5G hat ein Energieproblem
Quelle: pexels.com

5G hat ein Energieproblem

5G hat ein bisher eher wenig bekanntes Problem: Die Technologie ist ein massiver Stromfresser – sowohl bei Endgeräten wie auch bei der Infrastruktur. Die Industrie sorgt sich derweil um Optimierungslösungen.
1. August 2019

     

Der 5G-Ausbau wird derzeit weltweit vorangetrieben, die Schweiz spielt dabei eine bedeutende Vorreiterrolle ("Swiss IT Magazine" berichtete). Wie "Winfuture" mit Bezug auf die Funk-Forschungsabteilung des Hard- und Softwareherstellers National Instruments berichtet, hat 5G ein sehr relevantes, aber kaum genanntes Problem: Der Energieverbrauch wird sowohl bei den Endgeräten wie auch bei den Sendeinfrastrukturen massiv ansteigen.


Man glaube nicht, dass die Netzbetreiber bereits verstehen würden, welche Auswirkungen 5G etwa auf Akkulaufzeiten habe, so ein Sprecher von National Instruments. Wie diese genau aussehen werden, ist bisher noch schwer einzuschätzen, aber gerade bei Einsteiger- oder Midrange-Modellen mit weniger leistungsfähigen Akkus als in Flaggschiff-Modellen könnten diese gravierend sein. Bei der Infrastruktur hingegen haben Experten eine Verdreifachung des Energieverbrauchs von 5G-Anlagen im Vergleich zu den 4G-Vorgängern gemessen. Zusätzlich benötigt das 5G- mehr Antennen als das 4G-Netz, was den Energieverbrauch noch weiter in die Höhe treiben wird. Aus diesen Gründen, heisst es weiter, werde in der Industrie derzeit mit Hochdruck an Optimierungsmassnahmen gearbeitet, da der Anstieg des Stromverbrauch als eine Gefährdung für die Verbreitung von 5G angesehen wird. (win)


Weitere Artikel zum Thema

Die Schweizer 5G-Netze in einem ersten Test

18. Juli 2019 - Sowohl Swisscom wie auch Sunrise sind in der Schweiz mit einem 5G-Netz präsent. "Swiss IT Magazine" hat getestet, wie viel die neue Netzgeneration heute bereits leistet.

Sunrise liefert 5G in 248 Städten und Orten

28. Juni 2019 - Aktuell versorgt Sunrise 248 Schweizer Städte und Ortschaften mit 5G. Auf einer interaktiven Karte lässt sich überprüfen, wo der Highspeed-Mobilfunkstandard bereits verfügbar ist.

Swisscom setzt auf Flächendeckung statt Geschwindigkeit im 5G-Ausbau

17. Juni 2019 - Swisscom plant eine möglichst grosse Netzabdeckung für 5G und nimmt dafür tiefere Geschwindigkeiten in Kauf. Auch rechnet das Unternehmen mit einer vergleichsweise schnellen Adaption der neuen Technologie in der Schweiz.

Kommentare
Technologieschritte sind das Eine. So hat ursprünglich ein analoger Telefonanschluss weniger als 1 Watt Leistung benötigt, durch die Digitalisierung nun ein Mehrfaches davon. Viel schlimmer m.E. ist aber die Abkehr vom Broadcasting hin zum Streaming. Das nun abgeschaltete DVB-T war um Faktoren (möglicherweise um Potenzen) energieeffizienter, vor allem wenn bei Grossanlässen alle zur gleichen Zeit dasselbe schauen. Das Vermischen von Broadcasting und Individualkommunikation sollte vielleicht doch überdacht werden?
Freitag, 2. August 2019, Daniel Berner



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER