Das verschlüsselte Unternehmen
Quelle: Alpein Software Swiss

Das verschlüsselte Unternehmen

Während Private und Staaten mit der dauernden Ausspähung des Internets beschäftigt sind, steigen parallel dazu die rechtlichen Anforderungen an den Datenschutz.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2017/12

     

Unternehmen sind heute genauso gefordert, die eigenen Geschäftsgeheimnisse zu schützen wie auch die Daten der Kunden. Gerade Letzteres wird durch das Greifen der GDPR (General Data Protection Regulation), der neuen Verordnung zum Datenschutz innerhalb der EU, ab Mai 2018 viele Unternehmen beschäftigen, denn Datenverluste sowie deren missbräuchliche Handhabung sind jetzt strafbar – zumindest wo EU-Bürger/-innen im Spiel sind.


Gerade für KMU ohne eigene IT-Abteilung können so rasch komplexe Probleme entstehen. Eine Lösung bietet seit mittlerweile zwei Jahren die Firma ­Alpein Software Swiss aus Stein am Rhein. Swiss Securium ist eine sichere Plattform für Kommunikation und Zusammenarbeit. Die Lösung bietet E-Mail, Instant Messaging, (Video-)Telefonie, Dateiaustausch und Passwortmanagement aus einer Hand. Alle Anwendungen können zentral und ohne Spezialkenntnisse verwaltet werden. Ausserdem sind sie verschlüsselt – von der Mail bis zum Telefonat. Nur der Kunde hat Zugriff. "Wir können die Daten genauso wenig einsehen wie irgendwelche Behörden", so Eugen Wiltowski, Geschäftsführer und Mitgründer.

Ohne Passwort läuft nichts

Das bedeutet aber auch, dass der Kunde sein Master-Passwort nicht verlieren darf – sonst ist es um seine Daten geschehen. "Wir setzen ingenieurtechnisch auf ein Maximum an Sicherheit. Das bringt aber auch Verantwortung mit sich", so Wiltowski.

Swiss Securium kommt aus der Cloud, der Zugriff erfolgt via Browser. Alle Daten liegen in der Schweiz, in einem ehemaligen Militärbunker, 320 Meter tief in einem Bergmassiv im Kanton Uri. Versehen mit Stahltüren und biometrischen Schlössern, gewährt dieses Data Center sogar Schutz vor elektromagnetischen Impulsen.
Alpein Software setzt aber nicht nur auf die eigenen Ingenieurfähigkeiten und die Schweizer Alpen, um die Datensicherheit zu garantieren. Ebenso wichtig ist das progressive Schweizer Datenschutzgesetz (DSG), denn Daten dürfen nur auf Anordnung eines Schweizer Gerichts herausgegeben werden. Und selbst in diesem Fall muss der Kunde zuerst sein Passwort preisgeben. "Wenn man Sicherheit wirklich konsequent betreiben will, gibt es keinen anderen Weg", weiss Wiltowski.


Das erklärt auch, warum konsequent alle Funktionen von Alpein Software stammen und auf eine Integration bekannter Lösungen, vor allem amerikanischer Provenienz, verzichtet wurde. "Sobald Sie Google oder Dropbox integrieren, machen Sie eine Tür auf", so Wiltowski.

Remote Desktop erlaubt Kapselung

Um zeitgemässes Arbeiten zu ermöglichen, bietet Swiss Securium ausserdem Apps für alle gängigen Smartphones und PCs. Auch hier wurde auf Sicherheit geachtet, denn die Apps lassen sich nicht ohne ein separates Login öffnen, auch wenn das Telefon selbst bereits entsperrt ist.

Neben dem beschriebenen Paket zur sicheren Kommunikation gibt es mittlerweile einen Remote Desktop. Damit kann der Kunde sein komplettes IT-Umfeld in die sichere Cloud-Umgebung von Alpein Software verlagern. Zur Verfügung stehen sowohl Windows als auch Linux. Damit werden nicht nur die Daten, sondern alle Anwendungen sicher gekapselt. Bei einem Verlust des Laptops kann sich ein Kunde einfach auf einem anderen Gerät neu anmelden und findet seine gewohnte Arbeitsumgebung sofort wieder. "So verbleiben keine Spuren auf den Geräten", erklärt Wiltowski.


Ein weiterer Aspekt dieses Sicherheitsdenkens ist der konsequente Einsatz von Open-Source-Protokollen und -Verschlüsselungen (AES und SSL). Seit Kurzem besteht ausserdem eine Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Verteilte Systeme von Marcel Waldvogel an der Universität Konstanz. Gemeinsam will man an Sicherheitstechniken und Algorithmen forschen – und die Ergebnisse in die eigenen Produkte einfliessen lassen.


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