Als ausgebildeter Informatiker ist man eine begehrte Fachkraft auf dem heutigen Arbeitsmarkt – zumindest bis zu einem gewissen Alter (siehe Artikel ab Seite 53). Wer sich allerdings nicht für den klassischen Weg einer Lehre oder eines Informatik-Studiums entschieden hat und quer in die Informatikbranche eingestiegen ist beziehungsweise einsteigen will, dem fehlt ein entscheidendes Puzzleteil in seinem CV – nämlich der Abschluss. Jedoch ist das Schweizer Bildungssystem mobil genug, damit auch diesen Quereinsteigern die Türen zu einem anerkannten Titel nicht verschlossen bleiben. Der Ausbildungsweg heisst hier: Informatiker EFZ (Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) für Berufsumsteiger. Diese Ausbildung richtet sich an "interessierte junge Erwachsene, die bereits eine Erstausbildung abgeschlossen haben und ihre Zukunft als Informatiker sehen", wie Rolf Ryser, Schulleiter Grundbildung bei der Stiftung Wiss – eine der Ausbildungsstätten, welche den Informatiker EFZ für Berufsumsteiger anbietet – erklärt. Laut Ryser sollte ein Interessent maximal 35 Jahre alt sein, was allerdings lediglich eine Empfehlung ist. Gilbert Bork, Head of Marketing an der Bénédict Schule – einem weiteren Anbieter –, erklärt diesbezüglich, dass es keine Altersbeschränkung nach oben gibt. Er fügt dafür an, dass sich der Lehrgang "verkürzte Berufslehre Informatiker EFZ für Berufsumsteiger" in erster Linie an Personen mit einer abgeschlossenen 3- oder 4-jährigen Lehre (EFZ) oder BMS oder einer gymnasialen Maturität richtet. Barbara Jasch, Geschäftsführerin beim Zürcher Lehrbetriebsverband ICT (ZLI), ergänzt zum Thema Alter ebenfalls, dass es keine Beschränkung gibt. "In der Regel sind die Teilnehmenden von Mitte Zwanzig bis Vierzig. Einzelfälle waren auch schon über 50 Jahre alt, denn die Investition lohnt sich alleweil, wenn danach noch zehn Jahre produktiv gearbeitet werden kann." Ansonsten sagt Jasch zu den Voraussetzungen nur, dass das Flair für die gewählte Fachrichtung, grosse Motivation, eine zweijährige berufsbegleitende Ausbildung zu absolvieren, und auch die nötigen kognitiven Fähigkeiten mitgebracht werden müssen.
'Eine berufsbegleitende Ausbildung ist kein Spaziergang.' Barbara Jasch, Geschäftsführerin, Zürcher Lehrbetriebsverband ICT (ZLI) (Quelle: Zürcher Lehrbetriebsverband )
'Ich denke nicht, dass Industrie-Zertifikate einen Quereinstieg ermöglichen, ohne dass fundierte Fachkompetenz vorhanden ist.' Serge Frech, Geschäftsführer, ICT-Berufsbildung Schweiz (Quelle: ICT-Berufsbildung Schweiz)
'Erst nach sechs Monaten muss eine Stelle in der IT angetreten werden.' Gilbert Bork, Head of Marketing, Bénédict Schule (Quelle: Bénédict Schule)
'Das Einstiegsgehalt liegt bei mindestens 42’000 Euro, was einem klassischen Einstiegsgehalt eines Berufseinsteigers mit Bachelor-Abschluss entspricht.' Philipp Leipold, Geschäftsführer Deutschland, Academy (Quelle: Academy)
Job in der IT zwingend
Eine weitere Anforderung für die berufsbegleitende Ausbildung ist allerdings, dass man in der IT tätig ist. Dies ist allerdings nicht von Beginn weg zwingend. Laut Gilbert Bork von Bénédict ist die Tätigkeit in der IT Voraussetzung für die Prüfungszulassung. Zudem sei eine "individuelle praktische Arbeit" (IPA) Bestandteil der Abschlussprüfung. "Aber erst nach sechs Monaten muss eine Stelle in der IT angetreten werden." Das bestätigt auch Rolf Ryser von Wiss. "Vor dem Ausbildungsbeginn muss man nicht zwingend in der IT arbeiten." Ein Vorteil sei aber, wenn man bereits erste Berufserfahrung mitbringen kann. Und: "Wichtig ist dann, dass man ab dem zweiten Semester in einem qualifizierten Praktikum die Kenntnisse in der Praxis anwenden und vertiefen kann." Und Bedingung ist, dass man ab dem dritten Semester zu 100 Prozent in einem Betrieb arbeitet. Ryser ergänzt hierzu, dass auf der Suche nach einer Praktikumstelle das Alter ein nicht zu unterschätzender Punkt ist – darum seine Empfehlung, die Ausbildung bis maximal 35 zu beginnen.
Derweil präzisiert Barbara Jasch zur Tätigkeit in der IT, dass das EFZ nur dann erteilt wird, wenn mindestens 220 Tage im gelernten Beruf gearbeitet wurde. Und auch sie führt die IPA ins Feld, mit der die Berufsbefähigung in den ICT-Berufen unter Beweis gestellt wird. Diese IPA zählt bei der Quereinsteigerlehre 40 Prozent (ansonsten 30%) zum Qualifikationsverfahren.
Immerhin: Die Ausbildungsanbieter unterstützen die Umsteiger bei der Stellensuche. Im Kanton Zürich sind sie dazu im Rahmen der SOG-Bewilligung des Kantons (schulisch organisierte Grundbildung) sogar verpflichtet, wie Barbara Jasch erklärt. Sie fügt an: "ZLI bietet den Quereinsteigerlehrgang seit 2000 an und hat in diesen Jahren viele Kontakte zu Betrieben knüpfen können, welche immer wieder eine Praktikumsstelle für Quereinsteiger anbieten. Diese Stellen stehen in keiner Konkurrenz zur klassischen Berufslehre, denn es gibt für Firmen Gründe, wieso sie auf die erwachsenen Lernenden setzen und nicht auf die 16-jährigen." Bei Bénédict wird derweil ein IT-Recruiting angeboten, bei dem sich Lehrbetriebe und Studenten treffen können. Normalerweise werde ein Praktikum (80 oder 100%) absolviert, wobei Bénédict den Studenten ein gestaffeltes Salär empfiehlt, wenn die Praktikumsdauer länger als ein Jahr ist. Die Stiftung Wiss erklärt, man betreue die Berufsumsteiger im Bewerbungsprozess und sei regelmässig im Kontakt mit Praktikumsbetrieben. So wisse man, wo eine Stelle zu besetzen sei und welche Anforderungen der Berufsumsteiger erfüllen muss. Auch bei Wiss haben die Absolventen in der Regel eine Praktikumsstelle, eine Festanstellung als Informatiker sei ebenfalls möglich, nicht aber eine Lehrstelle. Im ersten Ausbildungsjahr sind maximal 60 Prozent Tätigkeit möglich. Im zweiten Jahr kann 100 Prozent gearbeitet werden, und wenn der Berufsumsteiger vor dem dritten Semester noch keine Praktikumstelle hatte, dann muss er ab dem dritten Semester wie erwähnt sogar zu 100 Prozent in einem Betrieb arbeiten. Bei ZLI lautet die Pensums-Empfehlung maximal 80 Prozent, da ein Schulmodell mit Tages- und Abendunterricht gefahren wird. Wichtig sei ausserdem, dass im Beruf mittels Praktika oder befristetem Arbeitsvertrag gearbeitet und nicht etwa "nur" ein Lehrvertrag abgeschlossen wird.
Kein Spaziergang
Ein Zuckerschlecken ist die Ausbildung sicher nicht. Nebst den doch erheblichen Kosten (siehe Kasten) ist auch der Zeitaufwand nicht zu unterschätzen. Rolf Ryser von der Stiftung Wiss spricht von rund zehn Stunden bis 20 Stunden (ohne Vorkenntnisse) Lernaufwand, die im ersten Jahr zu den drei Schultagen dazukommen. Im zweiten Jahr reduziert sich der Aufwand auf vier bis fünf Stunden, zudem ist nur noch Samstags Unterricht. Bénédict beziffert den Aufwand zusätzlich zur Unterrichtszeit (Di./Do. jeweils 18.00 bis 21.45 sowie Samstag ganzer Tag) auf rund einen Arbeitstag. Und ZLI empfiehlt jedem Teilnehmenden, neben Schule und Arbeit noch acht bis zwölf Stunden fürs Lernen, Vertiefen und Anwenden pro Woche einzuplanen. Der schulische Teil umfasst insgesamt 1600 Lektionen Unterricht, der an einem Tag und zwei Abenden pro Woche vermittelt wird. Dazu kommen drei bis vier Projektwochen pro Jahr. "Eine berufsbegleitende Ausbildung ist kein Spaziergang, da muss für zwei Jahre der gewohnte Lebensrhythmus angepasst oder umgestellt werden, allenfalls Verzicht geübt werden, um dann das EFZ zu erreichen", macht Barbara Jasch klar.
Gefragte Fachkräfte
Ist die Ausbildung aber geschafft, sind die beruflichen Perspektiven hervorragend – schliesslich unterscheidet sich der Abschluss als Berufsumsteiger nicht von einer vierjährigen Lehre. So erklärt Barbara Jasch: "Nach der Ausbildung hat praktisch jeder einen Job, die Herausforderung ist, genügend Praktikumsplätze während der Ausbildung zu finden." Und Rolf Ryser ergänzt: "Bei der Arbeitsmarktfähigkeit ist die Abschlussnote im Qualifikationsverfahren (Lehrabschluss) ein wichtiger Hinweis. Hier ist es sehr oft so, dass die Berufsumsteiger mit guten bis sehr guten Noten abschliessen."
Auch stehen den Absolventen praktisch dieselben Weiterbildungsoptionen offen wie allen anderen Lehrabgängern. Der Zugang in die tertiäre Bildung (Fachausweis, eidg. Diplom, höhere Fachschulen) ist offen, Branchenzertifikate sind möglich, genauso wie eine Karriere mit Fach- oder Führungsaufgaben nach einigen Jahren Berufserfahrung. Einzig: Wer an die Fachhochschule möchte, müsste zuerst die BM2 (Berufsmaturität) noch erlangen oder den Umweg über die HF (siehe Artikel ab S. 34) gehen.
Entsprechend zeigt sich auch Serge Frech, Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz, von der Ausbildung Informatiker EFZ für Berufsumsteiger überzeugt. Er sagt: "Wenn die kognitiven Voraussetzungen stimmen, ist das Angebot für verschiedene Berufsleute hervorragend geeignet, um mit der Digitalisierung Schritt halten zu können." Auch die Arbeitsmarktfähigkeit respektive -attraktivität von Absolventen erachtet er als "sehr hoch". "Dies unterstreicht auch unsere Studie 'ICT-Fachkräftesituation: Bedarfsprognose 2026', die besagt, dass die Arbeitslosenquote bei den qualifizierten Fachkräften bei nur 1,4 Prozent liegt."
Schnellbleichen fragwürdig
Auf die Frage, welche weiteren Möglichkeiten, einen offiziell anerkannten Abschluss in der IT zu machen, es für Quereinsteiger abseits des Informatiker EFZ für Berufsumsteiger sonst noch gibt, antwortet Frech: "Wenn die fachlich-formalen Voraussetzungen stimmen, kann ein Quereinsteiger diverse eidgenössische Prüfungen absolvieren. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, eine Höhere Fachschule oder ein CAS an einer Fachhochschule zu besuchen. Hier empfiehlt sich in jedem Fall, sich von der Trägerschaft der Prüfung oder von der Bildungsinstitution seriös beraten zu lassen. Dazu gehört auch eine Analyse des Lebenslaufs, um anhand der Vorbildung und Berufserfahrung die Zulassung abzuklären." Dasselbe gelte überdies auch für Leute, die zwar ohne Ausbildung eine Stelle in der IT gefunden haben und in dem Bereich arbeiten, nun aber eine Möglichkeit suchen, sich ihr Know-how auch auf Papier ausweisen zu lassen. Hier sei insbesondere wichtig, dass in den Arbeitszeugnissen die berufsfeldtypischen ICT-Arbeiten detailliert beschrieben würden. "Nur so kann eine seriöse Zulassung zu einem Bildungsgang vollzogen werden." Ansonsten empfehle sich auch ein Blick auf das Projekt SI-Professional (Schweizer Informatik Professional, www.si-professional.ch), das eine Zertifizierung der Berufserfahrung und des Branchenwissens anbietet und von SwissICT wie auch der Schweizer Informatik Gesellschaft getragen wird.
Wenig hält Serge Frech derweil von herstellerspezifischen Ausbildungen für Quereinsteiger. Er erklärt: "Ich denke nicht, dass diese Industrie-Zertifikate einen Quereinstieg ermöglichen, ohne dass fundierte Fachkompetenz vorhanden ist. Was jedoch eindeutig ist, ist, dass eine ICT-Fachkraft mit diesen Industriezertifikaten attraktiver für Projekte ist, die ebendiese erfordern."
Noch skeptischer ist der Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz gegenüber Schnellbleichen wie dem Angebot von
Academy aus Deutschland (siehe Kasten). Er kenne dieses spezifische Angebot nicht und könne es deshalb nicht beurteilen, aber: "Grundsätzlich beurteile ich es als unwahrscheinlich, ohne jegliche branchentypische Berufserfahrung mit einer Schnellbleiche eine vergleichbare Arbeitsmarktfähigkeit zu erhalten. Wissen und Können brauchen selbst beim besten Lehr/Lern-Konzept Zeit, um sich zu festigen. Ich betrachte solche Angebote und solche Versprechen auch als kritisch." Und er fügt mit Blick auf Quereinsteiger an: "Ein Quereinstieg ist bei der richtigen Motivation immer empfehlenswert. Doch er braucht Zeit und vorgängig eine gute Beratung. Ich würde mir auch nicht zutrauen, innert weniger Monate fit für einen Job als Handwerker zu sein. Unser Bildungssystem lässt jedoch diese Mobilität zu und hat ausreichend seriöse und zertifizierte Angebote. Keines davon ist eine Schnellbleiche."
Und abschliessend erklärt Frech im Hinblick auf Quereinsteiger und darauf, dass mit dem Einstellen und Ausbilden derselben gegen den Fachkräftemangel angegangen werden kann, dass dies zwar ein gangbarer Weg sei, nicht aber das Allerheilmittel. "Ich empfehle, die Ausbildung den dafür spezialisierten Instituten zu überlassen. Für mich steht im Kampf gegen den Fachkräftemangel klar im Vordergrund, dass mehr Lehrstellen geschaffen werden müssen. So haben die Firmen die Möglichkeit, den Fachkräftenachwuchs intern heranzuziehen. Damit bieten sie diesem auch eine solide Ausbildung mit sehr hoher Arbeitsmarktbefähigung."
Informatiker EFZ für Berufsumsteiger: Das wichtigste zur Ausbildung
Die Ausbildung Informatiker EFZ für Berufsumsteiger richtet sich an Personen mir Erstausbildung und dauert zwei Jahre/vier Semester. Der Schwerpunkt liegt auf den Basiskenntnissen der Informatik, je nach Anbieter stehen zudem verschiedene Fachrichtungen zur Auswahl (Systemtechnik, Applikationsentwicklung, Betriebsinformatik und bei ZLI seit 2018 Mediamatik als eigenständiger Beruf bzw. als Berufslehre für Erwachsene). Ebenfalls je nach Anbieter ist eine berufliche Tätigkeit von 60 bis 100 Prozent möglich, mindestens ein Jahr der Ausbildung muss man in einem ICT-Job (z.B. Praktikum) tätig sein.
Die Kosten der Ausbildung belaufen sich bei allen Anbietern auf rund 28’000 Franken. Mit Unterstützung beziehungsweise Stipendien ist beim zweiten Bildungsweg eher nicht zu rechnen. Bei den befragten Anbietern beginnen die nächsten Ausbildungen im kommenden August/September, es hat überall noch Plätze frei.
Weitere Infos: Bénédict Schulen (www.benedict.ch); Stiftung Wiss – Wirtschaftsinformatikschule Schweiz (www.wiss.ch); Zürcher Lehrbetriebsverband ICT (ZLI, www.zli.ch).
In drei Monaten zum Java-Entwickler
Eine spannende – wenn sicherlich auch kritisch zu betrachtende Möglichkeit – für den Einstieg in die IT-Welt bietet das Unternehmen Academy in Deutschland an. Academy ist eine Schule für Erwachsene mit Fokus auf Accelerated-Learning-Kurse, die Teilnehmer innerhalb von zwölf Wochen zu IT-Consultants ausbildet. Um im Programm aufgenommen zu werden, muss ein Kandidat einen laut Academy "harten, motivationsbasierten, und zum grossen Teil anonymisierten Rekrutierungsprozess" durchlaufen. Dieser mehrstufige Auswahlprozess besteht aus verschiedenen Tests und mehreren Gesprächen, erläutert Philipp Leipold, Geschäftsführer Deutschland bei
Academy. "In puncto Vorerfahrung spielen Skills erst einmal keine Rolle. Was zählt, ist die Motivation. Mentale Stärke, Stressresistenz, Technologie-Affinität und extreme Fokussierung sind die wichtigsten Selektionskriterien." Das Alter spiele bei dem Verfahren – wie erwähnt ist es anonymisiert – keine Rolle. "Im vergangenen Jahr hatten wir bereits mehrere Ü50-Teilnehmer", so Leipold. "Gerade diese punkten durch ihre breite Lebens- und Berufserfahrung und bereichern nicht nur ihre Kollegen während des Trainings, sondern auch die IT-Abteilungen unserer Kunden."
Ausbildung kostenlos, Anstellung garantiertEinmal für den Kurs aufgenommen, wird den Teilnehmern innerhalb von drei Monaten kostenfrei und unabhängig von ihrem bisherigen Werdegang umfassende IT-Kompetenz vermittelt. Die Kosten werden von den Partnerunternehmen getragen, die im Anschluss die Academy-Absolventen in unbefristeter Festanstellung als IT-Consultants übernehmen. "Durchschnittlich 70 Prozent der Absolventen arbeiten nach der Ausbildung als Entwickler, 30 Prozent in Schnittstellen-Funktionen", so Philipp Leipold. "Das Einstiegsgehalt liegt bei mindestens 42’000 Euro, was einem klassische Einstiegsgehalt eines Berufseinsteigers mit Bachelor-Abschluss entspricht."
Aktuell bietet Academy unter anderem Java- und C#-Kurse. Man entwickle sich inhaltlich aber immer weiter und habe zum Beispiel in Schweden und Finnland bereits mehrere Programme im ERP-Umfeld (beispielsweise Salesforce und Service Now) umgesetzt, so der Deutschland-Geschäftsführer. Daneben gibt es auch kundenspezifische Kurse. So wurde letztes Jahr die Microstaxx Academy ins Leben gerufen. Das deutsche IT-Systemhaus Microstaxx hat dabei in Zusammenarbeit mit Academy ein Programm zur Ausbildung von Netzwerktechnikern kreiert, und in drei Monaten so 15 neue Microstaxx-Mitarbeiter rekrutiert und ausgebildet.
44 aus 3000Der Ansturm auf das Angebot ist laut Leipold beachtlich. "Über 3000 Bewerber verzeichnete das erste Academy-Jahr in Deutschland. Davon haben 44 Teilnehmer erfolgreich ein Academy-Programm abgeschlossen." Auf Bedenken angesprochen, den Kursteilnehmern werde nur eine Schnellbleiche verpasst, entgegnet Philipp Leipold, dass man auf dem Markt schon deutlich die Vorbehalte gegenüber des "innovativen und doch recht disruptiven Ansatzes" spüre: "Oftmals wird bezweifelt, dass die Absolventen genügend praktisches und theoretisches Wissen in dieser kurzen Zeit erlernt haben. Durch unsere Erfahrungswerte und positiven Beispiele bei unseren Programmen in Schweden und Deutschland können wir diese Zweifel und Bedenken aber schnell widerlegen. Unsere Kurse sind eine Kombination aus theoretischen Pre-Studies, die alle Programm-Teilnehmer machen müssen, und aus sehr praxisorientierten Inhalten. Während eines Java-Programms erwerben die Teilnehmer 500 Stunden Programmierpraxis, was einem IT-Studium gleichzusetzen ist." Und er fügt an: "Die Erfolgsquote unsere Kurse, das bedeutet die erfolgreiche und langfristige Vermittlung der Academy-Absolventen in Unternehmen, liegt bei über 95 Prozent."
Bald auch in der Schweiz?Absolventen aus der Schweiz hatte
Academy bislang noch nicht, doch man würde sich freuen über Bewerber aus der Schweiz. Allerdings gesteht Leipold ein, dass eine Stelle in der Schweiz nach Abschluss des Kurses nicht geboten werden könne. "Die rechtlichen Rahmenbedingungen lassen leider keinen temporären Einsatz in der Schweiz zu." Gleichzeitig erklärt er: "Da wir unseren Kunden jedoch bei offenen wie auch firmenspezifischen Programmen jederzeit die Möglichkeit geben, unsere Absolventen sofort nach dem Training fest zu übernehmen, steht auch Schweizer Firmen Academy zur Verfügung. Und unsere Mutterunternehmung Academic Work ist bereits seit einigen Jahren mit zwei Standorten in der französischsprachigen Schweiz vertreten. Von daher ist es durchaus möglich, dass wir mittelfristig auch eine eigene Academy in der Schweiz gründen."
(mw)