Thür schiesst gegen Google
Quelle: Vogel.de

Thür schiesst gegen Google

Mitte Mai hat Google eingestanden, dass die Streetview-Autos versehentlich auch Nutzerdaten aus ungesicherten WLAN-Netzen gespeichert haben. Um das Vertrauen der Nutzer wieder zurückzugewinnen,

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2010/06

     

Mitte Mai hat Google eingestanden, dass die Streetview-Autos versehentlich auch Nutzerdaten aus ungesicherten WLAN-Netzen gespeichert haben. Um das Vertrauen der Nutzer wieder zurückzugewinnen, hat das Unternehmen daraufhin beschlossen, seine Internetsuche zukünftig verschlüsselt anzubieten. Seinen E-Mail-Dienst bietet Google bereits seit einem Hackerangriff im Januar verschlüsselt an.


Derweil verlangt der Eidgenössische Datenschutzbeauftragte Hanspeter Thür nach ganz anderen Massnahmen. In einem Interview mit der Zeitung «Sonntag» verlangte er ein Google-Gesetz. Demnach müsste sich jedes Unternehmen, das eine persönlichkeitsgefährdende Applikation auf den Markt bringe, zertifizieren lassen. Man müsse in einem Genehmigungsverfahren nachweisen, dass man die Privatsphäre bestmöglich berücksichtige, so die Forderung des Datenschützers.


Zudem hat Thür eine Offensive gestartet und sich mit europäischen Datenschutzbeauftragten in Verbindung gesetzt: «Wir verlangen von Google, dass man uns die Daten zur Verfügung stellt.» Eine Expertengruppe soll diese dann analysieren und so prüfen, ob es sich bei der Datensammlung wirklich nur um einen Fehler gehandelt habe. (Tanja Henz)




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