Microsofts Bing KI ist aktuell der grösste Stromfresser unter den populärsten KI-Chatbots. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des texanischen Rechenzentrumsbetreibers TRG Datacenters hervor. Demnach benötigt Bing KI für das Training 7200 Megawattstunden über einen Zeitraum von rund sechs Monaten.
Mit deutlichem Abstand folgt laut TRG ChatGPT-3 mit 1,24 Megawattstunden. Bing KI basiert wiederum auf ChatGPT-4 und verfügt demnach über 5,8-mal mehr Parameter als die Vorgängerversion, was den deutlich höheren Strombedarf erklärt. Schlusslicht der Auflistung bilden die beiden Google-Dienste Bard (312 Megawattstunden) sowie das Bildungsangebot Socratic (50 bis 300 Megawattstunden). Vor allem bei Socratic lobt TRG die Effizienz, weist aber gleichzeitig auf die limitierten Möglichkeiten hin.
"Die Stärke von KI-Chatbots liegt in ihrer Fähigkeit, Algorithmen, sogenannte Modelle, zu trainieren, die Daten analysieren, um daraus zu lernen und Aufgaben besser zu erfüllen. Aber was bedeutet das in Bezug auf den Energieverbrauch? Ist der Preis, der für KI-Tools wie diese gezahlt wird, höher, als wir vielleicht zunächst angenommen haben?", fragen die
Autoren der Studie in Hinblick auf den teils massiven ermittelten Strombedarf der Künstlichen Intelligenzen.
Parallel zum Stromverbrauch hat TRG auch die Nutzungszahlen der KI-Chatbots untersucht. Demnach ist Bing zwar mit Abstand der grösste Stromabnehmer, aber noch längst nicht der beliebteste Dienst. Mit 16 Millionen monatlichen Suchanfragen nach dem Dienst liegt ChatGPT deutlich vor Bing mit 6,7 Millionen Anfragen. Jasper folgt wiederum mit einem noch gravierenderen Abstand und 348'000 Anfragen auf Platz 3.
(sta)