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Kolumne: Schweizer IT-Branche bleibt auf Wachstumskurs

86 Prozent der Schweizer Unternehmen planen 2025 Einstellungen: ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit der Branche.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2025/03

     

86 Prozent der Schweizer Unternehmen planen 2025 Einstellungen – ein starkes Signal für die Zukunftsfähigkeit der Branche. 44 Prozent der befragten Unternehmen wollen neue Positionen schaffen, 41 Prozent setzen auf die Besetzung bestehender Stellen. Besonders auffällig ist der wachsende ­Bedarf an temporären Arbeitskräften: 26 Prozent der Unternehmen möchten neue Temporärstellen schaffen, während 47 Prozent den Ersatz bestehender temporärer Positionen planen.

Auch projektbezogen bleiben die Planungen optimistisch: 41 Prozent der Unternehmen planen, neue Vorhaben zu starten, während 42 Prozent auf die Fortführung laufender Projekte setzen. Lediglich 13 Prozent verzichten auf zusätzliche Unterstützung, und nur 4 Prozent reduzieren den Umfang bestehender ­Projekte.


Die grössten Schwerpunkte bei Neueinstellungen verdeutlichen, welche Bereiche der IT-Branche in den nächsten Jahren von strategischer Bedeutung sind. An erster Stelle steht IT-Sicherheit, die von 42 Prozent der Unternehmen als Top-Priorität genannt wird. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung von Cyberabwehr und Schutzmassnahmen gegen Angriffe. IT-Infrastruktur folgt mit 34 Prozent, da Unternehmen zunehmend Talente für Systemintegration, Datenbankentwicklung und die Administration komplexer IT-Landschaften benötigen. Ebenfalls stark nachgefragt sind Fachkräfte im Bereich Projektmanagement (28 Prozent), IT-Service und Support (26 Prozent) sowie IT-Networking (20 Prozent).
ichnen sich deutliche Trends ab. Gefragt sind vor allem Expertise in Cloud-Technologien, Künstlicher Intelligenz (KI), Maschinellem Lernen, Softwareentwicklung, Datenwissenschaft und Automation. Besonders auffällig ist die hohe Nachfrage nach KI-Expertise: 23 Prozent der Unternehmen planen Einstellungen in diesem Bereich. Gleichzeitig bleibt genau diese Kompetenz ein Engpass, was die Umsetzung von Innovationsvorhaben erschweren könnte.

Neben technischen Fähigkeiten gewinnen Soft Skills immer mehr an Bedeutung. Unternehmen legen verstärkt Wert auf Problemlösungsstärke, Führungsqualitäten, kreatives und kritisches Denken sowie Kommunikationsfähigkeit. Besonders Führungsstärke und emotionale Intelligenz erweisen sich jedoch als schwer auffindbar, was Unternehmen dazu zwingt, stärker in Schulungen und Führungsprogramme zu investieren.


Trotz des Expansionsdrangs zeigt sich bei vielen Unternehmen ein vorsichtiger Ansatz: 48 Prozent konzentrieren sich darauf, vakante Stellen zu besetzen, und 46 Prozent setzen auf die Fortführung laufender Projekte, ohne den Umfang signifikant zu erweitern. Dieser Fokus auf Stabilität und Optimierung zeigt, dass viele Organisationen nach Jahren der Transformation Risiken minimieren wollen.

Die Schweizer IT-Branche steht vor grossen Herausforderungen, aber auch vor einmaligen Chancen. Unternehmen, die gezielt in Schlüsseltechnologien wie Cloud-Infrastrukturen, KI, Automation und Cybersicherheit investieren, schaffen sich entscheidende Wettbewerbsvorteile. Gleichzeitig wird es immer wichtiger, Soft Skills gezielt zu fördern, um den Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden.

Guido Sieber

Guido Sieber ist Managing Director und Senior Regional Director bei Robert Half. Er hat mehrere auf IT spezialisierte Personalberatungen als CEO aufgebaut und geleitet. Der Tech-Experte berät seit Jahren branchenübergreifend Unternehmen zu allen Aspekten der IT und ihrer Digitalisierungsprogramme mit Schwerpunkt Consulting und Personalgewinnung, darunter Weltmarktführer und DAX40-Unternehmen.


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