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Industrie 4.0: DACH stagniert
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Industrie 4.0: DACH stagniert

Industrie 4.0 wird von Unternehmen im DACH-Raum noch stiefmütterlich behandelt, mit Ausnahme der Autobranche. Firmen aus China und den USA sind bedeutend weiter.
16. Februar 2022

     

Im globalen Vergleich sind Unternehmen aus China und den USA am weitesten, wenn es um digitale Technologien im industriellen Umfeld geht. In Europa kann Grossbritannien einigermassen mit den Spitzenreitern mithalten, im deutschsprachigen Raum dagegen gibt es kaum noch Digitalisierungsfortschritt in Richtung Industrie 4.0. Dies sind die zentralen Erkenntnisse des Industrie 4.0 Barometers 2021, erstellt vom Beratungsunternehmen MHP in Zusammenarbeit mit der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität (LMU).


Unternehmen im DACH-Raum schneiden in der aktuellen Studie sogar schlechter ab als 2020. Auch im internationalen Vergleich werden Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmend abgehängt. So setzen etwa chinesische Unternehmen 20 Prozent öfter auf Digital Twins, weisen eine doppelt so hohe Transparenz in der Supply Chain auf und steuern ihre Anlagen ebenfalls doppelt so oft per Automatisierung und Remote Control.
Industrie-4.0-Vorreiter im DACH-Raum ist die Automobilbranche. So gaben 64 Prozent der befragten Automotive-Unternehmen an, neue Kommunikationsinfrastrukturen wie 5G zu nutzen – 13 Prozentpunkte mehr als bei den Referenzindustrien. Automotive könnte also innerhalb der DACH-Region das Zugpferd für die Industriedigitalisierung sein. Das gelinge allerdings nur, so die Studienautoren, wenn die Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitarbeitenden kontinuierlich aufgebaut würden und der CIO Mitglied der Geschäftsleitung sei. Tom Huber, Associated Partner und Head of Operations Performance & Strategy bei MHP, ergänzt: "Die DACH-Unternehmen müssen zeitnah den Rückstand in der Digitalisierung aufholen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. International erweist sich ein CIO in der Geschäftsführung, eine Kundenfokussierung und Kollaboration als universeller Erfolgsgarant."

"Es mangelt oft schlicht an der Zahl von Mitarbeitenden mit Know-how, um Industrie 4.0 erfolgreich und zügig umzusetzen", betont Johann Kranz, Professor für Digitale Services und Nachhaltigkeit an der LMU. Und: "Gerade die aktuellen Herausforderungen wie die Coronapandemie oder die Lieferkettenproblematik zeigen, dass Unternehmen, die ihre Hausaufgaben punkto Digitalisierung erledigt haben, bedeutend besser durch diese Krisen manövrieren."


Im Rahmen der Umfrage wurden 776 Experten und Expertinnen aus Industrieunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in China, UK und den USA befragt. Im Zentrum standen dabei die Cluster-Themen Technologie, IT-Integration, Strategie und Ziele sowie Digital Leadership und Supply-Chain-Resilienz. Der vollständige Bericht steht nach einer Registrierung kostenlos auf der MHP-Website bereit. (ubi)


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