Init7,
Solnet und Ticinocom reichen bei der Eidgenössischen Wettbewerbskommission (Weko) eine Anzeige gegen Swisscom ein. Die drei Internetprovider werfen Swisscom aufgrund der neuen Preisangebote für Breitband-Internet Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung vor. Die neuen Endkunden-Preise von Swisscom seien so tief, dass Wettbewerber, die Breitband-Vorleistungen (BBCS Broadband Connectivity Service) von Swisscom beziehen, nicht mehr kostendeckend anbieten könnten. Von der Weko fordern die drei Provider daher nun, dass sich Swisscom verpflichtet, die Preise für diese Breitband-Vorleistungen so zu senken, dass keine "verbotene Kosten-Preis-Schere" entstehe.
Swisscom biete neu beispielsweise ein Angebot mit 10 Gbit/s für 39 Franken im Monat an (36.21 ohne Mehrwertsteuer). Der Vorleistungspreis für Wettbewerber betrage derweil 35 Franken - die Bruttomarge belaufe sich damit nur noch auf 1.12 Franken.
Init7, Solnet und Ticinocom sind der Ansicht, dass der Vorleistungspreis 22 Franken nicht übersteigen darf, damit man überhaupt eine angemessene Marge erwirtschaften könne.
Init7 hatte Swisscom bereits Ende Juni dazu aufgefordert, ein Angebot der Swisscom-Billigmarke Wingo einzustellen, weil dessen Preis den Tatbestand "einer verbotenen Preis-/Kosten-Schere nach Art. 7 Kartellgesetz" erfülle ("Swiss IT Magazine"
berichtete).
(abr)