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14 essenzielle Features einer Digital Signage Software
Quelle: Dimedis

14 essenzielle Features einer Digital Signage Software

Von Ibrahim Mazari

Digital Signage ist dynamisch und kann diverse Informationen auf einmal oder hintereinander darstellen. Dabei spielt eine passende Softwarelösung für die multifunktionalen Displays eine essenzielle Rolle.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2019/11

     

Was zeichnet eine gute Digital Signage Software aus? Worauf müssen Einkäufer und Entscheider achten, die ihr Digital-Signage-Netzwerk mit einer Software ausstatten, um etwa Bildschirme, Videowalls und digitale Türbeschilderung zentral zu steuern?

Diese Software sollte neben den Standardfunktionen wie Inhalte buchen, Playlisten erstellen und Inhalte verteilen auch über alle dieser folgenden Eigenschaften beziehungsweise Funktionen verfügen:


1. Zukunftsfähige Technologie

Gute Digital-Signage-Softwarelösungen erkennt man daran, dass sie auf zukunftsfähige Technologien wie HMTL5 und Webtechnologien setzen, statt proprietäre Formate anzubieten. HTML5 ist ideal für Cross-Marketing-Kampagnen und erlaubt die Einbindung von sehr grossen Screens bis hin zu Mobilgeräten (Multi-Channel-Fähigkeit). Am Ende muss eine gute Software so flexibel sein, dass man auch neue Entwicklungen adaptieren und über Schnittstellen einbinden kann.

2. Rechtemanagement

Rechte vergeben und verwalten – bis zum einzelnen Inhalt –, das sollte eine Digital Signage Software leisten können. Mit einem umfassenden Rechtemanagement können Nutzer Rechte nach Standorten und Inhalten vergeben, Gruppen und Rollen erstellen und ganz flexibel das Rechte­management auf ihre Wünsche und Bedürfnisse anpassen; etwa Lese- und Schreibrechte für Filialleiter verschiedener Standorte definieren oder Zugriffsrechte bis auf den einzelnen Inhalt spezifisch vergeben.

3. Schnittstellen

Eine gute Digital Signage Software muss heute mehr leisten als nur Inhalte darzustellen und auf Bildschirme auszustrahlen – die Software muss dynamische Daten verarbeiten können, die aus anderen Softwarelösungen bezogen werden, wie Warenwirtschafts-, Wetter- und Verkehrsdaten. Aber auch Informationen von Sensoren werden immer wichtiger. Eine zeitgemässe Digital Signage Software integriert RFID, etwa um einen Auslöser für einen Content-Wechsel zu setzen. Nimmt ein Kunde ein Produkt in die Hand, erkennt das die Software und spielt passende Inhalte aus.

4. Stabilität und Sicherheit

Gute Software garantiert hohe Sicherheit, über virtuelle private Netzwerke (VPN) schafft sie eine geschützte Verbindung. Man sieht von aussen nicht, was zwischen Server und Clients passiert. So sollte es fast unmöglich sein, das System zu hacken. Manipulationen an einzelnen Clients gehen derweil nicht über ins Netzwerk. Lokale Steuerung von Inhalten ist zudem etwa über USB-Sticks mit Passwort möglich, Zertifikate sorgen für die nötige Sicherheit.


Die Software sollte ausschliesslich Server im Einsatzland nutzen; so sind die Daten zusätzlich geschützt. Zudem muss eine gute Digital Signage Software zuverlässig und stabil laufen und dabei konsequent eine "No Blue Screen Policy" verfolgen. Bei einer guten Software kann man die Systeme permanent überwachen und erhält bei Sicherheitsproblemen sofort eine ­Meldung.

5. Leicht zu bedienen und zu verstehen

Eine intuitive Benutzeroberfläche, idealerweise Browser-basiert und ein Werkzeug für alle Belange: Das zeichnet eine gute Digital Signage Software aus. Ebenfalls wichtig sind eine übersichtliche Auflistung aller Inhalte, Playlisten und Displays, die man nach seinen Bedürfnissen anpassen kann.

6. Split-Screen und Bildschirmformate

Moderne Digital Signage Software bietet eine Lösung für alle Bildschirmformate, egal ob LCD, Projektoren oder E-Ink, gleichgültig ob hochkant oder quer. Ein weiteres Plus: die Integration von digitalen Türschildern für Meetingräume (Door Signage).


Was die Software auch können sollte: Videowalls ansteuern und Split-Screen anbieten, also die Möglichkeit, auf einem Bildschirm unterschiedliche Inhaltsbereiche zu definieren. Ebenfalls stark nachgefragt ist die Integration von kleinen Bildschirmen, etwa von Waagen im Handel.

7. Interaktivität unterstützen

Eine gute Digital Signage Software muss heute auch Interaktivität bieten, etwa durch die Integration von Fernbedienungen, Tastatur, QR Codes und RFID. Touch-Systeme sind ebenfalls stark angefragt. Eine weitere Form, interaktiv mit dem Digital-Signage-System zu agieren, ist zudem sicher auch das Smartphone.

8. Smartphones sinnvoll integrieren

Digital Signage integriert heute für unterschiedliche Anwendungsszenarien mobile Endgeräte. So als Fernbedienung für den Kunden: Vor einem Schaufenster steuert der Betrachter über einen QR Code auf dem Bildschirm direkt mit seinem Smartphone Inhalte auf dem Display. Etwa in einem Reisebüro, das auf seinem Monitor Angebote für die Länder anzeigt, aus denen der Betrachter auswählt. Der QR Code führt auf eine mobile Webseite mit einem einfachen Menü, darüber wählt der Kunde die Inhalte aus, die ihn interessieren. Auf dem Digital Signage Display erscheinen dann nur die relevanten Inhalte.

Ein anderes Szenario: ein Mitarbeiter will schnell und einfach Inhalte am PoS anpassen. Mit einer modernen Digital Signage Software kein Problem: Sofort am Bildschirm und Player auf die Playliste zugreifen und ändern. Diese Woche soll am Eingangsbereich eine bestimmte Produktgruppe promotet werden? Man baut seine Waren auf und loggt sich dann mit dem Smartphone in das Content Management System ein. QR Code eingescannt und man ist auf dem richtigen Player. Jetzt schnell die Playliste auswählen, die zur Aktion passt und die Inhalte werden sofort richtig dargestellt.


9. Umfassendes Netzwerk- und Rollout-Management gestatten

Besonderes Highlight und Alleinstellungsmerkmal von guten Digital-Signage-Softwarelösungen ist ein umfassendes Lifecycle- und Rollout-Management, wie es ideal ist bei grossen Netzwerken mit tausenden Standorten.

Das umfasst Funktionen wie Terminplanung, To-dos, Ladenbau und Installa­tionen, Konfiguration der Netzwerk-­Hardware und der Software sowie Wartung und Updates.

10. Erfolgskontrolle, Fernwartung und Monitoring

Auch daran erkennt man eine gute Digital Signage Software: Inhalte werden nicht nur gebucht und geplant, sondern man erhält auch einen umfassenden Überblick darüber, was sich im Netzwerk tut. Monitoring in der Hand des Nutzers, direkt und leicht verständlich, das ist essenziell. Dazu zählt auch eine Fernwartung und -steuerung über den PC und die Möglichkeit, zu schauen, welche Inhalte derzeit abgespielt werden. Zudem sollte die Software eine Erfolgskontrolle bieten: Nutzer­statistiken bei interaktiven Systemen gehören genauso dazu wie Daten darüber, wie oft ein Inhalt gezeigt worden ist, wie selten Hardware Probleme gemacht hat und wie oft Nutzer etwa einen QR Code gescannt haben.

11. Einfachere und zeitsparende Installation der Software

Gute Software garantiert eine einfache und schnelle Installation ohne grossen Aufwand und teures Servicepersonal. Im Vergleich zu herkömmlichen Digital-­Signage-Software-Anbietern sollte die Installation einer Instanz vor Ort auf einem Mini-­­PC nur wenige Minuten beanspruchen.


12. Grosse und überregionale Netzwerke verwalten

Digital-Signage-Netzwerke werden immer komplexer und grösser. Eine gute Software muss dem gerecht werden und speziell für den Einsatz in grossen Netzwerken entwickelt sein, um auch höchste Anforderungen zu erfüllen. Damit einher geht die regionale Ausstreuung von Inhalten.

13. Vorlagen-Manager

Neben der Integration von professionellen HTML5-Editoren wie Tumult Hype sollte eine gute Digital Signage Software über einen Vorlagen-Manager verfügen. Dieser erleichtert den Workflow mit Agenturen, Designern und Digital-Sign­age-Redakteuren. So erstellt der Redakteur in der Digital-Signage-Lösung mit einem Vorlagen-Manager die logische Struktur des Templates und kann festlegen, ob und welche Elemente wie Überschriften, Texte oder Medien in einer Vorlage auftauchen. Daraus entsteht automatisiert ein Briefing-Dokument für Grafiker, die die Templates in HTML5-­Editoren bauen.

14. Integrierte Profi-Werkzeuge im Editionsbereich

Die letzte Eigenschaft, die eine gute Digital Signage Software auszeichnet, betrifft die Gestaltung der Inhalte. Die Grundvoraussetzung ist, dass wie bei jedem Content-­Management-System Design und Redaktion getrennt sind und der Anwender auf Templates setzt.


Bei der Gestaltung von Templates gehen die Software-Anbieter unterschiedliche Wege: Einige bieten eigene Editoren, andere setzen auf die nahtlose Integration handelsüblicher und bewährter HTML5-­Editoren wie Hype.

Die Integration von Profi-Tools ist der bessere Weg – schliesslich kann kein Digital-­Signage-Anbieter Editoren so gut entwickeln. Zudem arbeiten Grafiker schon mit solchen Tools und müssen sich nicht mit einem neuen Programm herumschlagen.

Fazit

Eine Software ist nur so gut wie die Anwendung vor Ort und die Inhalte. Zuerst geht es darum, ein Konzept zu entwickeln, was man mit der Digital-Signage-­Lösung erreichen möchte und welche Inhalte relevant sind. Bei der Auswahl der Software muss man neben den genannten Eigenschaften und Features vor allem prüfen, inwieweit die Software das inhaltliche Konzept unterstützt und wie gut sie von den Redakteuren angenommen wird. Daher ist es wichtig, sich die Anwendungen genau anzuschauen.

Der Autor

Ibrahim Mazari ist Soziologe und Psychologe und ist als PR-Berater mit Schwerpunkt Digitales für das Kölner Unternehmen Dimedis tätig. Das 1996 in Köln gegründete Software-Unternehmen entwickelt Web-basierte Softwarelösungen. Schwerpunkte sind Digital Signage, ­digitale Wegeleitung sowie Besucher- und Einlassmanagement von Messen und Events.

Kommentare
Ich gehe mit dem Autor dieses Artikels in allen Punkten da´ccord. Ein weiterer Punkt ist meiner Meinung nach Augmented Reality. Wenn ich z.B. Zulieferer eines amerikanischen Unternehmens bin, müssen amerikanische Standards ständig den europäischen angepasst und neu definiert werden. Zusätzlich müssen Mitarbeiter auf eine bestimmte Abfolge von Handgriffen geschult werden,die vom amerikanischen Partner eingefordert werden. Da wäre DS in Verbindung mit AR eine optimale Weiterentwicklung.
Freitag, 17. Januar 2020, Joachim H. Hartung



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