Mitarbeiter von Apple hören bei Siri zu
Quelle: Apple

Mitarbeiter von Apple hören bei Siri zu

Wer sich an Apples Sprachassistentin Siri wendet, muss damit rechnen, dass ein Mensch einen Teil des Gesagten hört und auswertet.
29. Juli 2019

     

Bei Siri, der Sprachassistentin, die in Apples Betriebssysteme integriert ist, handelt es sich um eine Software, welche die Fragen der Nutzer aufnimmt und auswertet, um eine passende Antwort zu liefern. Nur gelingt ihr das nicht immer, weshalb Apple offenbar menschliche Mitarbeiter einsetzt, die Sprachfetzen analysieren, die von Siri aufgenommen wurden. Wie "The Guardian" enthüllt, hat eine interne Quelle bei Apple preisgegeben, dass das Unternehmen in verschiedenen Ländern auf private Auftragnehmer zurückgreift, deren Mitarbeitende die eingehenden Fragen an Siri auswerten. Dabei müssen sie aus den einzelnen Sprachfetzen etwa erkennen können, ob die Aktivierung von Siri vom Nutzer beabsichtigt war, ob Siri überhaupt eine Antwort auf die Frage zugemutet werden konnte oder ob Siris Antwort angemessen war. Gerade die unbeabsichtigte Aktivierung der Sprachassistentin führe dazu, dass persönliche Gespräche aufgezeichnet würden, die nicht für die Ohren Dritter bestimmt seien, so die anonyme Quelle weiter.

Apple hat auf den Bericht reagiert und gegenüber "The Guardian" verlauten lassen, dass weniger als 1 Prozent aller Anfragen an Siri auf diese Weise ausgewertet würden. Das System ermögliche es, die Spracherkennungsfähigkeiten von Siri laufend zu verbessern, ausserdem würden die Sprachaufnahmen unabhängig von der Apple ID gespeichert, wodurch eine Identifizierung der Nutzer unmöglich sei. Auch sei das dafür eingesetzte Personal entsprechend geschult und vertraglich an eine Schweigepflicht gebunden.


Dennoch gibt die anonyme Quelle zu bedenken, dass Apple nirgends darauf hinweist, dass Menschen sich die Aufnahmen anhören können. Darüber hinaus würden die Informationen in den aufgezeichneten Gesprächen oft dafür reichen, um die Nutzer zu identifizieren. Problematisch sei auch, dass Apple auf externe Auftragnehmer setze, die nicht unbedingt Interesse daran hätten, die Privatsphäre von Apples Nutzer zu schützen. (luc)




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