Das US-Justizministerium hat zusammen mit 16 Generalstaatsanwälten von Bundesstaaten und Bezirken am US-Bezirksgericht von New Jersey eine Antitrust-Klage eingereicht. Als Grund nennt die Mitteilung des Ministeriums Folgendes: "Das breit angelegte, ausgrenzende Verhalten von
Apple erschwert den Amerikanern den Wechsel zu einem anderen Smartphone, untergräbt die Innovation bei Apps, Produkten und Diensten und verursacht Entwicklern, Unternehmen und Konsumenten ausserordentliche Kosten".
Apple wird demnach vorgeworfen, Nutzer an Apple-Geräte zu binden, und zwar dadurch, dass die eigenen Dienste auf den Geräten bevorzugt und die Nutzung von Drittherstellerdiensten erschwert werde. Ausdrücklich werden in der Klageschrift sogenannte Superapps erwähnt, die Apple behindere. Superapps sind Apps, die als Plattform für verschiedene Dienste anderer Anbieter dienen. Ein weiterer konkreter Vorwurf: Apple bevorzuge seinen Messaging-Dienst iMessage einseitig, indem er auf Nicht-Apple-Geräten nur unzureichend nutzbar sei. Ebenfalls soll Apple Games, die auf Servern im Internet laufen, behindern. Apple selbst dementiert alle Vorwürfe. Eine konkrete Summe an Bussen wird
in der 88-seitigen Klageschrift nicht genannt – es werden gemäss der Klage Antitrust-Gesetze verschiedener Bundesstaaten verletzt, was wohl verschiedene einzelne Bussen zur Folge haben dürfte.
Die neue Klage aus den USA folgt auf die Verhängung einer 1,84-Milliarden-Dollar-Busse an Apple durch die EU-Kommission ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Zudem handelt es sich nicht um das einzige aktuelle Verfahren der USA gegen Tech-Konzerne. Ähnliche Wettbewerbsverfahren laufen gegen Google, Amazon und Meta.
(ubi)