Apple hat an der WWDC-Keynote
bekanntermassen angekündigt, in Zukunft Macs mit hauseigenen ARM-basierten SoCs zu bauen und mit einer Übersetzungsschicht namens Rosetta 2 zu ermöglichen, dass für die Intel-Architektur entwickelte Applikationen auf den neuen Mac-Modellen trotzdem unverändert laufen – analog wie seinerzeit beim Übergang von PowerPC zu Intel.
Aus der Developer-Dokumentation wird jetzt klar, dass dies nicht für alle bisherige Software gilt. Rosetta 2 unterstützt keine Kernel Extensions und keine Virtualisierungsprodukte, die x86_64-Plattformen wie Windows virtualisieren. Des Weiteren bietet Rosetta 2 keinen Support für gewisse neuere Instruktionssets und CPU-Features der Intel-Plattform wie AVX, AVX2 und AVX512. Das heisst, dass die aktuellen Versionen von Vmware Fusion und Parallels Desktop auf den ARM-basierten Macs nicht funktionieren. Neue native Lösungen sind möglich, bedingen aber erheblichen Entwicklungsaufwand für Vmware, Parallels & Co.
Dies ist für die nicht wenigen User, die auf ihren Macs auch Windows nutzen wollen, keine gute Nachricht, denn auf den ARM-Macs wird es auch keine Double-Boot-Möglichkeit wie bisher mit Boot Camp mehr geben – was zudem gar nicht sinnvoll wäre, denn eine brauchbare Version von Windows für die ARM-Architektur existiert ebenfalls nicht. Eine ganze Reihe von Mac-Usern hat sich denn auch bereits in einschlägigen Foren über die fehlende Möglichkeit der Windows-Virtualisierung in der nächsten Mac-Hardwaregeneration beschwert.
(ubi)