Schweizer Online-Shopper bestellen immer häufiger im Ausland
Quelle: Pixabay

Schweizer Online-Shopper bestellen immer häufiger im Ausland

Laut einer aktuellen Studie haben im letzten Jahr 51 Prozent der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten in ausländischen Online-Shops eingekauft. Das sind 11 Prozent mehr als im Vorjahr.
23. Juni 2024

     

Die Schweizer E-Commerce-Anbieter kommen immer mehr unter Druck durch ausländische Shops. Laut einer E-Commerce-Studie, die das Paytech-Unternehmen Nexi in Auftrag gegeben hat, haben im letzten Jahr 51 Prozent der Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten in ausländischen Online-Shops eingekauft. Das sind 11 Prozent mehr als noch 2022. Die beliebteste Einkaufsdestination ist dabei Deutschland mit 29 Prozent, vor China mit 22 und Frankreich mit 11 Prozent.

Hauptgrund für den Online-Einkauf im Ausland ist für zwei Drittel der Befragten der Preis, für ein Drittel die grössere Auswahl ennet der Grenze. Gleichzeitig finden 34 Prozent der Befragten, dass das Retournieren von im Ausland bestellter Waren schwierig ist. Und zwei Drittel der Konsumentinnen und Konsumenten sind der Meinung, dass es sich gut anfühlt, lokale Geschäfte zu unterstützen – es sei persönlicher und familiärer. Marianne Bregenzer, Country General Manager von Nexi Schweiz, erklärt darum: "In Anbetracht der wachsenden Bedeutung chinesischer Online-Händler ist Regionalbezug ein wichtiges Differenzierungsmerkmal. Click and Collect sowie das Zusammenführen von stationären und digitalen Dienstleistungen sind Heimvorteile, die der Schweizer Handel für sich nutzen kann. Der lokale Mehrwert kommt bei Kundinnen und Kunden gut an."


Ein weiteres Ergebnis der Befragung ist, dass die Verpackung und ein umweltfreundlicher Rückgabeprozess den Kunden wichtig sind. Über die Hälfte will möglichst wenig Verpackungsmaterial und 27 Prozent zeigen sich bereit, längere Lieferzeiten für eine rationalere Logistik in Kauf zu nehmen. Und: Rund 20 Prozent möchten bei ihrem Einkauf CO2 kompensieren. Gleich viele legen zudem Wert auf eine klimafreundliche Auslieferung.
Laut Nexi haben die E-Commerce-Ausgaben im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr in der Schweiz um 10 Prozent zugelegt. Damit wurden 44 Milliarden Franken online für Waren, Reisen und Dienstleistungen ausgegeben. Mit Ausgaben von 18,5 Milliarden Franken und einem Plus von 22 Prozent hat der Wareneinkauf die Reisebranche an der Spitze abgelöst. Die Ausgaben für touristische Angebote haben sich nach einem steilen Anstieg im Vorjahr bei 16,6 Milliarden Franken eingependelt – dabei wurden für Hotels und für Flüge jeweils 5,8 Milliarden Franken ausgegeben, für Charter- und Pauschalreisen 1,6 Milliarden. Rund um Waren stehen Kleider und Schuhe mit Ausgaben von 3,6 respektive 2 Milliarden Franken ganz oben auf der Einkaufsliste, zusammen mit Lebensmitteln und Alkohol (3,1 Mrd. Franken).

Zum Zeitpunkt der Befragungen hatten 91 Prozent in den letzten 28 Tagen online eingekauft, bei den 65- bis 79-Jährigen waren es 84 %. "Online-Einkäufe haben sich in allen Segmenten zur Konsumgewohnheit entwickelt, altersbedingte Unterschiede gibt es kaum noch", so Marianne Bregenzer.


Den gesamten Report kann man – im Austausch für seine Koordinaten – an dieser Stelle herunterladen. (mw)


Weitere Artikel zum Thema

Der Corona-Boom im E-Commerce ist vorbei

1. Oktober 2023 - Der Onlinehandel war einer der grossen Profiteure der Coronapandemie. Nun ist der Boom aber endgültig vorbei, wie die ZHAW in einer Studie schreibt. Und auf die E-Commerce-Anbieter warten neue Herausforderungen.

Schweizer E-Commerce legt um 13 Prozent zu

22. August 2022 - Vergangenes Jahr gaben die Schweizer über 32 Milliarden Franken beim Online-Shopping aus. Dabei gab der Warenhandel um 5 Prozent nach, während die Reisebranche ein Plus von 61 Prozent verzeichnete.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER