Es war der wohl grösste Schweizer Daten-Skandal im Zuge der Coronapandemie: Im Frühjahr 2021 wurde die Plattform Meineimpfungen.ch notgedrungen abgeschaltet und als Favorit bei der Suche nach einer einheitlichen Plattform für ein digitales Impfbüchlein aus dem Rennen genommen. Denn man konnte mit einfachsten Mitteln nicht nur etwa 450'000 Datensätze einsehen, sondern diese gar verändern ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Nun folgt das nächste Kapitel in der Geschichte: Die Plattform beginnt mit der Rückgabe der Daten an seine Nutzer. Die Daten können dabei vernichtet, heruntergeladen oder direkt in ein elektronisches Patientendossier (EPD) importiert und weitergenutzt werden.
Die Datenrückgabe ist ab März 2024 geplant, wie einer Mitteilung des Kantons Aargau zu entnehmen ist. Nicht wiederherstellbare Daten sollen vernichtet werden, rund 300'000 der 450'000 betroffenen Datensätze werden jedoch an die Nutzer zurückgegeben. Die Finanzierung des Vorhabens wurde von der Stammgemeinschaft eHealth Aargau (SteHAG) gemeinsam mit dem BAG und 23 Kantonen gesichert.
Damit sind nur Datensätze wiederherstellbar, die von den Nutzern selbst erstellt wurden. Von Fachpersonen oder automatisiert erfasste Daten – letztere wurden teilweise fehlerhaft erfasst – werden nicht wiederhergestellt und vernichtet. Die Rückgabe findet während drei Monaten statt.
(win)