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Spiegellose Systemkameras für alle

Spiegellose Systemkameras sind günstiger als DSLRs, aber klein und leicht wie eine Kompaktkamera. Und: Sie liefern eine Bildqualität, die mit Profi-DSLRs mithalten kann.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2021/03

     

Bei einer Systemkamera handelt es sich um ein Kameragehäuse mit einem meist markenspezifischen Anschluss für Wechselobjektive. Mit verschiedenen Objektiven und allerlei Zubehör wie Systemblitze, Fernauslöser und so weiter lassen sich solche Kameras für verschiedenste Fotomotive und Aufgaben rüsten.

Bis zur Einführung und Etablierung der spiegellosen Systemkamera galt die (digitale) Spiegelreflex als die ultimative Systemkamera, wobei neben ihr schon immer auch weitere Typen von (spiegellosen) Systemkameras existierten – wie beispielsweise die Messsucherkamera (Leica M- oder Mamiya M-Reihen u.a.). Wenn aber heute von spiegelloser System­kamera gesprochen wird, ist damit eigentlich immer eine Digitalkamera gemeint.


Systemkameras eignen sich, so Christian Reding, Produkt Manager Imaging & Sport Optics bei Nikon, besonders für «das bewusste Fotografieren auf einem hohen Qualitäts-Niveau.» Die Kompaktheit der Systemkameras im Vergleich zu traditionellen DSLRs (digitalen Spiegelreflexkameras) sei zudem oft ein grosser Vorteil. «Wer den ganzen Tag mit seiner Kamera unterwegs ist, freut sich über das geringere Gewicht und die kompakteren Abmessungen der Kamera.»

Blick aufs Zubehör lohnt sich

Viele spiegellose Systemkameras verwenden CMOS-Sensoren mit rund 36 x 24 mm. Olympus setzt dagegen auf das kleinere Micro-Four-Thirds-Format. Mit zum Konzept der spiegellosen Systemkameras gehören Wechselobjektive mit eigenem Anschlusssystem des jeweiligen Herstellers. Panasonic und Leica nutzen dabei einen gemeinsamen Standard, was bedeutet: Die Objektive beider können an beiden Kameratypen eingesetzt werden.

Kein Spiegel bedeutet: kein optischer Sucher. Bei fast allen Systemkameras gehört daher ein fest verbauter elektronischer Sucher zur Kamera, andere bieten zukaufbare Aufstecksucher zugunsten einer noch kompakteren Bauform. Der Vorteil der elektronischen Bauweise sind Funktionen, die den klassischen DSLRs fehlen. Auch beim Videobetrieb etwa können die Systemkameras mehr bieten.


Um das richtige Modell zu finden, sollte aber nicht nur die Kamera, sondern auch das System betrachtet werden. «Sind die Objektive vorhanden, die ich brauche? Für viele Anwender sind Gewicht und Grösse entscheidende Faktoren, gerade, wenn sie oft unterwegs sind», erklärt Olaf Kreuter, Senior Marketing Manager Central Europe bei Olympus. «Eine OM-D und Objektive bekommt man beispielsweise ins Bordgepäck. Das klappt nicht bei jedem System. Wer noch nicht so versiert ist, entscheidet sich vielleicht für ein Modell, bei dem es verschiedene Programmautomatiken gibt.»

Die Kamera müsse zur Anwendung passen, ist derweil Fabienne Braunschweiler, Corporate & Marketing Communications Manager bei Canon überzeugt. «Manche Anwendungsbereiche erfordern eine hohe Serienbild­­ge­schwin­digkeit, manche eine hohe Lichtempfindlichkeit, andere eine maximale Auf­lösung oder professionelle Videofunktionen. Wichtig ist, bereits zu Beginn auch einen Blick auf das Objektiv- und Zu­behörsystem zu werfen, da sie für die Umsetzung mindestens so wichtig wie die eine oder andere Kameraeigenschaft sind.»

«Smartphones haben insbesondere Kompaktkameras mit festeingebautem Objektiv und kleinem Bildsensor verdrängt», verrät derweil Ivan Venzin, Marketingleiter bei Leica Camera. «Der Trend geht eindeutig zu spiegellosen Systemkameras mit elektronischem Sucher.» Und Bruno Wüst, Manager Produkt Management bei Panasonic, blickt optimistisch in die Zukunft des Marktsegments: «Durch die aktuelle Situation ist Fotografieren und Videografie in hoher Qualität noch mehr in den Vordergrund gerückt. Weg von der Smartphone- und Kompaktkamera zu top ausgestatteten System­kameras.»

Die tabellarische Marktübersicht können Abonnenten in der Ausgabe 3/2021 nachlesen. Noch kein Abo? Hier klicken und Versäumtes nachholen. (swe)


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