Post legt E-Voting-System vorerst auf Eis
Quelle: admin.ch

Post legt E-Voting-System vorerst auf Eis

Die Post hat nach dem öffentlichen Intrusionstest und der Offenlegung des Quellcodes entschieden, ihr System zunächst nicht mehr einzusetzen. Experten hatten zu viele kritische Lücken entdeckt.
1. April 2019

     

Das E-Voting-System der Post steht für die Abstimmungen am 19. Mai nicht zur Verfügung. Vier Kantone hätten das System eigentlich verwenden wollen (und hatten dies auch in der Vergangenheit bereits getan). Grund dafür ist der öffentliche Intrusionstest, den die Post durch die Offenlegung des Quellcodes des Systems durchgeführt hat. Bei der Analyse durch Sicherheitsexperten waren zu viele kritische Systemfehler aufgedeckt worden, so die Bundeskanzlei und die Post in einer Mitteilung.

Zwar sei die elektronische Urne nicht direkt gehackt worden, so die Post, Teilnehmer des Intrusionstests hätten aber insgesamt 173 Befunde zum System eingereicht. 16 davon wurden von der Bundeskanzlei, den Kantonen und der Post bestätigt. Laut eigenen Aussagen würden diese Befunde allerdings lediglich unter die Kategorie Best Practices fallen und nicht als kritische Fehler im System betrachtet.


Anders sieht das Ganze aber im Bezug auf den Quellcode aus. Hierbei wurden total 84 Befunde eingereicht, 28 davon wurden zur Überarbeitung übernommen, bei 25 handelt es sich gemäss Post um Optimierungsvorschläge. Insgesamt wurden aber auch drei kritische Befunde eingereicht. Am Intrusionstest hatten rund 3200 Personen aus 137 Ländern teilgenommen. Die Post will den Quellcode nun korrigieren und danach von unabhängigen Experten erneut überprüfen lassen. (swe)


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