Schweizer KMU unterschätzen Cyber-Risiken
Quelle: Adobe Stock/Timetoact

Schweizer KMU unterschätzen Cyber-Risiken

Rund um die Coronapandemie konnten zwei Drittel der Schweizer KMU rasch auf den Lockdown reagieren und vielfach unproblematisch auf Home Office umstellen. Unterschätzt werden dabei aber die Gefahren von Cyber-Angriffen.
8. Dezember 2020

     

Die Risiken von Home Office und Digitalisierung werden von vielen unterschätzt, wie eine aktuelle Umfrage von Gfs-Zürich unter 503 Geschäftsführern kleiner Unternehmen zeigt. Ein Viertel der Schweizer KMU war Opfer eines Cyberangriffs war. Die Studie spricht hier von schweizweit rund 38'250 angegriffenen KMU trug rund ein Drittel (12’930 KMU) einen finanziellen Schaden davon und jeder zehnte Angriff hatte einen Reputationsschaden sowie den Verlust von Kundendaten zur Folge. Trotzdem führen zwei Drittel der KMU weder regelmässige Mitarbeiterschulungen zum Thema Cyber-Sicherheit durch, noch existiert ein Sicherheitskonzept. Dabei wird der Mensch als Risikofaktor häufig unterschätzt: Nur 47 Prozent der CEOs gaben an, über sicherheitsrelevante Themen gut informiert zu sein, und nur gerade 11 Prozent schätzen das Risiko als gross ein, durch einen Cyberangriff einen Tag ausser Gefecht gesetzt zu werden.
Weiter zeigt die Studie, dass sich die Zahl der Mitarbeitenden im Home Office während des Lockdowns mit einem Anstieg von 10 Prozent auf 38 Prozent erhöht hat. Siether ist der Anteil der Angestellten, die von zuhause aus arbeiten, ist mit 16 Prozent ganze 60 Prozent höher als vor dem Lockdown. Dabei läuft die Kommunikation in KMU nebst E-Mail und Telefon am häufigsten Kommunikationskanäle wie Whatsapp oder andere Messenger-Dienste. Zudem hat die Nutzung von Online-Konferenz-Tools stark zugenommen, ist der Anteil virtueller Sitzungen ist von 9 Prozent auf 20 Prozent gestiegen und hat sich somit mehr als verdoppelt.


Für die Studie befragte das Markt- und Sozialforschungsinstitut Gfs-Zürich von August bis Oktober 2020 in einer repräsentativen Umfrage 503 CEOs von kleinen Unternehmen (4 bis 49 Mitarbeitende) in der deutsch-, französisch- und italienischsprachigen Schweiz zu den Auswirkungen der Coronapandemie auf die Digitalisierung. Die Befragung wurde im Auftrag von Digitalswitzerland, der Mobiliar, dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC), der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) durchgeführt. (abr)


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