"Swiss IT Magazine": Sie haben im April 2019 bei der Amag Group begonnen, und wurden damals ziemlich rasch mit dem Umzug des Unternehmens an den neuen Hauptsitz in Cham konfrontiert, der im Herbst desselben Jahres erfolgte. Welche Herausforderungen haben sich IT-technisch damals gestellt?
Thomas Sauer: IT-technisch war die Herausforderung überschaubar. Mein Team trägt die Verantwortung für sämtliche IT-Leistungen innerhalb der Amag Gruppe, und somit auch für die Amag-eigenen Garagenbetriebe mit ihren mehr als 80 Standorten. Insofern war das Thema Umzug und Aufbau respektive Eröffnung einer Lokation für uns kein Neuland. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb der Umzug bestens geklappt hat. Der Umzug brachte allerdings schon Neuerungen mit sich, etwa was die Ausstattung der Arbeitsplätze anging, wo jeder Mitarbeitende neu mit einem Notebook und jeder Arbeitsplatz mit Doppelbildschirmen ausgestattet wurden. Ebenfalls neu umgesetzt wurde ein Open-Space-Konzept ohne fixe Zuweisung von Arbeitsplätzen. Zudem haben wir neue Hilfsmittel eingeführt, etwa im Bereich Collaboration, wo wir von Skype auf Teams gewechselt haben.
Das scheint gutes Timing gewesen zu sein, angesichts der Pandemie, die kurz darauf losging.Das hat uns im Zusammenhang mit Corona natürlich sehr geholfen. Die Konzepte bezüglich mobiler Arbeit respektive Home Office, die wir bereits 2019 eingeführt haben, und die neuen Collaboration Tools haben sehr gut funktioniert. Technisch waren wir auf die Situation somit vorbereitet, auch wenn es natürlich schade war, dass wir die neu bezogenen Büros kaum nutzen konnten. Umso mehr spüren wir nun, dass die Mitarbeitenden gerne ins Office zurückgekommen sind, auch wenn die Belegung bedingt durch das oft zitierte New Normal zwischen 10 und 20 Prozent tiefer ist als noch vor der Pandemie.
In dem Falle hatte die Pandemie aber keine grundlegenden Auswirkungen auf die Arbeitsplatzkultur bei Amag und speziell auch beim IT-Team der Amag?Eine grundlegende Veränderung hat nicht stattgefunden. Home Office war bei der Amag wie erwähnt schon vorher möglich. Doch gerade in der IT, wo oft projektbasiert gearbeitet wird, hat der physische Kontakt doch Vorteile. Technische Lösungen können das gemeinsame, kreative Meeting am Whiteboard in meinen Augen nicht immer optimal ersetzen. Repetitive, eher einfache Konzeptarbeit funktioniert im Home Office mindestens genauso gut wie im Büro. Im Projektmodus, wo die Zusammenarbeit intensiv ist, bevorzuge ich persönlich aber die physische Präsenz.
Sie sind von der Amag Group nicht nur als CIO engagiert worden, sondern auch als Chief Digital Officer. Wie unterscheiden sich diese beiden Aufgaben, und findet hierbei eine klare Abgrenzung statt?Nein, die Übergänge sind fliessend. Gerade bei den eher B2C-lastigen Themen, wenn wir beispielsweise eine Plattform für Endkunden entwickeln, bei denen die Customer Journey eine grosse Rolle spielt, sind die Schnittstellen zwischen der CIO- und der CDO-Rolle recht gross. Die IT fungiert dabei als Enabler, neue Geschäftsmodelle über digitale Plattformen zu ermöglichen. Nehmen wir als Beispiel unser Pilotprojekt Aquacar, das in enger Zusammenarbeit von IT und Amag Innovation und Venture Lab entstanden ist und bei dem es um das Thema Autoverkauf von Privaten geht. Obwohl bei diesem Projekt die Rolle des CDO durch die Entwicklung neuer Geschäftsfelder und der Konzeption der Customer Journey stärker zum Tragen kam, braucht es doch sehr viel Technologie im Hintergrund, um die Plattform zu entwickeln. Hier wachsen die Rollen dann unweigerlich zusammen.
Wo muss man sich bei Aquacar den Technologie- und IT-Einsatz vorstellen?Die Idee hinter Aquacar ist, dass der Privatkunde nach der Eingabe von ganz wenigen Attributen einen Ankaufspreis für sein aktuelles Fahrzeug bekommt, mit dem er rechnen kann. Dahinter steckt eine Künstliche Intelligenz, die dazu eingesetzt wird, Preise auf Basis von historischen Daten zu ermitteln – also viel IT. IT steckt natürlich aber auch in der Plattform selbst und in der Web-Applikation.
Welches Gewicht hat die Digitalisierung denn bei der Amag Group, die man ja eher als traditionelles Unternehmen kennt?Ein sehr hohes Gewicht. Ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass Amag ein im höchsten Masse innovatives Unternehmen ist. Das verdeutlichen auch die strategischen Ziele, die wir uns als Unternehmen gesetzt haben und bei denen die Digitalisierung einen der insgesamt fünf wichtigen Pfeiler darstellt. Die Ideen sind da, sie sind vielfältig und sie werden höchstens durch die verfügbaren Kapazitäten beschränkt, die natürlich auch bei uns nicht unendlich sind. Doch wenn ein Digitalisierungsprojekt Erfolg verspricht und sinnvoll erscheint, wird es gemacht.
In welchen Bereichen wird die Digitalisierung denn insbesondere vorangetrieben?Das passiert sehr vielfältig. Ein Schwerpunkt liegt aber sicherlich auf der Digitalisierung des Vertriebs. Wir haben heute unser etabliertes Geschäftsmodell mit unseren zahlreichen Retail-Standorten, wo Kunden, die den persönlichen Kontakt suchen, optimal bedient werden. Gleichzeitig gibt es aber Kunden, die ihre Mobilitätsbedürfnisse nicht mehr beim Händler erledigen wollen, sondern vom Sofa aus. Ein Kunde soll auch in der Lage sein, in seinem Wohnzimmer innert zehn Minuten ein Auto kaufen zu können – was letztlich noch ein relativ einfaches Geschäft ist, ein Kaufvertrag. Daneben gibt es aber kompliziertere Geschäfte wie das Leasing, das im rechtlichen Sinne ein Kreditvertrag ist und was höhere Anforderungen an Technologie und Prozesse stellt. Doch auch diese Customer Journey wollen wir so einfach und digital wie möglich abbilden, und wir rechnen noch für dieses Jahr mit einem grossen Meilenstein, den wir hier erreichen werden und der für Aufsehen sorgen wird. Ebenfalls ein Augenmerk liegt zudem auf der nahtlosen Verbindung des traditionellen und des digitalen Vertriebs. Der Kunde soll digital einsteigen und jederzeit auf den physischen Vertrieb umsteigen können, wenn er das will – also das, was man auf Neudeutsch Omnichannel nennt. Nebst all diesen neuen Themen erscheint es mir aber auch wichtig, das traditionelle Geschäft und die Operational Excellence nicht aus dem Fokus zu verlieren. Auch hier muss es uns gelingen, Prozesse besser zu unterstützen, zuverlässiger und stabiler zu machen und an die steigenden Anforderungen anzupassen.
Sie sind der dritte IT-Verantwortliche von Amag, den wir in den letzten zehn Jahren interviewen durften. Beim ersten Interview 2012 schien die IT bei der Amag in erster Linie ein Kostenfaktor gewesen zu sein. 2016 hatte man es dann geschafft, dem Management klarzumachen, dass dank Investitionen in die IT Innovationen vorangetrieben werden können. Heute erscheint Innovation im Zusammenhang mit der Amag-IT absolut zentral zu sein, oder täuscht dieser Eindruck?Die eigene Innovationsfähigkeit zu beurteilen, ist nicht ganz einfach, aber ich denke, dass wir schon sehr innovativ unterwegs sind. Das hängt auch mit den Herausforderungen zusammen, die wir als Unternehmen zu bewältigen haben. Nebst der klassischen, digitalen Transformation, die in praktisch jedem Unternehmen eine Rolle spielt, kommen in der Autobranche weitere Herausforderungen hinzu. Zum ersten durch den aktuell stattfindenden Wechsel in Richtung E-Mobilität, in Richtung Abo-Modelle und in Richtung Shared Economy. Wir sprechen hierbei von gänzlich neuen Geschäftsmodellen, die es gilt, technologisch bestmöglich abzubilden. Und zum zweiten durch neue Player am Markt – Wettbewerber, die nicht aus der klassischen Autobranche kommen und neuartige, innovative Lösungen bereitstellen. Dem müssen wir Rechnung tragen, das zeigt allein schon die Tatsache, dass sich das IT-Projektvolumen seit 2018 verdreifacht hat. Wir investieren also drei Mal so viele Mittel in Projekte und Innovationen, während wir versuchen, die Kosten im Betrieb relativ stabil zu halten.
Kosten sind ein gutes Stichwort. 2012 lag das IT-Budget der Amag noch unter 1 Prozent am Gesamtumsatz, 2016 waren es dann 1,4 Prozent. Und heute?Detaillierte Zahlen möchte ich nicht nennen. Was ich aber sagen kann ist, dass der Personalbestand in der IT sicherlich gewachsen ist – in den vergangenen drei Jahren um rund 20 Prozent. Dass die IT stärker wächst als andere Bereiche, ist in meinen Augen aber eine völlig naheliegende Entwicklung, die in vielen anderen Branchen genauso sein dürfte.
Wie viele Mitarbeitende beschäftigt Amag heute denn in der IT, und wie ist die IT-Abteilung organisiert?Aktuell beschäftigt Amag rund 150 FTEs im Bereich IT, wobei wir auch unbesetzte Stellen haben, die wir sehr gerne mit qualifizierten Leuten besetzen würden. Eine Einheit kümmert sich dabei um die Themen Sales und Marketing aus IT-Perspektive. Dabei geht es um Themen wie Web Apps, Data Driven Marketing, die Customer Journey und in dem Zusammenhang um unser Angebot an unsere Händler. Dann haben wir ein Team, das sich um das klassische ERP-Geschäft kümmert, wo wir stark auf SAP setzen. Eine Einheit, die wir neu gebildet haben, kümmert sich dediziert um die sich dynamisch entwickelnden Bereiche Leasing und Financial Services. Hierbei setzen wir zunehmend auf eine Microservice-basierte Architektur, indem wir modulare Building Blocks bauen, die dann überall wo nötig eingebunden werden können. Möchte beispielsweise unsere eigene Handelsorganisation Leasing-Komponenten online darstellen, soll sie die entsprechenden Module ganz einfach einbinden können, oder auch wenn sie einen Restwert errechnen oder eine Kreditprüfung machen möchte. Dasselbe gilt auch für neue Geschäftsfelder und Plattformen, die auf diese Building Blocks zugreifen können.
Gibt es weitere Abteilungen?Eine weitere Einheit kümmert sich um Themen wie Compliance und IT-Prozesse. Dazu gehört beispielsweise auch der Datenschutz, auf den wir hohen Wert legen, aber auch die Verarbeitung und Klassifizierung von Daten. Eine relativ neu gegründete Einheit kümmert sich um das Thema Data und Advanced Analytics – beschäftigt sich also mit dem Thema Künstliche Intelligenz und hat schon einige spannende Dinge entwickelt. Die Abteilung Operational Excellence Customer Processes stellt für die Anwender unserer IT-Lösungen einen möglichst guten Prozess, inklusive Service Desk, im Falle einer Fehlersituation sicher. Und zu guter Letzt kümmert sich ein Team klassisch um die IT-Infrastruktur – sprich um die Netze, Server, Clients und den Bereich Security Operations.
Gehört dazu auch ein Datacenter?
Nein, unser eigenes Datencenter haben wir im Zuge des Umzugs nach Cham ausgelagert. Heute setzen wir stark auf die Cloud, während die On-Premises-Datacenter-Anwendungen, die wir noch benötigen, bei unserem Dienstleistungspartner laufen.
Sie haben vorhin angetönt, dass Sie offene Stellen zu besetzen haben. Wie einfach oder schwierig ist es für Amag am Standort Cham, qualifizierte Mitarbeitende zu finden? Oder anders gefragt: Wie attraktiv ist die Amag Group als IT-Arbeitgeber?
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir in der Automobilindustrie aktuell eine unglaublich spannende Zeit mit unzähligen, spannenden Themen erleben. In vielen Bereichen gelingt es uns daher relativ gut, Leute zu finden. So sind wir beispielsweise für einen Data Scientist ein spannender Arbeitgeber, und zwar aus dem einfachen Grund, weil wir Unmengen an Daten haben – Fahrzeugdaten, Telematikdaten, Kundendaten. Für einen Data Scientist ist das ein Eldorado. Andere Rollen sind hingegen unglaublich schwierig zu besetzen – ich denke da etwa an den Security-Bereich. Doch das geht allen Unternehmen so, denn der Bedarf an Spezialisten in dem Umfeld ist enorm. Was uns bei der Suche nach Mitarbeitenden sicherlich hilft, sind die grundsätzlich spannenden Themen Mobilität und Nachhaltigkeit, mit denen wir uns beschäftigen und die Sinnhaftigkeit vermitteln. Ebenfalls nicht zu verstecken brauchen wir uns zudem, wenn es um das Thema Diversität geht – was allein schon der Frauenanteil in IT-Führungspositionen beweist, der überdurchschnittlich ist.
Projekte im Bereich Datenanalyse und Künstliche Intelligenz haben wir bereits angesprochen. Können Sie dieses Thema noch etwas vertiefen?
Gerne. Unser Ansatz ist hier, Lösungen End-to-End zu entwickeln. In drei Tagen ein Modell zu bauen, das funktioniert, ist relativ einfach. Künstliche Intelligenz und Machine Learning aber in Geschäftsprozesse zu implementieren, was unser Anspruch ist, erweist sich hingegen oft als wesentlich herausfordernder. Ein Beispiel, das unseren End-to-End-Ansatz zeigt, ist ein KI-Projekt für unsere Händler. Dabei geht es darum, dass wir dem Händler mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz zeigen können, welches Produkt für einen spezifischen Kunden zu welchem Zeitpunkt gerade interessant ist und wann ein guter Zeitpunkt ist, den Kunden zu kontaktieren – und das ohne Kunden-Profiling zu machen. Vielmehr greifen wir auf die Unmengen an historischen Daten zurück, die wir haben, bündeln verschiedene Aspekte und geben daraufhin konkrete Hinweise an den Verkäufer im Handel, welche Aktion nun Sinn macht und welche Erfolgsprognose er sich ausrechnen kann. Für den Händler ist die Lösung spannend, weil er seine Erfolgschancen erhöhen kann, und für den Kunden, weil wir besser auf seine Wünsche und Bedürfnisse eingehen können und Mehrwert bieten. Ein anderes Projekt, bei dem Datenanalyse und Künstliche Intelligenz eine grosse Rolle spielen, habe ich mit Aquacar bereits angesprochen. Bei Aquacar geht es in erster Linie um Preiskompetenz – wie viel beträgt der Restwert eines Fahrzeugs, wie hoch ist sein Marktpreis? Bei diesen Berechnungen hilft uns Künstliche Intelligenz. Grundsätzlich arbeiten wir im Bereich KI auch eng mit der Wissenschaft zusammen, etwa der HSG in St. Gallen, mit der wir Liquiditäts-Forecasts gemacht haben, oder mit der ETH, wo eine Doktorandin im KI-Umfeld für uns tätig ist.
Und wer initiiert diese KI-Projekte und treibt sie voran?
Das Gros der Projekte wird von den einzelnen Business Units getrieben. Gleichzeitig ist unser Ansatz aber der, dass jeder eine gute Idee haben darf – Inspiration ist von allen Seiten her erwünscht. Uns ist vor allem auch wichtig, dass es sich bei den KI-Entwicklungen nicht um Projekte für einen kleinen, geschlossenen Kreis handelt, sondern dass wir die Business Units eng mit einbeziehen und mit ihnen ein Netzwerk bilden, so dass ein enger Austausch zwischen den Geschäftseinheiten und den Data Scientists stattfindet. So stellen wir sicher, dass wir Plattformen bereitstellen, die nicht nur von den absoluten Cracks bedient werden können, sondern auch in den Business Units selbst.
Wer entscheidet denn am Ende des Tages, welche Projekte, welche Ideen weiterverfolgt werden?
Dazu gibt es Entscheidungsgremien. Aber ich darf sagen, dass wir Ideen, die uns sinnvoll erscheinen und die einen Mehrwert bringen, auch umsetzen können und von den Gremien unterstützt werden. Es wäre wenig klug, etwas, das absolut sinnvoll ist und in unsere Strategie passt, in den Schubladen verstauben zu lassen.
Ein Punkt, der mich noch interessieren würde, ist die Zusammenarbeit mit externen Partnern. Welche Rolle spielen diese bei der Amag Group?
Wir sind grundsätzlich bestrebt, in unserer Systemlandschaft eine möglichst hohe Standardisierung hinzubekommen und möglichst wenige verschiedene Technologien einzusetzen. Das ermöglicht uns auch, die wesentlichen Kompetenz innerhalb unseres IT-Teams sicherzustellen. Die Schlüsselfunktionen sind somit intern besetzt. Nichtsdestotrotz brauchen wir immer wieder Spezialisten für dedizierte Aufgabengebiete, die wir von extern holen. Auch wenn wir schnell und zu vernünftigen Konditionen skalieren müssen, setzen wir auf Partner von extern, wobei wir verschiedene Nearshore-Partnerschaften unterhalten, etwa im Bereich Software-Entwicklung.
Verraten Sie mir zum Abschluss, was Sie privat für ein Auto fahren?
Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen protzig an, aber aktuell fahre ich einen Audi e-tron GT (lacht…). Wir dürfen ja aus der Palette an Fahrzeugen, die wir im Sortiment führen, auswählen, und da wird uns immer eine hübsche Auswahl an wunderschönen Produkten geboten.
Ich frage darum, weil mich interessiert, wie spannend für Sie als Informatiker und CIO die Digitalisierung ist, die aktuell in modernen Fahrzeugen stattfindet.
Ich persönlich wünschte mir immer, noch mehr Möglichkeiten zu haben, noch mehr selbst einstellen zu können. Natürlich müssen die Einstellmöglichkeiten in den Menüs für die Allgemeinheit stark vereinfacht werden, damit sich jedermann sofort zurechtfindet. Ich wünschte mir aber, es hätte irgendwo einen Advanced-Button, mit dem ich die Komplexität erhöhen und alles Mögliche selbst einstellen könnte. Ich rechne beispielsweise auch die Reichweite lieber selbst aus, als dass ich den 123 Kilometern, die mir der Bordcomputer anzeigt, vertraue. Denn ich weiss nicht genau, welche Parameter der Bordcomputer verwendet und was das nun für mich und meinen Fahrstil bedeutet. Aber das ist wohl nur mein ganz persönlicher Wunsch, meine ganz eigene Wahrnehmung (lacht…).
Thomas Sauer
Thomas Sauer (50) hat 1997 in Karlsruhe seinen Abschluss als Wirtschaftsinformatiker gemacht und ist dann bei SAP als Software-Entwickler ins Berufsleben eingestiegen. Nach knapp drei Jahren wechselte Thomas Sauer zu Daimler, wo er insgesamt 19 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig war – unter anderem auch hierzulande, wo er von 2009 bis 2011 als CIO von Mercedes-Benz Schweiz wirkte. Danach wechselte er zurück ins Hauptquartier von Daimler, wo er sich unter anderem mit Themen rund um KI und Big Data beschäftigte. Im April 2019 wechselte er dann in die Schweiz als CIO und CDO zur Amag Group.
Zum Unternehmen
Die Amag Group wurde 1945 gegründet und unterzeichnete wenige Jahre später einen Importvertrag mit Volkswagen. Auch heute noch bilden die Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns – VW, Audi, Skoda, Seat, Cupra und weitere – den Kern des Amag-Geschäfts. Die von Amag betreuten Marken kommen dabei auf einen Schweizer Marktanteil von über 31 Prozent. Die Amag Group deckt heute die ganze Palette des Autohandels und des Mobilitätsbedarfs ab – vom Import über den Ersatzteilhandel, den Retail und das Leasing oder Parking bis hin zu neuen Bereichen wie Autoabos (Clyde) oder Komplettlösungen für die E-Mobilität (Volton). Der grösste Autohändler der Schweiz, der seinen Hauptsitz Ende 2019 nach Cham (Bild) verlegt hat, beschäftigt rund 6500 Mitarbeitende, davon rund 740 Lernende, und generierte 2021 einen Umsatz von rund 4,3 Milliarden Franken.
(mw)