Smart Home: KI und Machine Learning für mehr ­Sauberkeit

Saugroboter gehören schon längst nicht mehr in die Sparte Science-Fiction, sondern sind schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit, die in vielen Haushalten rund um den Globus Einzug gehalten hat. Die kleinen, automatisierten Helfer sind in der Lage, die Böden von Räumen selbständig zu reinigen, ohne dass dafür der Eingriff ihrer menschlichen Besitzer vonnöten wäre. Bisher folgten Reinigungsroboter hauptsächlich vordefinierten Routinen und dem Input verschiedener Sensoren, um sich in einem Raum zurechtzufinden. Heute bestehen seitens der Hersteller Bestrebungen, den Geräten neue Tricks beizubringen, um deren Reinigungsleistung und vor allem auch die Navigation zu verbessern, mit dem Ziel, die Effizienz der Roboter zu steigern. Dabei bedienen sich die Hersteller unter anderem auch neuerer Technologien wie Künstliche Intelligenz und Machine Learning.

Neue Plattform für vernetzte Reinigungsroboter

Mit seiner neuen Plattform iRobot Genius Home Intelligence will das US-amerikanische Unternehmen iRobot, Hersteller der Saugroboter der Roomba- und der Wischroboter der Braava-Jet-Reihe, den Nutzern neue Möglichkeiten bieten, ihre Putzhelfer zu kontrollieren. Die Plattform soll dabei das individuelle Zuhause und den Tagesablauf der Nutzer sowie spezifische Reinigungsvorlieben berücksichtigen. Ausserdem ist sie kompatibel mit zusätzlichen Smart-Home-Anwendungen, wie beispielsweise smarten Thermostaten oder smarten Türschlösser. Somit kann beispielsweise ein Roboter dann mit der Reinigung beginnen, wenn er bemerkt, dass sein Besitzer die Wohnung verlässt, und sie wieder beenden, wenn dieser wieder nach Hause kommt.


iRobot hat die Nutzeroberfläche von iRobot Genius in die bestehende iRobot Home App integriert, die hierfür neu gestaltet wurde. Die App gibt es sowohl für Android- als auch für iOS-Geräte und ist mit allen Reinigungsrobotern kompatibel, die über WLAN vernetzt und angesteuert werden können. Sie soll den Anwendern mehr Steuerungsmöglichkeiten und einen besseren Einblick in die Reinigungsleistung der Roboter bieten.

Lernende Roboter saugen und wischen besser

Der Unique Selling Point der iRobot-Genius-Plattform ist die Verwendung von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning. So sind die Saug- und Wischroboter der Roomba- respektive Braava-Jet-Reihe von iRobot in der Lage, auf eigene Faust und automatisch Sauberkeitszonen um bestimmte Objekte wie Sofas, Tische und Küchentheken zu erkennen und auch proaktiv vorzuschlagen. Alternativ können Nutzer spezifische Reinigungsbereiche auch manuell in ihre sogenannten Smart Maps eintragen und so Umgebungen in der Wohnung oder im Haus, in denen Schmutz am häufigsten vorkommt, direkt reinigen lassen. Und nicht zuletzt können die Roboter auch mittels Sprachbefehlen gesteuert werden. So weist etwa der Befehl «Roomba, sauge rund um das Sofa» den Roboter an, den entsprechenden Bereich zu reinigen.


Laut iRobot ist die Intelligenz der Roboter personalisiert, was soviel heisst, dass sie auf die Gewohnheiten der Anwender reagieren kann. Diese hätten dadurch ein höheres Mass an Kontrolle darüber, wann, wo und wie ihre Roboter die verschiedenen Räume reinigen. Mit der Zeit lernen die Roboter die Reinigungsvorlieben ihrer Besitzer kennen und sollen damit in der Lage sein, das Zuhause so zu reinigen, wie es auch der Anwender tun würde, so die Versprechung von iRobot. Die Roboter können auch saisonal bedingte Empfehlungen zur Reinigung abgeben und so die Planung von Reinigungsdurchgängen unterstützen. So können sie Zeiten vorschlagen, zu denen die Wohnung oder das Haus häufiger gereinigt werden müssen, beispielsweise während der Zeit, in der besonders viele ­Pollen in der Luft schweben. Dennoch müssen sich die Anwender nicht allein auf die KI der Roboter verlassen. Sie können in der App natürlich auch selbst Favoriten definieren, sodass die Roboter beispielsweise nach dem Essen oder vor dem Schlafengehen in Aktion treten und dann nur die Küche oder das Wohnzimmer reinigen. (luc)