Die
Wikimedia Foundation, Herausgeberin der Online-Enzyklopädie Wikipedia, die heuer ihr 20-jähriges Bestehen feiert, hat permanent Finanzbedarf und ruft das Publikum immer wieder mal zu Spenden auf. Nun lanciert die Stiftung ein Projekt, mit dem Unternehmen die Informationen des Nachschlagewerks auf ihre Bedürfnisse angepasst und digital integrierter, aber dafür kostenpflichtig nutzen können.
Im Zentrum steht dabei die Wikimedia Enterprise API, die das maschinelle Auslesen und Weiterverwerten der Wikipedia-Daten für eigene Dienst ermöglicht. Die Schnittstelle ist auf grosse Organisationen zugeschnitten und soll laut einem
Blogbeitrag als zusätzliche Einkommensquelle fungieren. Technisch soll die API die Wikimedia-Datenfeeds standardisieren, um schnellere und effektivere Updates zu ermöglichen und den Content in maschinenlesbarer Form zur Verfügung zu stellen. Als potenziellen Use Case für die API nennt der Beitrag die Infoboxen mit Wikipedia-Inhalten, die bei diversen Search Engines nach Eingabe entsprechender Suchbegriffe erscheinen. Im Visier der Wikimedia Foundation dürfte also beispielsweise Google stehen – die Suchmaschine blendet zu sehr vielen Begriffen Informationen aus der Wikipedia ein.
Das Projekt wurde von einem Entwicklerteam in den letzten Monaten vorangetrieben. Fertig ist die API offenbar noch lange nicht. Die Wikimedia Foundation ersucht im Moment um Feedback, damit die Lösung einerseits den Bedürfnissen der potenziellen Kunden entspricht und auf der anderen Seite die Werte und die Kultur von Wikimedia gewahrt bleiben. Eine detaillierte Beschreibung des Projekts findet sich im
Meta-Wiki von Wikimedia.
(ubi)