Amazon-CEO Andy Jassy hat die Mitarbeitenden des Konzerns kürzlich in die Büros zurückkommandiert. Bis auf wenige Ausnahmen ist Home Office ab Januar bei
Amazon somit wieder Geschichte. Dass die Massnahme einem verborgenen Stellenabbau diene, wie Kritiker vermuteten ("Swiss IT Magazine"
berichtete), widersprach Jassy nun aber. "Eine Reihe von Leuten hat die Theorie aufgestellt, dass der Grund, warum wir dies tun, eine Entlassung durch die Hintertür ist, oder wir haben eine Art Deal mit der Stadt oder den Städten gemacht",
zitiert die Nachrichtenagentur "Reuters" aus der Mitschrift einer internen Sitzung. "Ich kann Ihnen sagen, dass beides nicht wahr ist. Sie wissen, dass es für uns nicht um die Kosten ging. Hier geht es um unsere Kultur und die Stärkung unserer Kultur", untermauert der CEO weiter. Ein Amazon-Sprecher lehnte eine Stellungnahme gegenüber "Reuters" wiederum ab.
Amazon geht im Zuge der Back-to-office-Strategie recht rabiat vor. Wer die neuen Regeln nicht erfüllt, muss mit einer Kündigung rechnen beziehungsweise darf sich "freiwillig" nach einem neuen Job umschauen. Darin sahen die vielen Kritiker der Politik, vor allem aus den Amazon-Reihen selbst, den erwähnten verborgenen Stellenabbau.
Zuletzt forderten 500 Amazon-Mitarbeitende AWS-CEO Matt Garman laut "Reuters" in einem Schreiben dazu auf, die neuen Richtlinien (mehr lesen Sie
hier) zu überarbeiten und erklärten, dass Remote-Arbeit gut funktioniere und dass Mitarbeitende mit Familien oder medizinischen Problemen stärker von den neuen Rahmenbedingungen betroffen seien. Amazon verwies hingegen unter anderem auf Pendlervergünstigungen und subventionierte Parkgebühren, die Angestellte unterstützen sollen. "Ich verstehe, dass das für viele Leute eine Umstellung ist, und wir werden diese Umstellung gemeinsam bewältigen", sagte Jassy in der jetzigen Sitzung.
(sta)