AWS unterstreicht gegenüber der britischen Aufsichtsbehörde Competition and Markets Authority (CMA), dass ein Abschied von der eigenen Cloud-Plattform für Unternehmen nicht mit besonders hohen Hürden einhergehen würde. Um dieses Argument zu untermauern, berichtet der Hyperscaler von Kunden, die sich für einen On-Prem-Rückkehr beziehungsweise eine Cloud Repatriation entschieden haben, wie "The Register"
schreibt. Dabei kommen auch Vorteile der lokalen Infrastruktur zur Sprache. "Der Aufbau eines Rechenzentrums ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Die Tatsache, dass die Kunden dies tun, unterstreicht das Mass an Flexibilität, das sie haben, und die Attraktivität des Wechsels zurück zu On-Premises."
AWS führt laut "The Register" noch weitere Gründe der Unternehmen für eine möglichen Rückkehr auf, unter anderem, "um ihre eigenen internen Finanzen umzuverteilen, ihren Zugang zu Technologie anzupassen und das Eigentum an ihren Ressourcen, Daten und Sicherheit zu erhöhen". Es sind bemerkenswerte Aussagen von einem der Cloud-Riesen, die sich seit jeher für die Verschiebung möglichst vieler Workloads und Daten in die Wolke aussprechen.
Gleichzeitig könnten diese Argumente aber nur eine Taktik sein, um die Wettbewerbshüter zu beschwichtigen. Daher hat "The Register" direkt bei
AWS nachgehakt. Die Antwort in recht allgemeinen Zahlen: Von allen britischen Unternehmen, die von Cloud-Infrastrukturanbietern weggewechselt sind, haben sich 29 Prozent für lokale Infrastrukturen entschieden. Ein IDC-Analyst erklärt laut dem Bericht wiederum, dass der Anteil der Unternehmen, die aktiv Public Cloud Workloads zurückführen, tatsächlich im einstelligen Prozentbereich liegen soll. Stattdessen stehe meist der Wechsel zu einem anderen Public-Cloud-Anbieter an. Allerdings setzt in der EMEA-Region nach wie vor mehr als die Hälfte der Unternehmen auf eine private IT-Infrastruktur. Nur etwa 12 Prozent verfolgen laut dem Experten einen Public-Cloud-first-Ansatz. Der Trend hin zu Private-Cloud-Strukturen nehme hingegen spürbar zu.
(sta)