Greenpeace hat beim Schweizer Parlament eine Petition eingereicht, die ein Recht zu reparieren fordert. Konkret setzen sich die 17'383 Unterzeichnenden dafür ein, dass Konsumenten künftig selbst entscheiden können, wo, zu welchem Preis und in welchem Umfang ein defekter Gegenstand repariert werden soll. Eine Umfrage des Gfs-zürich letzten Herbst habe gezeigt, dass die Schweizer Bevölkerung mehr defekte Gegenstände und Geräte reparieren will, wie es in einer Mitteilung heisst. Verhindert werde dies allerdings durch hohe Kosten, fehlende Ersatzteile und verklebte Geräte. Dies soll sich nun durch die Petition ändern, die die Parlamentarier dazu auffordert, Reparaturen zugänglich, attraktiv und erschwinglich zu machen. Dieses Recht zu reparieren soll im Rahmen der laufenden Revision im Umweltschutzgesetz verankert werden.
Die Petition stellt drei Forderungen. Erstens sollen reparierbare Produkte mit Massnahmen gefördert werden. So sollen unter anderem Ökodesign-Anforderungen (modularer Aufbau, genormte Teile) festgelegt werden, zudem will man die absichtliche Irreparabilität verbieten und neue Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit Dienstleistungsverkäufen oder der Produktvermietung fördern.
Als zweites nennt die Petition die Forderung zu Zugang zu Ersatzteilen und technischen Informationen. Hierzu gehört unter anderem, dass Ersatzteile auch langfristig und erschwinglich zugänglich sind und dass der Zugang zu Reparatur- und Wartungsanleitungen sowie Fehlerbehebungs- und Diagnose-Tools garantiert ist. Und schliesslich soll als dritter Punkt die Reparierbarkeit auch kulturell gefördert werden. Dies soll zum Beispiel mit Reduktionszielen und Monitoring geschehen, aber auch durch geeignete Anreize, die Reparaturen attraktiv, leicht zugänglich und erschwinglich machen.
Barbara Wegmann, Konsum- und Kreislaufwirtschaftsexpertin bei Greenpeace Schweiz, meint zur Petition: "Es ist an der Zeit, dass wir unser Konsumverhalten so umstellen, dass wir Umwelt und Klima nicht weiter schaden. Dazu brauchen wir politische Rahmenbedingungen, die eine echte Kreislaufwirtschaft fordern und fördern. Kreislauf-Strategien wie Reparieren, Teilen, Wiederverwenden und Wiederaufbereiten müssen endlich Vorrang erhalten, um unsere Ressourcen zu schonen."
(abr)