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Europäisches Patentamt: Schweiz meldete 2020 weniger Patente an
Quelle: Europäisches Patentamt

Europäisches Patentamt: Schweiz meldete 2020 weniger Patente an

Die Zahl der Patentanmeldungen aus der Schweiz beim Europäischen Patentamt sanken 2020 um 1,9 Prozent. Dies ist der erste Rückgang seit 2009.
16. März 2021

     

Das Europäische Patentamt (EPA) verzeichnete 2020 weniger Patentanmeldungen aus der Schweiz als noch im Jahr zuvor. Dies geht aus dem Patent Index 2020 des EPA hervor. So wurden im vergangenen Jahr 8112 Patente aus der Schweiz beim EPA angemeldet, was einem Minus von 1,9 Prozent gegenüber 2019 entspricht, als noch 8266 Patente angemeldet wurden. Es ist der erste Rückgang der Schweizer Patentanmeldungen beim EPA seit 2009 (-2.9%), dem Jahr nach Beginn der Finanzkrise.


Der Rückgang war in zwei bedeutenden Technologiefeldern der Schweiz besonders ausgeprägt: Im Bereich der Messtechnik ging die Zahl der Patentanmeldungen um 14,4 Prozent zurück, in der Medizintechnik wurden 13,1 Prozent weniger Patente angemeldet. Dafür stieg die Zahl der Patentanmeldungen im Bereich Konsumgüter um 16 Prozent, womit dieser Bereich 2020 den Spitzenplatz einnahm und die Messtechnik vom ersten auf den zweiten Platz und die Medizintechnik vom zweiten auf den dritten Platz verwies. Auf Platz vier landete der Bereich Elektrische Maschinen, Geräte und Energie mit einem Plus von 4,7 Prozent vor der Biotechnologie, die mit 14,3 Prozent mehr angemeldeten Patenten relativ kräftig wuchs.
Trotz des Rückgangs war die Schweiz auch 2020 das Land mit der höchsten Anzahl von Patentmeldungen pro Einwohner und kam auf 966 Anmeldungen pro Million Einwohner. Dies nach dem Rekord von 988 im Vorjahr. Die Schweiz liegt damit erneut weit vor allen anderen Ländern. Das zweitplatzierte Schweden kommt auf einen Wert von 434 Anmeldungen pro Million Einwohner, Dänemark auf 410, die Niederlande auf 369, Finnland auf 340, und Deutschland auf 324. Der Durchschnittswert gilt laut EPA als Indikator für die Innovationskraft eines Landes.

Nach Kantonen betrachtet hat der Kanton Waadt mit einem Plus von 8,7 Prozent deutlich mehr Patente angemeldet als noch 2019, während die Zahl der Patentanmeldungen im Kanton Zürich um 9,2 Prozent und somit deutlich zurückging. Nach Anteilen liegt der Kanton Waadt an der Spitze (14.1% aller Anmeldungen), gefolgt von Basel-Stadt (11.9%) und Zürich auf Platz drei (11.7%). Auf Platz vier folgt Aargau (11.3%) und auf Platz fünf Genf (9.6%). Die fünf Kantone gehören bezüglich Patentanmeldungen zu den 25 führenden Regionen Europas.


Bei den Schweizer Unternehmen lag ABB mit 678 Patentanmeldungen (-1.6% gegenüber 2019) bereits zum zweiten Mal in Folge an der Spitze, gefolgt von Roche mit 656 Anmeldungen (-3,1%) und Nestlé mit 444 Anmeldungen (+21,6%).

"Die Herausforderungen des letzten Jahres haben alle Länder der Europäischen Patentorganisation getroffen, auch die Schweiz“, sagte EPA-Präsident António Campinos. "Das ändert aber nichts daran, dass die Schweiz ein herausragender Innovationsstandort ist, der einen grossen Beitrag zur Weiterentwicklung zukunftsweisender Technologien leistet. Und das ist wichtiger denn je, denn es ist unbestritten, dass der Weg zu einer gesünderen und nachhaltigen Welt über Forschung und Wissenschaft führt, unterstützt durch ein starkes Schutzrechtssystem."

Der vollständige Patent Index 2020 mit weiteren detaillierten Statistiken findet sich unter folgendem Link: www.epo.org/patent-index2020 (luc)




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