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Die Lieblinge in Schweizer Büros
Quelle: Swiss IT Magazine

Die Lieblinge in Schweizer Büros

A3-Farb-MFPs kommen in Schweizer Unternehmen breit zum Einsatz. Bei der Geräteanschaffung ist es wichtig, die Bedürfnisse des Büros zu kennen. Wir zeigen neun Modelle für jeden Geschmack.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2017/09

     

Das Druckergeschäft ist seit Jahren umkämpft. Der westeuropäische Druckermarkt hat sich zuletzt etwas erholt und konnte im einstelligen Prozent­bereich sogar wachsen, wie aktuelle Zahlen von Context zeigen. Vor allem der Verkauf von Multifunktionsgeräten sorgte dafür, dass der Absatz zulegen konnte. Mit Inkjet-MFPs konnte ein Plus von sechs, mit Laser-MPFs eines von fünf Prozent erzielt werden. Demgegenüber wurden sieben Prozent weniger Stand-alone-Laser- und gar 21 Prozent weniger Inkjet-Drucker verkauft. Zudem zeigt sich bei den Verkaufszahlen eine grosse internationale Diskrepanz. In Ländern wie Spanien und Portugal konnten die Druckerverkäufe stark zulegen und es resultierte zuletzt ein sattes Plus von 25,3 Prozent beziehungswiese 20,6 Prozent. In Ländern wie Schweden (-21,5%), Belgien (-14,4%) und der Schweiz (-12,4%) hingegen brachen sie regelrecht ein.


Die Beobachtung, dass die Multifunktionsgeräte zulegen konnten, während sich die Verkäufe herkömmlicher Drucker zuletzt eher rückläufig entwickelten, teilt auch Sandro Nizzola, Product Manager bei Brother: "Grund dafür ist hauptsächlich der Preiszerfall und die immer kleiner werdende Differenz der Preise zwischen MFPs und den reinen Druckern." Vor allem Farb-A3-Multifunktionsgeräte, wie sie in der nachfolgenden Marktübersicht aufgeführt sind, erfreuen sich in den Schweizer Büros einer zunehmend grossen Beliebtheit. Ein Grund dafür dürfte sein, dass ganz allgemein der Trend in den Büros wieder in Richtung Farbausdrucke geht, erklärt Hans-Michael Voss, Managing Director Enterprise Sales Switzerland & Austria bei Lexmark: "Der Trend geht ganz allgemein zu Farbausdrucken. Studien haben ergeben, dass Farbe den Umsatz steigert und stärker im Gedächtnis bleibt. Dementsprechend haben Farb­ausdrucke gerade in Marketingabteilungen eine hohe Relevanz."

Bedürfnisse genau abklären

Bei der Frage, welche Drucktechnologie sich besser für den Einsatz in Unternehmen eignet, finden die Hersteller keinen gemeinsamen Nenner. So setzt Ricoh etwa ganz klar auf Laser-Lösungen, wie Dario Frattini, Product Manager Hardware Office Solution bei Ricoh Schweiz, erklärt: "Ricoh setzt im MFP-Bereich auf die stete Weiterentwicklung von Lasertechnologie und Toner. Die Lasertechnologie ist bewährt und bietet eine sehr gute Druckqualität, ausserdem benötigt man dazu keine speziell beschichteten Papiere. Bei geringem Gebrauch ist die Lasertechnologie immer einsatzbereit, während Tintensysteme regelmässig tintenverbrauchende Reinigungsläufe durchführen, um die Bereitschaft und Qualität sicher zu stellen."


Demgegenüber ist man bei Epson der Ansicht, dass der Tintendruck die Drucktechnologie der Zukunft ist, wie Giordano Sticcho, Leiter Niederlassung Schweiz von Epson, erklärt: "Inkjets bieten Unternehmen gegenüber Laserdruckern eine saubere, sparsame Drucktechnologie, die auch weitergehende Anforderungen, beispielsweise den dokumentenechten Druck, erfüllt." Gerade aufgrund der Energie-Thematik in der Schweiz sei die Tintentechnologie zudem interessant, da Tintengeräte einen bis zu 90 Prozent geringeren Stromverbrauch gegenüber Lasern aufweisen. Zudem seien neuere MFP-Systeme von Start ab mit entsprechend grossen Tintentanks ausgerüstet und können inzwischen auch bis zu 100 Seiten in der Minute anfertigen.
HP wiederum bietet beide Möglichkeiten an, auch wenn die Tintentechnologie in einem etwas modifizierten haus­eigenen Produkt Anwendung findet. Wie bereits von Epson angemerkt sei vor allem die Energieeffizienz ein grosser Pluspunkt der Tintentechnologie, so Michael Schmockerer, Printing Category Manager bei HP. Jedoch sollten Unternehmen zuerst ihre Bedürfnisse abklären, bevor sie sich auf eine Technologie festlegen. "Egal ob Laser- oder Tintentechnologie: Entscheidend bei der Evaluation eines Gerätes sind immer die Kundenbedürfnisse und der geplante Einsatzbereich", erklärt Schmocker von HP.


Ins gleiche Horn bläst auch Brother-­Product-Manager Sandro Nizzola: "Welche Technologie sich für welches Unternehmen eignet, lässt sich pauschal sehr schwer beantworten. Die übergeordnete Frage sollte deshalb viel mehr sein, welche Ansprüche an den anzuschaffenden Drucker gestellt werden. Die wesent­lichen Vorteile der jeweiligen Drucktechnologie sind nach wie vor das emissions- und geräuscharme Drucken der Tintenstrahler. Für die Laser sprechen hingegen die wischfesten und scharfen Dokumentenausdrucke. Für Unternehmen nehmen Fragen wie Druckvolumen pro Monat, Anwender pro Gerät oder auch benötigtes Drucktempo einen sehr hohen Stellenwert ein."
Etwas konkreter äussert sich Stephan Mietz, Partner Account Manager von Kyocera: "Die Lasertechnologie eignet sich besonders im allgemeinen Büroumfeld und überall dort, wo Geschäfts­dokumente jeglicher Art gedruckt werden. Dokumente, welche mittels Lasertechnologie produziert werden, überzeugen seit vielen Jahren aufgrund ihrer zuverlässigen Ausdrucksqualität und besonders wegen ihrer Langlebigkeit. Das Drucken von randlosen Dokumenten ist jedoch nur bedingt möglich. Der Einsatz von Tinte hat sich eher im privaten Umfeld bewährt. Ebenso profitieren diejenigen Anwender, welche auf hohe Farbqualität, besonders beim Drucken von Fotos und Marketing-Unterlagen, Wert legen. Hierfür ist es allerdings notwendig, spezielle Inkjet-Papiere zu verwenden, was zum Teil mit höheren Kosten verbunden ist." (asp)


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