HP-CEO Enrique Lores hat sich in einem Interview des US-amerikanischen TV-Senders "CNBC" (auf
Youtube verfügbar) unter anderem der Frage gestellt, warum der Hersteller auf seinen Geräten Patronen von Drittanbietern blockiert. Zuletzt sorgte ein Firmware-Update im vergangenen März dafür, das einige Modelle nach der
Installation von Fremdpatronen den Dienst verweigerten. Die Gründe für das Vorgehen, das für Ärger bei Nutzern sorgte und auch zu rechtlichen Streitereien führte ("Swiss IT Magazine"
berichtete): Lores nennt zum einen den Schutz der eigenen IP (Geistiges Eigentum), zum anderen führt er aber auch die Cyber-Sicherheit ins Feld. So gebe es die Möglichkeit, Viren in die Drittanbieter-Patronen zu integrieren, die auf den Drucker und anschliessend in das Netzwerk gelangen könnten.
Das Tech-Magazin "Ars Technica" hat die Angaben von Lores näher unter die Lupe genommen und
Drucker-Experten zu ihrer Einschätzung befragt. Diese sahen das Risikopotenzial von Patronen-Viren äusserst skeptisch. Zum einen wäre der technische Aufwand enorm hoch, zum anderen seien auch die Verbreitungswege bei Patronen, die gegebenenfalls Wochen oder Monate in Regalen liegen, denkbar ineffektiv.
Unmöglich ist das Vorgehen jedoch nicht. Im Rahmen eines von
HP unterstützten Bug-Bounty-Programms hatten Hacker einen Weg gefunden, Malware über eine Drittanbieter-Patrone auf einen Drucker zu schleusen, wie "Ars Technica" weiter schreibt. Allerdings gab HP demnach auch an, dass es bisher keinen tatsächlich bekannten Fall für einen entsprechenden Angriff gibt.
Geht es nach HP-CEO, löst sich das Problem ohnehin in Zukunft auf anderem Wege. Langfristig soll Drucken laut Lores ein reines Subscription-Modell werden. Günstiger wird es für Nutzer damit aber nicht unbedingt. Immerhin sind die Preise für HPs Tintenabo HP Instant Ink zuletzt deutlich gestiegen ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
(sta)