Eine britische Forschergruppe hat mit dem Einsatz Künstlicher Intelligenz Tastatureingaben anhand von Tippgeräuschen abhören und erkennen können. Mithilfe eines neben der Tastatur platzierten Smartphones lag die Genauigkeit laut einem abschliessenden Bericht bei 95 Prozent. Über eine Zoomkonferenz erreichten die Forscher immer noch 93 Prozent, via Skype lag die Quote bei 91,7 Prozent (PDF des
Forschungsberichtes).
Für das Vorgehen zeichneten die Forscher die Tastenanschläge der Zielperson und des eingesetzten Notebooks im ersten Schritt auf. Dies erfolgte über ein in 17 cm Entfernung platziertes iPhone. Bei einem tatsächlichen Angriff könnte beispielsweise ein mit Malware infiziertes Smartphone zum Einsatz kommen. 25-mal betätigten die Forscher die 36 Tasten und erstellen so für jede ein individuelles und klar differenzierbares visuelles Muster. Die anschliessend mit den Bilddaten trainierte KI Coatnet erreichte beim folgenden Abgleich der Daten die Genauigkeit von 95 Prozent.
Da Smartphones heutzutage nahezu immer in Reichweite sind, scheint die potenzielle Angriffsmethode besorgniserregend. Zusammen mit ihren Ergebnissen stellen die Forscher aber auch mögliche Abwehrmassnahmen vor. So könne bereits eine Anpassung des Tippstils ausreichen, um die Trefferquote deutlich zu verringern. Zudem empfehlen sie Zufallspasswörter, da vor allem Passwörter, die ganze Wörter enthalten, im Zuge des Erfolges von Sprachmodellen ein grösseres Risiko mit sich bringen.
(sta)