Nachdem vergangene Woche im EU-Parlament erneut über die Vereinheitlichung von Smartphone-Ladegeräten
debattiert und der Ruf nach einem Standard laut wurde, wehrt sich gemäss einem
Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" nun
Apple gegen das Vorhaben. Während der Grossteil der Android-Geräte heute über einen USB-Type-C-Anschluss mit Strom versorgt werden, setzt Apple bei den meisten Produkten auf den sogenannten Lightning-Anschluss, womit der iPhone-Hersteller von einer Standardisierung besonders betroffen wäre.
Apple hat nun zu den Bestrebungen der EU Stellung bezogen und hält fest, eine Vereinheitlichung würde Innnovation ersticken statt diese zu fördern. Man habe über eine Milliarde Apple-Geräte mit Lightning Connector zusammen mit einem ganzen Ökosystem an Accessories ausgeliefert. Eine gesetzliche Regelung hätte einen direkten negativen Einfluss und würde zu einem beispiellosen Volumen an Elektroschrott führen. Man glaube daher nicht, dass Regulierungsbedarf bestehe, zumal die Industrie sich bei Konnektoren und Kabelverbindungen bereits in Richtung USB-C-Nutzung bewege. Hierunter falle auch Apples USB-C-Stromadapter, der mit allen iPhone und iPad-Geräten kompatibel sei.
Dazu verweist Apple darauf, dass die EU-Kommission vor dem Jahr 2009 vorschreiben wollte, dass alle Smartphones nur noch mit einem USB-Micro-B-Anschluss ausgestattet werden, was den Fortschritt bei Lightning und USB-Type-C behindert hätte. Stattdessen habe man sich dann aber auf eine freiwillige Standardisierung geeinigt, welche die ursprünglich 30 verschiedenen Lade-Anschlüsse erfolgreich auf deren drei reduziert habe. Und dass es mit USB-Type-C und Lightning bald nur noch zwei seien, zeige, dass das Vorgehen seine Wirkung nicht verfehlt habe.
(rd)