Junge Arbeitnehmer leiden am meisten unter der Pandemie
Quelle: Workday

Junge Arbeitnehmer leiden am meisten unter der Pandemie

Eine Studie hat untersucht, welche Auswirkungen Home Office und die durch die Pandemie veränderten Arbeitsbedingungen auf die Arbeitnehmer in Europa hat. Jungen Menschen schlagen die Folgen am meisten aufs Gemüt.
8. Juni 2021

     

Eine Studie von Workday, einem Anbieter von HR- und Finance-Software, hat die Auswirkungen der Pandemie hinsichtlich Leadership, Karriere, Motivation und Homeoffice im europäischen Arbeitsmarkt untersucht. Besonders auffällig ist dabei, dass die Ergebnisse massiv mit dem Alter der Befragten zusammenhängen. So sind es besonders die 18- bis 34-jährigen, denen aufgrund der plötzlichen Remote-Arbeitssituation Chancen entgangen sind, in Deutschland sind das rund 40 Prozent. Weniger Nachteile haben die 34- bis 55-jährigen, von denen nur noch 25 Prozent angegeben haben, das sie in ihrer Entwicklung gebremst wurden, die Altersgruppe darüber sieht sich gar nur noch in 17 Prozent der Fälle durch die Folgen der Pandemie benachteiligt. In der Schweiz nur unwesentlich schlechter als in Deutschland und auch hierzulande existiert der gravierende Unterschied zwischen den Generationen. In den neun untersuchten Ländern arbeiten durchschnittlich 61 Prozent aller Befragten im Home Office, die Schweiz liegt hierbei etwa im europäischen Durchschnitt, Spitzenreiter ist Grossbritannien mit 71 Prozent, in Deutschland sind es hingegen gerade einmal 50 Prozent.
Probleme haben die Befragten – und auch hier sind die jüngeren Generationen sehr viel stärker betroffen – mit der Isolation im Home Office und der Tatsache, immer erreichbar sein zu müssen. Auf der Kehrseite freuten sich die Arbeitnehmer aber mehrheitlich weniger gestresst und produktiver als im Betrieb. Das führt, vor allem bei den stärker betroffenen jungen Menschen, zu einer sinkenden Motivation, vor allem durch den fehlenden Kontakt und die mangelnden Beziehungen zu Kollegen im Betrieb. Knapp ein Viertel der Befragten verorten zumindest einen Teil der Schuld für die Motivationsschwierigkeiten in der Führungsebene.

Auch sehen sich die Arbeitnehmer zunehmend nach neuen Chancen um: Ebenfalls rund ein Viertel gab an, sich innerhalb des kommenden Jahres eine neue Herausforderung suchen zu wollen. Hier scheinen die Versäumnisse der Chefs aber nur selten entscheidend zu sein, nur gerade 12 Prozent gaben dies als Grund zum Wechseln an. Häufiger waren Gründe wie die mangelhafte Vergütung und die Entwicklung der Karriere.


Ebenfalls Teil der Studie ist der Workday Leadership Performance Index, in dem die Führungskräfte eines Landes auf Basis der Aussagen der Arbeitnehmer mit einer Punktzahl bewertet werden. Die Niederlande liegt hier mit 108 Punkten vorne, gefolgt von Deutschland mit 106 Punkten und der Schweiz sowie Grossbritannien mit jeweils 103 Punkten. Eine hohe Punktzahl für die Kaderleute bedeutet etwa, dass sich die Angestellten ihrer Rolle und Zukunft im Unternehmen mehrheitlich bewusst sind, dass sie einfühlsam sind und mit Veränderungen umgehen können. (win)


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