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KI-Anwalt sorgt für Klarheit bei Datenschutzfragen
Quelle: HSLU

KI-Anwalt sorgt für Klarheit bei Datenschutzfragen

Fragen zu Datenschutz und Privatsphäre sind für juristische Laien angesichts der länglichen Bestimmungen von Unternehmen und der komplizierten Juristensprache nur schwer zu beantworten. Künftig soll ein KI-gesteuerter Chatbot dabei helfen.
19. Dezember 2021

     

Die Hochschule Luzern entwickelt zusammen mit dem Anbieter der Data-Privacy-Plattform Profila den sogenannten KI-Anwalt. Dabei handelt es sich um einen digitalen Assistenten, der Laien bei Datenschutzfragen Auskunft geben und im Bedarfsfall Juristen und Juristinnen aus Fleisch und Blut vermitteln soll. Als Beispiel für ein häufig vorkommendes Thema nennt die HSLU die ellenlangen Datenschutzbedingungen von Online-Händlern, aus denen kaum auf Anhieb zu ersehen ist, was der Anbieter mit den Daten der Kunden anstellen darf – ob es zum Beispiel erlaubt ist, dass nach der Bestellung dauernd Werbe-Mails vom Händler oder gar Drittfirmen eintreffen.


Der KI-Anwalt soll als Chatbot-App für Smartphones daherkommen und die Nutzer in Form von leicht verständlichen Q&A-Chats darüber informieren, wie Unternehmen ihre Daten nutzen. Ein weiteres Themenfeld ist die Datenverwaltung: Konsumentinnen und Konsumenten sollen einfacher selbst bestimmen können, wer zu ihren Daten Zugang haben darf und wozu die Daten verwendet werden.
Hinter dem Dienst steht eine intelligente Datenbank, die von einem Forscherteam um Alexander Denzler an der HSLU entwickelt wird und ihre Auskünfte auf Basis von gegen einer Million Dokumenten liefert, von Gerichtsurteilen bis zu Datenschutzbestimmungen von Unternehmen. Die grösste Herausforderung sei dabei die Spracheingabe, teilt die HSLU mit: Die Fragen der Laien müssen zuerst in Juristendeutsch umgesetzt werden. Um juristisch korrekte Auskünfte zu gewährleisten, testen die Juristinnen und Juristen von Profila die Datenbank zunächst auf Herz und Nieren.


Im Sommer 2022 soll dann eine erste Version des KI-Anwalts verfügbar sein, die Fragen auf Deutsch zuverlässig verstehen und beantworten kann. Gelingt dies nicht, präsentiert der Chatbot eine Liste von auf das Thema spezialisierten Juristen, die Auskunft geben können – das kostet die Nutzer dann voraussichtlich zehn Franken pro Frage. In einem zweiten Schritt sollen weitere Landessprachen folgen. Das Projekt wird durch den Bund finanziert und soll 2023 abgeschlossen werden. (ubi)


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