Die Adresszeile im Chrome Browser – von
Google selbst Omnibox genannt – wird mit Machine Learning aufgebohrt. Die ML-Unterstützung findet sich im neuesten Chome-Release für die Desktop-Version des Browsers, die für Windows, MacOS und ChromeOS bereitsteht (M124). Damit sollen Suchvorschläge präziser und für den Nutzer relevanter werden, so Google
im Chromium-Blog.
Machine Learning verbessert laut Google vor allem das sogenannte Scoring, welches bisher zwar nicht schlecht, aber laut Google unflexibel war. Das Scoring bestimmt im Prinzip, wie hoch die Gewichtung eines Vorschlages der Suchleiste ist – und damit, ob und wie weit oben der Vorschlag angezeigt wird. Der Autor und Chrome Software Engineer Justin Donnelly gibt ein Beispiel: Unlängst besuchte Seiten bekommen in der Regel einen hohen Score – wenn eine Seite vor kurzer Zeit besucht wurde, wird sie bei der Eingabe hoch oben angezeigt. Dieses Verhalten lernte der ML-Algorithmus natürlich auch. Spannend wird’s aber bei Websites, die erst vor einigen Sekunden besucht wurden – denn diese wollen die meisten Nutzer wohl nicht gleich wieder aufrufen. Die ML-unterstützte Omnibox schlägt eine solche Website damit auch nicht mehr vor.
In Zukunft, so Donnely weiter, könnte die ML-Omnibox nochmal deutlich flexibler werden und sich beispielsweise an der Tageszeit orientieren, um bessere Vorschläge für die Suche zu liefern. Auch die Art des Endgeräts (Mobile/Desktop) oder der Ort, von dem aus gesucht wird, könnten zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt werden. Und vermutlich wird das Verhalten der Nutzerschaft mit der neuen Omnibox weitere Einblicke geben und beeinflussen, wie
Google die ML-Suchleiste weiterentwickelt.
(win)