Swisscom zurrt die Übernahme von
Vodafone Italia für einen Kaufpreis von acht Milliarden Euro fest. Das Unternehmen hat rund zwei Wochen nach der ersten Ankündigung ("Swiss IT Magazine"
berichtete) eine entsprechende verbindliche Vereinbarung unterzeichnet. Noch steht der Vollzug der Transaktion zwar wie üblich unter Vorbehalt regulatorischer und anderer Genehmigungen. Der Verwaltungsrat hat aber bereits grünes Licht gegeben – und das auch, nachdem zuletzt Bedenken aus der Politik laut wurden. "Der Verwaltungsrat von
Swisscom hat die Chancen und Risiken dieser Transaktion gründlich und umfassend geprüft und ist überzeugt, dass die Chancen für alle Beteiligten die Risiken einer Transaktion dieser Grössenordnung bei weitem überwiegen. Die Übernahme von Vodafone Italia steht mit den strategischen Zielen des Bundesrates für Swisscom im Einklang", sagt Michael Rechsteiner, Präsident des Swisscom-Verwaltungsrats. "In der vollen Überzeugung, dass die Entscheidung im Interesse von Swisscom und der ganzen Schweiz liegt, hat der Verwaltungsrat die Transaktion einstimmig genehmigt."
Sollten auch die regulatorischen Genehmigungen erfolgen, rechnet Swisscom mit einem Abschluss des Deals im ersten Quartal 2025. Im Anschluss an die Akquisition wird Vodafone Italia mit der italienischen Swisscom-Tochter
Fastweb fusioniert. Fastweb ist seit 2007 in Italien aktiv und vor allem im Festnetzbereich stark. Die Kombination mit dem Mobilfunk-Geschäft von Vodafone Italia soll Mehrwerte für Kunden wie Anbieter schaffen und es Swisscom ermöglichen, in der Region rentabel zu wachsen. Das Unternehmen rechnet mit jährlichen Synergieeffekten von 600 Millionen Euro. Darüber hinaus verspricht Swisscom Investitionen unter anderem in die lokale Netzinfrastruktur, vor allem auch in ländlichen Gebieten.
"Fastweb und
Vodafone Italia passen ideal zusammen, um einen hohen Mehrwert für alle Stakeholder zu schaffen", bekräftigt Swisscom-CEO Christoph Aeschliman. "Folglich werden Privat- und Geschäftskunden von einem umfassenden Angebot profitieren. Zudem wird
Swisscom als Ganzes gestärkt, wodurch wir weiterhin hohe Investitionen in den Schweizer und italienischen Markt tätigen können."
Swisscom will nun mit der Vodafone Group eine Lizenzvereinbarung unterzeichnen, um die Marke Vodafone für bis zu fünf weitere Jahre in Italien nutzen zu können. Aber auch darüber hinaus prüfen die beiden Unternehmen eine engere Geschäftsbeziehung – auch ausserhalb von Italien. Dabei geht es unter anderem um eine mögliche Zusammenarbeit in Bereichen wie IoT, Unternehmensdienste und -lösungen, Beschaffung, betriebliche Shared Services und Roaming.
(sta)