Apple werkelt seit 2018 an Cellular Modems aus eigenem Haus für iPhones und iPads. Bisher setzt das Unternehmen für die Mobilfunkanbindung seiner Geräte auf Modems von
Qualcomm. So soll es
gemäss Mark Gurman von "Bloomberg" noch einige Zeit weitergehen. Gurman rechnet frühestens 2025 mit einem Apple-eigenen Modem, und der Rollout soll mit Nischenmodellen beginnen und längere Zeit dauern. Apple hat denn auch die Liefervereinbarung mit Qualcomm bis März 2027 verlängert.
Als Grund für die Verzögerung nennt der Beitrag die Komplexität des Projekts. Es soll Probleme mit der Performance und mit Überhitzung gegeben haben. So habe Apples Hardware-Chef Johny Srouji in einem Interview mit "CNBC" eingeräumt, die Entwicklung eines Modems sei "extrem schwierig zu bewältigen".
Ausserdem, so Gurman, sagen selbst Quellen bei
Apple, es kümmere die Kunden wohl wenig, wer das Modem in ihrem iPhone liefere. Einzig aus Marketingsicht könne Apple mit einem eigenen Modem zeigen, dass die wichtigsten Komponenten dann alle von Apple entwickelt wurden. Für Apple selbst böte ein eigenes Modem vermutlich Kostenvorteile. Denn der iPhone-Hersteller sagt seit Jahren, dass er an Qualcomm zu viel für die Modems zahle. Qualcomm wiederum meint, Apple werde auch mit einem eigenen Modem weiter Lizenzgebühren zahlen müssen, denn es sei kaum möglich, dass Apple dabei keine Qualcomm-Patente verletzen würde.
In Zukunft könnte Apple das Modem-Projekt in ein übergreifendes Projekt zur Entwicklung eines Wireless-Chips für Mobilfunk, WiFi und Bluetooth einfliessen lassen oder sogar ein SoC planen, das Processing und Connectivity auf einem Chip vereint.
(ubi)