Wenn bezüglich Monitoren über etwas Einigkeit herrscht, dann wohl darüber, dass man (praktisch) nie zu viel Displayfläche haben kann. Entsprechend spannend dünkte uns die Ankündigung von
Asus, einen tragbaren Monitor mit nicht weniger als 23,8 Zoll Bilddiagonale im Format 16:9 auf den Markt zu bringen. Das Gerät trägt den Namen Zenscreen MB249C und ist vergangenen Monat bei uns auf der Testredaktion gelandet.
Zum Lieferumfang gehören dabei nicht nur der eigentliche Monitor, der mit einem aufklappbaren Kickstand bestückt ist, der einerseits gleichzeitig als Tragegriff verwendet werden kann und mit dem man andererseits das Display auf den Tisch stellen und stufenlos in der Neigung verstellen kann. Ebenfalls im Karton findet sich ein ziemlich massiver und ausgeklügelter C-Klemmarm, der am Bürotisch angebracht werden kann und der mit einem Mechanismus versehen ist, um das Display um rund 18 Zentimeter in der Höhe zu verstellen, zu schwenken, zu neigen und um 90 Grad zu rotieren, wobei die Pivot-Funktion via Windows-Anzeigeeinstellung aktiviert werden muss – am Display selbst findet sich keine entsprechende Funktion oder gar eine automatische Pivot-Erkennung. Etwas schade bezüglich Hochformatdarstellung: Die Anschlüsse für Strom und Rechner respektive Displaykabel finden sich links, gedreht werden kann aber nur im Uhrzeigersinn, was zur Folge hat, dass die Anschlüsse (und damit auch die Kabel) nach oben wandern. Ebenfalls zum Lieferumfang gehören ein Trennwandhaken-Kit, das sind zwei Profile, die oben am Display angebracht werden können, um es an einer Trennwand im Büro einzuhängen. Daneben liefert Asus ein 90-Watt-Netzteil, ein USB-C- und ein HDMI-Kabel. Vermisst haben wir dafür ein Sleeve, eine Hülle, um das mobile Display für den Transport zu schützen. Angesichts der exotischen Abmessungen dürfte es hier nämlich schwierig werden, etwas passendes im Zubehörhandel zu finden.
Stromlieferant fürs Notebook
Handkehrum: Wie oft man den Monitor wirklich mobil verwenden möchte, ist fraglich, schliesslich wiegt er ganze 2,85 Kilo und passt mit seinen Abmessungen von 54 x 34,6 Zentimeter auch nicht unbedingt in jede Tasche. Realistischer ist wohl die Anwendung als Zweitmonitor im (Home) Office oder als mobiles Zeigegerät, das man mit ins Sitzungszimmer mitnimmt.
Ansonsten ist der Zenscreen MB249C durchaus eine ansprechende und mit 23,6 Millimetern Dicke auch schlanke Erscheinung. Er kommt mit einem filigranen Rahmen von 6 Millimetern breite oben und seitlich, während der Rahmen unten rund 3 Zentimeter misst. Darunter hat
Asus noch eine rund 1 Zentimeter breite, transparente Kunststoffverlängerung angebracht, so dass das Display quasi auf dem Tisch zu schweben scheint. Nicht ganz so toll gelöst ist die Antirutschbeschichtung, die unten an diesem transparenten Plastik angeklebt wurde und die bei uns zum Teil schon frisch aus der Verpackung abgelöst war. Die ganze übrige Verarbeitung, die verwendeten Kunststoffe mit ihrer Struktur, der verbaute Alu-Kickstand und die Buttons wirken ansonsten aber sehr wertig.
Von letztgenannten Buttons finden sich deren vier auf der rechten Seite, sie dienen der Steuerung durch das Menü. Das hat Asus recht geschickt gelöst, indem nämlich auf dem Display unmittelbar neben den Buttons deren aktuelle Funktion eingeblendet wird, so dass man relativ komfortabel und ohne auf die Buttons zu schauen navigieren kann. Einzustellen gibt es dabei einiges – angefangen bei acht vordefinierten Bildmodi, über den Blaulichtfilter, Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur bis hin zu diversen Bild-Optimierungsfunktionen wie Vividpixel und Freesync oder den System-Einstellungen.
Wie bereits erwähnt spendiert Asus dem Monitor ein 90-Watt-Netzteil. Dies darum, weil der Hersteller dem Zenscreen MB249C nebst einem HDMI-Port auch einen USB-C-Anschluss mit 60 Watt Power Delivery spendiert hat. So kann man also sein Notebook über das mitgelieferte USB-C-Kabel anschliessen, um gleichzeitig Bilddaten zu übertragen und es zu laden. Weitere USB-Ports sucht man allerdings vergebens, als Hub dient das Display also nicht. Nebst einem Audio-Anschluss ebenfalls an Bord sind dafür zwei Speaker mit je 1 Watt, die zur Not zwar genügen, wobei aber die in unserem Asus Expertbook Laptop integrierten Lautsprecher lauter und besser sind.
Dank dem C-Klemmarm kann man den Zenscreen MB249C beispielsweise auch über dem Notebook-Display nutzen. Zudem kann das Display 90 Grad gedreht werden. Leider stecken die Kabel dann an der oberen Kante im Gehäuse. Eher weniger praktisch scheint uns die Verwendung neben dem Notebook – zu gross die Grössenunterschiede der Displays. (Quelle: Swiss IT Magazine)
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten
Zu den eigentlichen Display-Spezifikationen: Der Zenscreen MB249C löst mit 1920 x 1080 Pixeln, also mit Full HD auf, und bietet eine Bildwiederholungsrate von maximal 75 Hz. Die maximale Helligkeit des IPS-Panels gibt
Asus mit 250 cd/m2 an, den Kontrast mit 1000:1 und den Einblickwinkel mit je 178 Grad. Im Vergleich mit unserem Expertbook-Notebook ist der Zenscreen bei maximaler Helligkeit damit ein Ticken heller, bietet auch leicht mehr Kontrast und stellt Farben ausserdem etwas kräftiger dar. An der Bildqualität gibt es damit absolut nichts auszusetzen – im Gegenteil. Das Display ist ausserdem entspiegelt und kommt mit einem Blaulichtfilter, was die Augen schont. Erwähnenswert ausserdem der Stromverbrauch, den der Hersteller mit 13 Watt im Betrieb angibt. Wir haben die Angabe geprüft, und bei 60 Prozent Displayhelligkeit, was mehr als genug zum Arbeiten ist, gar nur 11,4 Watt gemessen. Bei maximaler Helligkeit steigt der Verbrauch auf 15,6 Watt.
Stellt sich abschliessend ein wenig die Frage nach den Anwendungsmöglichkeiten des Zenscreen MB249C. Als Zeigegerät, das ans Notebook angeschlossen wird, macht der 23,8-Zöller sicher deutlich mehr her als ein herkömmlicher mobiler 15-Zöller. Auch als Stand-alone-Bildschirm in beengten Platzverhältnissen ist das Asus-Gerät eine mehr als prüfenswerte Option. Ebenfalls vorstellen können wir uns, das Display bei einem längeren Auslandaufenthalt mitzunehmen, um dort komfortabel arbeiten zu können – Stichwort Workation. Weniger praktisch ist der Monitor als unmittelbarer Zweitbildschirm neben dem Notebook – zu gross sind die Grössenunterschiede. Hier dünkt uns – auch wenn man viel weniger Displayfläche zur Verfügung hat – ein 15-Zöller beziehungsweise ein ähnlich grosser Zusatzbildschirm praktischer.
Dank dem mitgelieferten Trennwandhaken-Kit kann das Display auch an eine Trennwand gehängt werden. (Quelle: Asus)
Fazit
Der 460 Franken teure Zenscreen MB249C ist ein weitgehend hochwertig verarbeiteter externer 23,8-Zöller, der mit seinem Gewicht von 2,85 Kilo sogar einigermassen mobil ist und für den diverse Anwendungsmöglichkeiten denkbar sind. Gefallen haben uns die Bildqualität und die Tatsache, dass via USB-C nicht nur das Bild übertragen, sondern auch das Notebook mit Strom versorgt werden kann. Ebenfalls toll ist der mitgelieferte C-Klemmarm, mit dem das Display sehr flexibel am Tisch befestigt und verstellt werden kann. Einzig bezüglich Pivot-Funktion hätten wir uns gewünscht, dass das Drehen in beide Richtungen möglich wäre, so dass die Kabel nicht oben am Display rausstehen. Weitere USB-Anschlüsse wären allenfalls noch ein Plus gewesen, und eine Hülle im Lieferumfang hätten wir ebenfalls begrüsst.
Features- Diagonale 23,8 Zoll (16:9), 1920 x 1080 Pixel (Full HD, 75 Hz, Anti-Glare)
- IPS-Panel, Kontrast 1000:1, Helligkeit 250 cd/m2, Reaktionszeit 5 ms
- Anschlüsse 1x HDMI, 1x USB-C (mit 60 W PD), 1x 3,5 mm Audio2x 1 W Speaker
- Energieverbrauch (gemessen bei 60% Helligkeit) 11,4 Watt
- Abmessungen 539 x 346 x 23,6 Millimeter (B x H x T)
- Gewicht 2,85 Kilo
Positiv+ Verarbeitung und Bildqualität
+ Lieferumfang
+ geringer Energieverbrauch
+ Pivot-Funktion
+ USB-C-Port inkl. Power Delivery
Negativ- Anschlüsse bei hochformatiger Nutzung oben
- kein Sleeve / keine Hülle mitgeliefert
- Speaker eher mässig
Hersteller/AnbieterAsusPreisFr. 459.90
WertungFunktionalität 5,5 von 6 Sternen
Bedienung 5,5 von 6 Sternen
Preis/Leistung 5,5 von 6 Sternen
Gesamt 5,5 von 6 Sternen
(mw)