es ist so klein und verfügt über so wenig Spielraum, dass es der Hersteller auch hätte weglassen können. Das Menü ist derweil kryptisch mit Bildern versehen und wenig brauchbar geschweige denn verständlich. Durch die einzelnen Menüpunkte wählt man sich mit Hilfe eines Scrollrades an der Seite des Beamers. Das an sich wäre ja noch kein Problem, durch die geringe Grösse des Beamers wird es aber zum Geduldsspiel: Ohne Herumgewackel lässt sich das Menü nicht bedienen. Apropos Menü: Den im Menü enthaltenen Punkt Präsentation konnten wir aber leider nicht testen, da dafür die Installation einer Software notwendig wäre, deren Lizenzschlüssel uns fehlte.


Zumindest teilweise wieder punkten kann der Beamer derweil mit seinen Anschlussmöglichkeiten. Dank eines Kombi-Ports, der allerdings proprietär ist, kann man beinahe alles anschliessen – abgesehen von HDMI und einem Headphone. Der Lieferumfang ist praktisch komplett, was allerdings fehlt, ist ein Stativ. Hier liefert Optoma lediglich einen Adapter mit, mit dem man ein Stativ anschliessen könnte, während dieses beim MPro150 von 3M Bestandteil des Lieferumfangs ist.


Die einzige Anwendung, für die der Pico PK102 Pro etwas taugt, ist das Abspielen von Videos, weil hierbei Unschärfen nicht so sehr ins Gewicht fallen. Auch die integrierten Lautsprecher reichen für einen Video aus, wenn man nicht die grössten Ansprüche an die Klangqualität hat.


Der Optoma Pico PK102 Pro mag einer der momentan kleinsten verfügbaren Projektoren sein und deshalb faszinieren, für den Business-Einsatz ist das Gerät auf Grund der schlechten Bildqualität komplett ungeeignet und kann deshalb nicht empfohlen werden.

(abr)


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