E-Banking und Streaming-Dienste boomen hierzulande dank Corona, wie die jährliche Studie
Digimonitor der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) und des Forschungsinstituts Wemf zeigt. Aber auch die klassischen Medien wie TV und Radio werden weiterhin von der breiten Masse genutzt – trotz digitaler Konkurrenz, schauen doch 6,3 Millionen (94% der Gesamtbevölkerung) fern. Somit hat klassisches Fernsehen weit mehr als doppelt so viele Zuschauer wie Netflix (42%).
Play Suisse, das Schweizer Streaming-Portal der SRG, wird von 690’000 Personen (10,2%) mindestens gelegentlich genutzt. Blue+, das frühere Teleclub-Angebot, hat 270’000 (4,1%) User. Swisscom Blue TV App kommt auf 1 Million (14,7%), Zattoo auf 650’000 (9,8%) und Wilmaa auf 315’000 (4,7%) Zuschauer. Disney+ hat 650’000 Zuschauer (9,7%), die eSports-Plattform Twitch 440’000 (6,6%), Apple TV Plus 320’000 (4,8%) und Amazon Prime 300’000 (4,5%) User.
Weitere offenbart die Studie, dass 3,2 Millionen oder 48 Prozent der Bevölkerung gelegentlich mobile Bezahldienste nutzen. Dabei liegt Twint mit 2,8 Millionen Usern (42%) an der Spitze, vor Apple Pay mit 390'000 (5,8%) und Google Pay mit 215'000 (3,2%) Nutzern. Aber auch die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer, die mobiles E-Banking nutzen, hat sich vergrössert. 2,8 Millionen (42% der Bevölkerung) erledigen ihre Zahlungen mindestens gelegentlich mit dem Smartphone. Vor allem in der Romandie (47%) ist E-Banking per Smartphone verbreitet, während dies in der deutschen und italienischen Schweiz nur 41 Prozent tun. Auch der Online-Einkauf von Lebensmitteln nimmt auf 1,9 Millionen (28%) zu.
Bei den Messenger-Diensten hat nach wie vor Whatsapp die Nase vorne, nutzen doch 56 Prozent oder 5,6 Millionen mindestens gelegentlich Whatsapp. Telegram kommt auf 940’000 (14%), Signal auf 860’000 (12,9%) und die Schweizer App Threema auf 710’000 (10,7%) Nutzer. Hierbei zeigen sich aber regionale Unterschiede. Im Tessin und in der Westschweiz wird Telegram häufiger genutzt als in der Deutschschweiz, während Threema beinahe nur in der Deutschschweiz verwendet wird.
Betrachtet man die Studienergebnisse zu den sozialen Medien, so ist Facebook nach wie vor die grösste Plattform, verliert allerdings Nutzer. Mit 3 Millionen (45%) nutzt etwas weniger als die Hälfte der Gesamtbevölkerung ab und zu Facebook. 2,5 Millionen (37%) sind gelegentlich auf Instagram, das aber gerade bei Personen unter 25 Jahren beliebter ist als Facebook. So ist ein Instagram-User ist im Durchschnitt 32 Jahre alt, während ein Facebook-User mit 43 Jahren elf Jahre älter ist. Auch Snapchat (65%), Pinterest (37%), Tiktok (35%) und die Gamer-Plattform Discord (34%) werden von mehr jungen Schweizerinnen und Schweizern genutzt als Facebook (30%). Kaum Nutzer hat die anfänglich gehypte Audio-Plattform Clubhouse (30’000 Personen, 0,5% der Bevölkerung).
(abr)