Im Oktober 2020 angekündigt, ist das
Huawei Mate 40 Pro als Teil der Mate-40-Serie aktuell das Flaggschiff des Unternehmens. Und wer die Geräte von Huawei kennt, weiss, dass diese auf Hardware-Ebene keine Abstriche machen. Das ist auch beim Mate 40 Pro der Fall: Das Mate 40 Pro ist mit einer 3-fach-Kamera von Leica und einem 6,76 Zoll grossen OLED Display mit einer Auflösung von 2772 x 1344 Pixeln ausgestattet, im Gehäuse sorgt ein Prozessor des Typs Kirin 900 von Huawei für die nötige Power. Die Grafikleistung kommt von einer Mali-G78 GPU und natürlich ist auch 5G an Bord. Das Mate 40 Pro kommt in den Farben Black und Mystic Silver und kostet 1199 Franken.
Obwohl die Kamera auf der Rückseite 1,75 Millimeter herausragt, wackelt das Smartphone dank der breiten Bauweise nicht auf dem Tisch. Die Verarbeitung des Mate 40 Pro ist hervorragend. Die Glasscheiben auf der Vorder- und Rückseite des Telefons schliessen sich bündig an den Metallrahmen an. Gegen das Eindringen von Staub und Wasser ist das Smartphone nach dem IP68-Standard geschützt und der Einschub für die SIM-Karte(n) ist aus Kunststoff gefertigt und kann zwei Nano-SIM-Karten oder eine Nano-Speicherkarte anstelle der zweiten SIM aufnehmen. Etwas schade: Aufgrund des doch relativ stark über die Ränder gebogenen Displays hatte Huawei für die Volume und den Power Button an der rechten Seite nicht viel Platz übrig. So fühlt es sich etwas ungewohnt an, dass diese so nah an der Rückseite des Geräts platziert sind. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich aber daran.
Konnektivität und 5G
In Sachen Konnektivität hat
Huawei beim Mate 40 Pro nur Feinschliff betrieben. Mit USB 3.2 (Gen. 1, max. 5 Gb/s) verfügt es über eine schnelle Datenschnittstelle, die neben OTG und Power Delivery auch kabelgebundene Bildausgabe unterstützt. Für die Verbindung mit WLAN-Netzwerken nutzt das Mate 40 Pro den aktuellen WiFi-6-Standard (IEEE 802.11ax). Ausserdem kann sich das Mate mit 5G-Datennetzen verbinden. Trotz der limitierten Verfügbarkeit der neusten Mobilfunkgeneration in der Schweiz fand das Mate im Test relativ oft eine Verbindung (im Swisscom-Netz), und erreichte dabei Download-Spitzenwerte von bis zu 40 Mb/s. Obendrein unterstützt das Mate 40 Pro Bluetooth 5.2.
Auch die Ortung des Huawei Mate 40 Pro hat einiges zu bieten und unterstützt mehrere Frequenzbänder gleichzeitig. Und die Satellitensignale werden auch innerhalb von Gebäuden schnell und vergleichsweise präzise empfangen.
Die Gesprächsqualität des Huawei Mate 40 Pro ist hervorragend, solange das Telefon ans Ohr gehalten wird. Der Ton klingt sehr natürlich, und auch Hintergrundgeräusche werden zuverlässig herausgefiltert. Der Lautsprechermodus ist auch in ruhigen Umgebungen gut, hallt aber gelegentlich leicht nach.
Kamera(s) und Performance
Setup in das Display integriert, das eine Ultra-Weitwinkellinse für Gruppen-Selfies bietet. Trotz der neuen Linse kommt es aber teils zu Verzerrungen an den Rändern. Bei der normalen Weitwinkellinse ist das nicht der Fall, die Bildkomposition ist bei beiden aber ähnlich. Generell macht das Mate 40 Pro aber gute Selfies.
Das Triple-Kamera-Setup auf der Rückseite besteht aus einem Weitwinkelobjektiv (23 mm) mit dem gleichen Sensor wie im P40 Pro, einem Ultraweitwinkelobjektiv (18 mm) und einer Periskop-Kamera (125 mm). Letztere erreicht eine 5-fache optische Vergrösserung und wird von einem optischen Bildstabilisator unterstützt. Die digitale Vergrösserung kann bis zu 50-fach hochgeschraubt werden – was allerdings nicht sehr gute Resultate liefert. Der Ultra-Weitwinkel-Sensor ist komplett neu und arbeitet nicht mehr mit Pixel-Binning wie beim Vorgänger, sondern verwendet 1,6-µm-Pixel, die für bessere Low-Light-Bilder als bisher sorgen. Allerdings hat
Huawei die Kamera auch zum Schlechteren verändert, denn der Hauptsensor ist identisch mit dem des P40 Pro, muss aber ohne optische Bildstabilisierung auskommen. Die Bildergebnisse sind alles in allem aber beeindruckend, das Mate 40 Pro überzeugt in nahezu allen Bereichen.
Für die biometrische Sicherheit sorgt derweil ein im Display integrierter Fingerabdruckscanner, der seinen Job zuverlässig erledigt, solange er intuitiv richtig berührt wird. Zu bevorzugen ist aber die 3D-Gesichtserkennung mittels Time-of-Flight-Sensor. Diese ist ebenfalls sehr sicher und erkennt das Gesicht des Besitzers blitzschnell und zuverlässig.
Das 6,76 Zoll große OLED-Display des Huawei Mate 40 Pro bietet eine Auflösung von 2772 x 1344 Pixeln, was für eine hohe Pixeldichte (~456 ppi) sorgt. Die auf Wunsch variable Bildwiederholrate erreicht bis zu 90 Hz, und das Panel unterstützt HDR10. Die Helligkeit ist zwar nicht so hoch wie bei den Top-Modellen von Apple oder Samsung, ist aber im Vergleich zum Vorgänger deutlich besser.
Mit dem aktuellen Kirin 9000 lässt Huawei die Konkurrenz ziemlich alt aussehen. Der 5-nm-SoC war bei der Markteinführung der einzige seiner Art, der kein dediziertes 5G-Modem benötigte, da dieses direkt in den Chip integriert ist. Der Prozessor besteht aus drei Clustern: Ein Cortex-A77 mit bis zu 3,13 GHz, drei Cortex-A77 mit bis zu 2,54 GHz und vier Cortex-A55-Kerne mit bis zu 2,05 GHz. Zusätzlich kommt für die Grafikberechnungen ein ARM Mali-G78 MP24 zum Einsatz.
Leider konnten wir mit unserem Testgerät kaum Benchmarks durchführen, da Huawei diese blockierte und sich die Apps gar nicht erst installieren liessen. Lediglich der 3DMark-Test konnte ausgeführt werden, und er zeigt, dass der Kirin 9000 ganz vorne mitmischt. Dies ist allerdings an zwei Bedingungen geknüpft. Erstens muss der Performance-Modus aktiviert sein, und zweitens darf die Vulkan-API nicht verwendet werden. Ist letztere aktiviert, fällt die Leistung des Kirin 9000 plötzlich deutlich unter das Niveau des Vorgängers Kirin 990, was auf eine schlechte Treiberoptimierung hindeutet. Der 4400-mAh-Akku ist mit dem 66-Watt-Netzteil innerhalb von 46 Minuten voll aufgeladen. Die 60-Prozent-Marke ist bereits nach 18 Minuten erreicht, und es dauert nur vier weitere Minuten, bis 70 Prozent erreicht sind. Die Akkulaufzeit ist im Vergleich zum Mate 30 Pro aber etwas schwächer, was hauptsächlich am etwas kleineren Akku liegen dürfte.
(swe)