Grosse Roaming-Preisdifferenz bei den Schweizer Telcos
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Grosse Roaming-Preisdifferenz bei den Schweizer Telcos

Bei den Roaming-Tarifen für Europa gibt es gemäss dem Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch grosse Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Telekom-Anbietern.
4. Juni 2019

     

Der Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch hat die Roaming-Tarife für europäische Reiseländer unter die Lupe genommen und kommt zum Schluss, dass Surfen und Telefonieren mit dem Smartphone in Europa trotz der letzten Tarifsenkungen noch immer teuer ist. "Die Roaming-Standardtarife der Schweizer Telekom-Anbieter sind oft immer noch unverschämt teuer. Kunden, die einfach drauflos surfen, bezahlen die hohen Standardtarife", so Moneyland-Telekom-Experte Ralf Beyeler. Vermeiden lassen sich die hohen Standardtarife mit den Roaming-Optionen der Telekom-Anbieter. Dabei offenbaren sich aber grosse Preisunterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern.

Für den Vergleich hat Moneyland.ch ein Kundenprofil erstellt: Der fiktive Kunde weilt 14 Tage in Spanien und nutzt 1000 MB Daten-Roaming und führt 60 Telefonate mit einer Gesprächsdauer von je zwei Minuten. Am günstigsten fährt der Nutzer hier mit einem Abo von Yallo und Lebara. Die Kosten belaufen sich dabei je auf 40 Franken. Am teuersten wäre das Roaming hingegen mit Ok.-, wo der Nutzer gemäss Moneyland.ch satte 22'605.50 Franken bezahlen müsste. Allerdings würde der Anbieter die Verbindung in der Praxis frühzeitig sperren, so dass keine solch hohen Gebühren entstehen können.


Im Mittelfeld positionieren sich die drei grossen Anbieter Swisscom, Sunrise und Salt. Bei Salt kostet das Roaming im fiktiven Beispiel für Abo-Kunden 58.95 Franken, während Prepaid-Kunden 273.95 Franken bezahlen müssen. Swisscom verlangt von Abo- und Prepaid-Kunden 59.90 Franken und Sunrise verrechnet seinen Abo-Kunden 69 Franken und den Prepaid-Kunden 79.90 Franken.
Die Analyse von Moneyland.ch zeigt weiter, dass von insgesamt 20 Anbietern zehn ihre Preise angepasst haben. Dabei haben allerdings drei Anbieter die Preise sogar erhöht. Dazu gehört etwa Coop Mobile, wo die Erhöhung mit dem Wechsel von Salt zu Swisscom zusammenhänge, wie es in der Mitteilung heisst. Bei Sunrise kam es für Abo-Kunden zu einer kleinen Erhöhung, da Sunrise 2019 die Preise für zahlreiche Daten-Roaming-Pakete und Roaming-Optionen um jeweils 90 Rappen erhöht hat. Bei sieben Anbietern kam es hingegen zu Preissenkungen: Am höchsten ist die Preissenkung beim zur Mobilezone-Gruppe gehörenden Anbieter Talktalk mit 65,6 Prozent. Die Abo-Kunden von Talktalk bezahlen neu 62.50 Franken statt 181.45 Franken. Bei den Sunrise-Marken Yallo und Lebara kam es zu einer Preissenkung von jeweils 20 Prozent. Swisscom senkte die Kosten um 7,7 Prozent.

Des Weiteren hat Moneyland.ch auch ein Kundenprofil erstellt, bei welchem im Ausland lediglich Internetverbindungen genutzt werden, ohne Telefonie. Bei einer Datenmenge von 1 GB ist die Swisscom-Marke Wingo mit einem Preis von 5 Franken hier am günstigsten. Am teuersten ist 1 GB Daten-Roaming in Europa hingegen für Prepaid-Kunden von Talktalk mit 1000 Franken sowie für Kunden von Ok.- mit 22'500 Franken. Für eine Datenmenge von 3 GB ist ebenfalls Wingo mit 15 Franken am günstigsten, bei 10 GB steht Sunrise mit seinem 40-GB-Datenroaming-Paket für 19.90 Franken zuoberst auf dem Podest.


Und schliesslich warnt Moneyland.ch noch davor, dass viele Roaming-Pakete nur eine beschränkte Zeitdauer gültig sind. "Die Telekom-Anbieter sollten endlich Roaming-Pakete ohne Verfallsdatum einführen", so die Forderung von Telekom-Experte Ralf Beyeler. Bis jetzt bietet einzig Coop Mobile entsprechende Pakete, die nicht verfallen. Und die beiden kleinen Anbieter Mucho Mobile und Qynamic haben die Gültigkeitsdauer ihrer Pakete verlängert – bei Mucho Mobile auf 1480 Tage und bei Qynamic auf 90 Tage.

Ebenso warnt Moneyland.ch vor sogenannnten Sorglos-Paketen mit unlimitiertem Inklusiv-Roaming. Denn bei Swisscom und Sunrise bedeutet unlimitiertes Roaming zum Beispiel, dass bei 40 GB pro Kalendermonat Schluss ist mit schnellem Daten-Roaming. Ausserdem sind längst nicht alle europäischen Länder inklusive. So decken die Sorglos-Pakete verschiedene Länder auf dem Balkan in der Regel gar nicht ab. (abr)


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