Es klingt wie ein alter Hut – aber die Zukunft der Softwareentwicklung ist agil. So zumindest lautet eine der Schlussfolgerungen des von
BaselArea.swiss und
Swiss Made Software co-organisierten "Future of Software Development"-Events in Basel.
Wie wichtig das Thema ist, liess sich gut daran ablesen, dass sich trotz schönen Wetters und Fussball-WM etwa 80 Personen in den Launchlabs in Basel einfanden, um zwei Paneldiskussionen mit Fokus auf Softwareentwicklung zu lauschen. Dabei lag der Fokus während der ersten Hälfte auf der Perspektive der Softwareentwickler und in der zweiten auf der der CIOs.
Eröffnet wurde die Diskussion durch Hans-Dirk Walter von Karakun, der zunächst drei Thesen über wichtige Milestones der Softwareentwicklung der letzten 10 Jahre postulierte: Erstens: Die Entwicklung weg von einer bipolaren Microsoft-/Java-Welt hin zu einer Fülle an Technologien. Zweitens: Agile mauserte sich vom Outlaw zum Mainstream, und Drittens: Die Wiedergeburt der Algorithmen. Er schloss mit der Frage, ob Software-Entwicklung heute einfacher geworden sei.
Seine Mit-Panelisten Luc Haldimann von
Unblu, Jan Haderka von Magnolia und Reto Schmid von Elca bejahten diese Frage im Wesentlichen. Schmid wies darauf hin, dass es heute aufgrund vieler bereits vorhandener Bauteile schneller als früher möglich sei, erste Prototypen zu bauen. Während es, gemäss Luc Haldimann, gerade an der Cutting Edge schwieriger sei denn je – dies auch wegen der gewachsenen Ansprüche und hohen Komplexität.
Die CIO-Perspektive läutete Silvio Moser von SwissQ mit einem Überblick zum Thema Agile in der Schweiz ein. Genau wie
Swiss Made Software, das in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert, jährte sich die SwissQ Studie "Software Product Development" zum zehnten Mal. 2018 zeigt diese nicht nur, dass die Adaption von Agile in der Schweiz immer stärker fortschreitet, sondern auch, dass die Zufriedenheit damit gegenüber dem Vorjahr deutlich gesunken ist. "Die Leute merken, dass es ein andauernder Prozess ist und kein Quick Fix." Ebenfalls wurde deutlich, das Agile vor allem in der Entwicklung angekommen sei, nicht aber in anderen Unternehmensbereichen. Dass dies auch mit der Unternehmensgrösse zusammenhängt bestätigten die Panellisten. Bei Roche (sehr gross) sprach Jon Kavanagh von Teilen der Organisation. Baloise sei schon weiter, meinte Matthias Cullmann und Martin Weber von Pax freute sich, hier der Kleine zu sein und so einen guten Überblick zu haben.
Beide Runden waren über weite Teile auch für Fragen aus dem Publikum offen. Unter anderem wurde die Frage nach der Relevanz von Swiss Made und lokalen Dienstleistern gestellt. Dabei war sowohl für Martin Weber als auch Matthias Cullmann die lokale Präsenz der Partner zentral, während Jon Kavanagh diplomatisch international sourct. Schliesslich ging es auch um die Frage, woran sich ein guter Dienstleister erkennen lasse. "Vorbeigehen", empfahl Hans-Dirk Walter. So erkenne man schnell, mit wem man es zu tun habe. Mit Word of Mouth oder persönlichen Referenzen wurden weitere, auf persönlichem Kontakt beruhende Empfehlungen ausgesprochen. Gemeinsam ist diesen wohl, dass sie am besten bei lokalen Partnern funktionieren – sicher ein Vorzug von Swiss Made.