Logitech hat die Redaktion von «Swiss IT Magazine» gleich mit mehreren neuen Produkten aus seiner For-Business-Serie beglückt. Dabei handelt es sich um drahtlose Peripheriegeräte: zwei Mäuse, die MX Anywhere 3 for Business und die Ergo M575 for Business, sowie die Tastatur Ergo K860 for Business und die Tastatur- und Maus-Kombi mit der Bezeichnung MX Keys Combo for Business. Verpackt sind sie allesamt in Schachteln aus braunem Karton mit mattem schwarzem Aufdruck. Andere Farben oder ein Sichtfenster aus Plastik sucht man vergebens. Auch das Innere der Verpackung besteht aus wiederverwertbaren Materialien, kein Kunststoff in Sicht. So kann Nachhaltigkeit auch gehen, und ausserdem wirken die Verpackungen dadurch sehr stilvoll.
Was die neuen Peripheriegeräte von
Logitech spannend macht, ist die hauseigene, Logi Bolt genannte Verbindungstechnologie. Diese verbindet laut dem Hersteller Bluetooth-Low-Energy-Technologie Sicherheitsmodus 1, Sicherheitsstufe 4 (auch U.S. Federal Information Processing Standards oder FIPS) mit zusätzlichen Sicherheitsfunktionen, die von Logitech implementiert wurden, um Störungen beim Pairing von Geräten zu reduzieren. Logi Bolt soll dadurch selbst in Umgebungen mit vielen drahtlosen Geräten eine unterbruchfreie Verbindung zwischen einem Peripheriegerät und einem Logi-Bolt-Dongle gewährleisten. Die Reichweite beträgt 10 Meter, und die Latenz soll sehr gering sein, wie Logitech erklärt. Alle Geräte der For-Business-Produktserie setzen auf die neue Technologie, die eine stabile und sichere Plug-and-Play-Verbindung verspricht.
MX Anywhere 3 for Business
Bei der MX Anywhere 3 handelt es sich um eine Maus, die für den mobilen Einsatz gedacht ist, als Kompagnon für ein Notebook. Und wie der Produktname impliziert, lässt sie sich auf jeder erdenklichen Oberfläche nutzen, von der Tischplatte aus Holz über Glas oder Stoff, wobei der Cursor stets sanft über den Bildschirm gleitet – überaus beeindruckend. Die Maus kommuniziert drahtlos mit bis zu drei Endgeräten, Logitech-typisch umschaltbar via Knopfdruck auf der Unterseite. Aus diesem Grund liegen der Verpackung neben der eigentlichen Maus auch ein Logi-Bolt-USB-Dongle für die drahtlose Verbindung sowie ein USB-C-Ladekabel bei. Eine Installation ist nicht nötig, die MX Anywhere 3 muss nur eingeschaltet und der Dongle via USB-Port mit einem Rechner verbunden werden und schon wird die Maus vom System erkannt. Denn das Pairing findet bei den Produkten mit Logi-Bolt-Technologie werksseitig statt, weshalb die Verbindung gleich auf Anhieb klappt. Optional lässt sich die Maus aber – wie auch die anderen Geräte der For-Business-Serie – auch via Bluetooth verbinden.
Getreu ihrer Bestimmung als mobil einsetzbares Peripheriegerät ist die MX Anywhere 3 kompakt – fast zu kompakt, möchte man sagen, denn Nutzer mit grossen Händen dürften Mühe bekunden, die zierliche Maus richtig zu fassen zu kriegen. Nur knapp 10 Zentimeter lang und 6 Zentimeter breit ist sie. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, wirkt aber sehr robust. Das hat unter anderem auch damit zu tun, dass die MX Anywhere 3 mit einem Gewicht von 99 Gramm im Vergleich zu ähnlichen Mäusen für Notebooks eher schwer ist. Das ist allerdings nicht als Nachteil zu werten, das Gewicht verleiht der Nutzung eine angenehme Dynamik. Und auch die Haptik ist trotz der geringen Grösse der Maus sehr gut, denn die Seiten sind mit Silikon beschichtet und geriffelt, wodurch sie sich gut greifen lässt und nicht wegrutscht. Auch die Bedienelemente sind so angebracht, dass sie ohne Kontorsionen erreichbar sind. Die beiden Maustasten sind leicht zu bedienen und klicken relativ leise, während die innen liegenden Seitentasten stets in Reichweite des Daumens sind. Das Scrollrad hingegen ist aus Stahl und verfügt über einen elektromagnetischen Bildlauf, der ein sehr feines Scrolling ermöglicht.
Der optische Sensor der MX Anywhere 3 löst mit bis zu 4000 DPI auf, womit sich sehr präzise arbeiten lässt, nicht zuletzt auch dank der vier grossen Gleitfüsse. Und einmal aufgeladen bietet der 500-mAh-Akku eine Laufzeit von bis zu 70 Stunden. Die Maus funktioniert sehr gut Out of the Box, wird aber mit der passenden Logitech-Software zum wirklich mächtigen Werkzeug. So lassen sich damit den einzelnen Buttons für jede erdenkliche Applikation beliebige Befehle und sogar Tastenkombinationen zuordnen.
Handlich und dennoch vollgespickt mit Technologie. Die MX Anywhere 3 ist die perfekte mobile Maus. (Quelle: Logitech)
Quicktest MX Anywhere 3
Die MX Anywhere 3 for Business ist eine sehr gelungene Maus, die trotz kompakter Ausmasse alles bietet, was das Herz eines mobilen Nutzers begehren könnte. Sie bietet sowohl gute Technik als auch angenehme Haptik. Und dass sie sich auf praktisch jeder Oberfläche problemlos einsetzen lässt, ist ein sehr starkes Verkaufsargument, selbst beim nicht ganz günstigen Preis von 99.90 Franken.
Wertung: 6 von 6 Sternen
Ergo M575 Wireless Trackball for Business
Die zweite Maus der For-Business-Serie ist die Ergo M575, die wesentlich grösser ist als die MX Anywhere 3 und eher für die Arbeit an einem Desktop-Rechner gedacht ist. Bei diesem Produkt steht ausserdem ganz klar die Ergonomie im Vordergrund. Für den nötigen Strom sorgt hier nicht etwa ein Akku, sondern eine einzelne AA-Batterie, die laut
Logitech bis zu zwei Jahre halten soll. Der Logi-Bolt-Dongle zum Verbinden der Maus mit einem Rechner ist im Batteriefach verstaut. Bei der Ergo M575 handelt es sich nicht um eine klassische Maus, sie liegt dank fünf Gummifüssen rutschfest auf der Arbeitsoberfläche auf. Der Cursor wird mit einem Trackball gesteuert, der auf der Innenseite liegt und mit dem Daumen bedient wird. Die Handablage ist nach aussen hin abgeschrägt und sorgt so für eine komfortable Haltung. Speziell ist auch die Lage der Vor- und Zurück-Tasten, die ganz vorne im Bereich der linken Maustaste angebracht sind und mit dem Zeigfinger bedient werden.
Das Gehäuse der Ergo M575 besteht komplett aus Plastik, wobei ein Teil davon aus recyceltem Kunststoff gefertigt ist. Dennoch wirkt das Gerät wertig und ist gut verarbeitet. Die Bedienung des Cursors mit dem Trackball dürfte für viele Nutzer zunächst gewöhnungsbedürftig sein, weil man stets versucht ist, die Maus umherzubewegen, doch schon nach kurzer Zeit geht die Arbeit mit der Ergo M575 recht flott von der Hand. Für letztere sowie für den Arm des Nutzers ist die ergonomische Form der Maus eine Wohltat, für den Daumen bedeutet diese Art der Steuerung jedoch Mehrarbeit. Nicht ganz zu überzeugen vermag das Scrollrad, das mit Silikon beschichtet ist, aber eine Spur zu klein geraten ist. Ausserdem lässt es sich nicht entriegeln und frei drehen. Dafür ist die Ergo M575 dank ihrer grosszügigen Abmessungen für Hände aller Grössen geeignet. Und auch langlebig dürfte das Gerät sein, denn laut Logitech ist es für mindestens drei Millionen Klicks ausgelegt, ausserdem lässt sich der Trackball zur Reinigung mühelos herauslösen.
Die Ergo M575 sitzt mit ihren Saugfüssen fest auf der Unterlage, der Cursor wird mittels Trackball bewegt. (Quelle: Logitech)
Quicktest Ergo M575
Für 54.90 Franken erhält man mit der Ergo M575 Wireless Trackball for Business eine kompetente Maus, für deren sinnvolle Nutzung man aber unter Umständen ein wenig Einarbeitungszeit einkalkulieren muss. Nicht ganz verständlich ist allerdings, wieso Logitech das Gerät nur für Rechtshänder entwickelt hat, sprich Linkshänder müssen sich umgewöhnen oder auf andere Produkte zurückgreifen.
Wertung: 5 von 6 Sternen
Ergo K860 for Business
Logitech lanciert mit seiner For-Business-Linie nicht nur Mäuse, sondern auch Tastaturen wie zum Beispiel die Ergo K860. Und ergonomisch ist sie, oder zumindest suggeriert dies die ungewöhnliche Formgestaltung. Das Tastenfeld ist zum einen geteilt und zudem in der Mitte nach oben gewölbt. Dies soll garantieren, dass die Hände auf natürliche Weise und ganz entspannt auf der Tastatur aufliegen. Eine nicht abnehmbare Handgelenkauflage stützt ausserdem die Handballen.
Logitech sagt dazu, es sei erwiesen, dass die ERGO K860 die Muskelaktivität im oberen Trapezmuskel gegenüber anderen Logitech-Tastaturen ohne Handballenauflage um 21 Prozent reduziere. Ob dies stimmt, sei dahingestellt, bequem ist die Arbeit mit der Tastatur aber tatsächlich. Und auch gewöhnungsbedürftig. Wer des Zehnfingersystems nicht mächtig ist, sollte sich einen Kauf gut überlegen. Durch die Teilung der Tastatur hat nämlich jede Hand ihr eigenes Tastenrevier, und Exkursionen auf die jeweils andere Seite sind durch die Wölbung des Gehäuses kaum zu bewerkstelligen. Einen Eingewöhnungseffekt gibt es mit der Zeit durchaus, aber wer das Zehnfingersystem nicht von der Pike auf gelernt hat, dürfte mit dem Layout der Tastatur zunächst Mühe haben.
In Sachen Haptik kann die Ergo K860 vollends überzeugen. Das Gehäuse und die Tasten aus mattem schwarzem Plastik wirken filigran, sind aber sehr robust und fühlen sich sehr wertig an. Trotz des luftigen Designs sitzt die Tastatur dank einem Gewicht von 1160 Gramm und fünf kleinen Gummifüssen bombenfest auf der Tischplatte. Hinzu kommt, dass sich die Ergo K860 dank vier ausklappbarer Füsse an der Vorderseite um 4 beziehungsweise 7 Grad nach hinten neigen lässt, womit man sie vielfältig einsetzen kann. Das Tippen schliesslich macht Laune. Die Rubberdome-Tasten haben einen angenehmen Tastenhub und verrichten ihre Arbeit sehr leise. Dazu hat Logitech auch eine ganze Reihe von Spezialtasten auf die Tastatur gepackt, mit denen verschiedene Funktionen, wie beispielsweise der Rechner oder das Screenshot-Tool, direkt aufgerufen werden können.
Auch die Ergo K860 besteht übrigens zu Teilen aus recyceltem Kunststoff, bei der Farbvariante Grafit sind es 71 Prozent. Angetrieben wird sie von zwei AAA-Batterien, mit denen sich die Tastatur laut dem Hersteller zwei Jahre lang betreiben lässt. Und sie kann mit bis zu drei Endgeräten verbunden werden. Es sind aber auch kleine Fragezeichen auszumachen. So zum Beispiel die Handballenablage. Sie ist mit einer 0,5 Millimeter dicken, glatten Textilschicht überzogen, die sich wie Kunstleder anfühlt. Diese lässt sich zwar einfach reinigen, doch mit der Zeit dürfte sich hier viel Schmutz ansammeln. Und so gut die Arbeit mit der Tastatur auch von der Hand geht, die weisse Beschriftung der Tasten ist in einem dunklen Raum nur schwer auszumachen. Eine Tastenbeleuchtung fehlt.
Ergonomisch, filigran und doch robust. Die Ergo K860 richtet sich an Tipp-Profis. (Quelle: Logitech)
Quicktest Ergo K860
Die Ergo K860 richtet sich klar an Nutzer, die viel, sehr viel tippen und dies auch wirklich gut können, und zwar mit dem Zehnfingersystem. Sie werden ihre helle Freude daran haben. Alle anderen sollten vermutlich wortwörtlich die Finger davon lassen, denn die Lernkurve dürfte nach unzähligen Jahren des Tippens mit der Adlertechnik ziemlich steil sein, und dafür ist die K860 mit einem Preis von 139 Franken nicht gerade günstig.
Wertung: 5,6 von 6 Sternen
MX Keys Combo for Business
Wer auf der Suche ist nach einem Paket mit hochwertiger kabelloser Maus und Tastatur, wird mit der MX Keys Combo vermutlich fündig. Die Basis der kompakten (131,6 x 430,2 x 20,5 mm) und 810 Gramm schweren Tastatur besteht aus einer einzigen Metallplatte, die gerade einmal 5 Millimeter dick ist und dennoch dafür sorgt, dass das Gehäuse beim Tippen nicht nachgibt. Fünf Gummifüsse garantieren den nötigen Halt. Die Perfect-Stroke-Tasten haben einen sanften Anschlag und klicken beim Tippen kaum hörbar vor sich hin. Auch verfügt die Tastatur über eine Hintergrundbeleuchtung, die von Sensoren aktiviert wird, die sich nähernde Hände erkennen können. Und durch einen Helligkeitssensor kann die MX-Keys-Tastatur die Intensität der Hintergrundbeleuchtung automatisch den Lichtverhältnissen anpassen, sodass sie nie zu hell oder zu dunkel ist.
Logitech legt auch eine separate Handballenablage aus Memory-Schaumstoff bei, die dank gummierter Unterseite nicht verrutscht und das Arbeiten mit der Tastatur deutlich angenehmer macht.
Die beigelegte Maus ist eine MX Master 3 for Business mit einer Abtastrate von bis zu 4000 DPI und kann dank Darkfield-Abtastung auf praktisch jeder Oberfläche verwendet werden, sogar auf Glas. Sie liegt gut in der Hand, hat ein angenehmes Gewicht von 141 Gramm und verfügt über sieben programmierbare Tasten: Links-/Rechtsklick, Zurück/Vorwärts, App-Wechsel, Rad-Moduswechsel und Mittelklick. Zusätzlich findet sich auf der Innenseite auch ein Daumenrad aus Stahl, mit dem horizontal gescrollt werden kann. Das Magspeed-Scrollrad ist ebenfalls aus Stahl gefertigt, lässt sich sehr präzise bedienen und ermöglicht es, pro Sekunde durch 1000 Zeilen zu scrollen. Auch die MX Master 3 kann dank Easy-Switch-Taste an der Unterseite mit bis zu drei Endgeräten verbunden werden.
Die Tastatur hält mit einer Akkuladung bis zu zehn Tage durch – mit ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung bis zu fünf Monate –, die Maus bis zu deren 70. Die MX Keys Combo ist nicht nur technisch ein Leckerbissen, auch optisch macht sie am Arbeitsplatz eine gute Figur.
(luc)
Die dreiteilige MX Keys Combo bietet stilsicheres Design mit platzsparender Spitzentechnologie. (Quelle: Logitech)
Quicktest Keys Combo
Mit einem Preis von 243 Franken ist die MX Keys Combo for Business sicher nicht das günstigste Tastatur-mit-Maus-Paket am Markt, aber in einem wirklich guten Restaurant schaut man auch nicht zuerst auf das Preisschild der Speisen. Logitech hat hier ein sehr schickes Bundle geschnürt, das allein schon optisch einiges hermacht, aber auch technologisch und in der Handhabung rundum zu überzeugen weiss.
Wertung: 5,5 von 6 Sternen