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2,5-Zoll-SSDs mit SATA-Anschluss
Quelle: SITM

2,5-Zoll-SSDs mit SATA-Anschluss

SSDs übertrumpfen HDDs in diversen Punkten deutlich. Warum aber werden schnelle SSDs mit dem langsamen SATA-Anschluss kombiniert? Die Antworten in der Marktübersicht.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2019/07

     

Die zahlreichen Vorteile der Flash-basierten Solid State Drives (SSDs) im Vergleich zu klassischen Harddisks (HDDs) liegen auf der Hand – sie sind weitgehend erschütterungsresistent, platzeffizienter, leiser und am wichtigsten: um ein Vielfaches schneller als ihre HDD-­Urväter. Dank dem Preiszerfall von Flash-Speicher in den letzten Jahren wurden die SSD-Komponenten für die Verbraucherwelt letztlich bezahlbar. 120-­GB-Exemplare beispielsweise sind inzwischen gar unter 25 Franken Neu­preis erhältlich. Bei neuen Laptops im Mittelklassesegment sind SSDs mittlerweile Standard und selbst bei Tiefpreismodellen gehört der schnelle Speicher schon fast zum guten Ton.

Die zwei wichtigsten Schnittstellen für Solid State Drives sind heute SATA und PCIe. SATA III (der neueste und schnellste SATA-Standard) liefert Übertragungsgeschwindigkeiten von 500 bis 600 MB/s, somit sind die sehr ähnlichen Lese- und Schreibgeschwindigkeiten der SSDs in unserer Marktübersicht schlicht dem SATA-Anschluss geschuldet. Mehr Geschwindigkeit geht also nicht, solange man nicht auf die sehr viel schnelleren PCIe-­Anschlüsse umsteigen will oder kann.


Dass noch heute die langsame SATA- statt die schnellere PCIe-Schnittstelle und der 2,5-Zoll-Formfaktor statt platzsparendem M.2-Speicher verwendet werden, ist vor allem den Anschlüssen und Slots im Gerät geschuldet. Dies bestätigen auch die Experten der Hersteller: "Das klassische Replacement, sprich der Ersatz von traditionellen, mechanischen Festplatten, ist immer noch der Haupttreiber für ­SATA-SSDs. Wir verkaufen sie an durchschnittliche Endkonsumenten, für den Gaming-Bereich aber natürlich auch an Heavy User wie Architekten oder Grafiker", erklärt etwa Daniel Périsset, Head of CE IT bei Samsung Schweiz. In den meisten Fällen werden SATA-SSDs also als Upgrades für ältere Geräte mit HDD-Speicher genutzt. Das lohnt sich durchaus, denn selbst ein betagter Laptop, der mit einer HDD ausgerüstet war, kann sich nach dem Einbau einer SSD tatsächlich fast wie ein Neugerät anfühlen, wie Darragh O’Toole, Senior Product Marketing Manager bei Western Digital, beschreibt: "Häufig ist der Speicher die Schwachstelle und der Wechsel von rotierenden Festplatten auf Solid-State-­Speicher macht Notebooks und Desktop-­Rechner leiser, verlängert die Akkulaufzeit und macht sie widerstandsfähiger gegen Stösse. Er beschleunigt ausserdem die Leistung in allen Bereichen – von der Zeit, die zum Hochfahren des Windows-PCs benötigt wird, bis hin zum Laden ­einer Website oder einer Excel-Datei, während gleichzeitig Daten auf dem Systemlaufwerk ausgelagert werden."

Mehrspurigkeit

So kann eine ganze Firmenflotte von Laptops alleine durch den Austausch der Festplatte nochmal für einige Jahre fit gemacht werden. Hier wird oft ein zweigspuriges System verwendet, wobei eine SSD und eine HDD in einem Gerät verbaut werden. Die SSD wird dabei als Systemlaufwerk verwendet, um das Betriebssystem massiv zu beschleunigen, während seltener genutzte Daten auf ­einer kostengünstigen HDD gespeichert werden.


Wie bereits zuvor erwähnt, haben SATA-­SSDs ein grundlegendes Problem: den SATA-Anschluss. Denn dieser leistet schlicht zu wenig, um das eigentliche Potential von Flash-basiertem Speicher voll auszuschöpfen. Wie Darragh O’Toole von Western Digital darlegt, werden SATA-SSDs weiterhin ein wichtiger Teil des Marktes bleiben, für die wichtigsten Aufgaben werden sich aber andere Schnittstellen durchsetzen: "Die Zukunft der leistungsstarken SSDs ist NVMe (Non-volatile Memory Express): Ein kleineres, schnelleres PCIe-basiertes Format, das derzeit bis zu sechsmal schneller ist als SATA-Laufwerke und das mit zukünftigen Entwicklungen hinsichtlich PCIe-Bus- und NVMe-­Protokolltechnologien noch schneller werden kann." Damit verändert sich auch die oben beschriebene zweispurige zu einer dreispurigen Speicherstrategie. "Derzeit wird ein mehrstufiger Speicheransatz verfolgt. Das bedeutet, dass die Systeme erst auf einem schnellen NVMe-Systemlaufwerk booten. Die häufig verwendeten Inhalte werden dann auf einer erschwinglichen SATA-SSD mit höherer Kapazität gespeichert. Festplatten mit hoher Speicherkapazität werden verwendet, um grossvolumige Inhalte zu speichern", so O’Toole weiter.

Kaufkriterien

Was die verschiedenen Modelle in der Übersicht angeht, sind die Unterschiede – eben gerade bei den SATA-SSDs und ­deren natürlicher Obergrenze betreffend Geschwindigkeit – eher klein. Allgemein geben die Experten aber zu Protokoll, dass gerade die Entwicklung von 3D-Speicher (3 Bits Informationen pro Zelle) im Vergleich zu QLC (Quad-Level Cell mit 4 Bits pro Zelle) deutliche Vorteile in Bezug auf Erschwinglichkeit, Kapazität, Geschwindigkeit und Ausdauer mit sich bringt. Diesen Faktor sollten potentielle Käufer also berücksichtigen. Der einzige Abweichler hierbei ist die Samsung-SSD in der Übersicht, hinter "3-Bit MLC" steckt jedoch ebenfalls eine Triple-Level Cell. Weitere Faktoren können natürlich die Garantieleistungen oder ergänzende Software sein.


SATA-SSDs im 2,5-Zoll-­Formfaktor werden auch weiterhin relevant bleiben. Primär, weil sie die gleichen Schnittstellen wie ihre HDD-Vorgänger nutzen und dadurch Upgrades mit wenigen Handgriffen erlauben. Die Zukunft gehört ihnen damit sicherlich nicht, in der Gegenwart haben sie aber noch immer mindestens eine tragende Aufgabe. (win)


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