Um die Zahlungsmoral und die damit verknüpften Fragen geht es im Intrum European Payment Report Schweiz, im Rahmen dessen rund 10'000 Firmen in 29 europäischen Ländern befragt wurden. Im Gegensatz zu vielen Unternehmen in der EU sehen Schweizer KMU der Zukunft ziemlich gelassen entgegen.
Bezüglich Risikominimierung sind die Schweizer Unternehmen weit voraus: In der Schweiz setzen mehr als die Hälfte aller Unternehmen eine Bonitätsprüfung ein, während der Prozentsatz im restlichen Europa etwa halb so gross ist. Zahlungsausfälle könnten, so Thomas Hutter, Managing Director bei Intrum, in einer Negativspirale enden, die zur Wachstumsblockade führen könne. Dabei seien KMU am stärksten von dieser Gefahr betroffen. Als Hauptgründe für Zahlungsverzug notiert die Studie finanzielle Schwierigkeiten, Unachtsamkeit und administrative Herausforderungen sowie absichtliche Zahlungsverzögerung. In der Folge sieht sich jedes dritte Unternehmen aufgrund von Zahlungsverzögerungen Liquiditätsengpässen ausgeliefert, jedes vierte gab sogar an, deshalb unter Umsatzeinbussen zu leiden.
Beim Ausblick sind die Schweizer Unternehmen jedoch sehr gelassen. Lediglich acht Prozent der Firmen glauben, dass die DSGVO Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr haben wird. Bei den allgemeinen Auswirkungen der DSGVO auf das Geschäft sehen sich vier Prozent mit eher positiven und sechs Prozent eher negativen Auswirkungen konfrontiert. Das Misstrauen bezüglich der Herausforderungen der EU ist im Vergleich zum EU-Schnitt mit 5 Prozent in der Schweiz mit 13 Prozent zwar sehr viel höher, im Vergleich zum Misstrauen im Vereinten Königreich aber durchaus entspannt: Bei den Briten sind 25 Prozent der Formen misstrauisch.
(win)