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Siri, lauter bitte!
Quelle: Apple

Apple Homepod

Siri, lauter bitte!

Apple hat an der WWDC-Konferenz den smarten Lautsprecher Homepod vorgestellt, der das traute Heim schlau machen soll.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2017/07

     

Apple hat im Rahmen seiner Entwicklerkonferenz WWDC den sprachgesteuerten Lautsprecher Homepod präsentiert und drängt somit weiter auf den Smart-Home-Markt. Der Hersteller von iPhone und Co. positioniert die zylinderförmige, rund 18 Zentimeter hohe Box in erster Linie als stationäres Gerät, um Musik zu hören. Dabei soll der Homepod etwa von selbst erkennen, wo im Zimmer er aufgestellt ist und kann so den Klang der Musik automatisch anpassen. Möglich ist dies dank sieben Hoch- und einem Tieftöner sowie dem hauseigenen Apple-­A8-Prozessor, der mitunter die Berechnung des Standorts im Raum unterstützt.


Gesteuert wird das Gerät mit Apples Sprachassistentin Siri, was selbst dann funktionieren soll, wenn gerade Musik läuft. Dazu muss der Sprachdienst von Apple zwar auf die hauseigenen Server zugreifen, jedoch verspricht das Unternehmen aus Cupertino, dass die Daten Ende-zu-Ende-verschlüsselt und mit einer anonymen Siri-ID übertragen werden.

Siri steuert Homepod

Beim Homepod geht es Apple aber nicht nur um ein verbessertes Musikerlebnis. Mit dem smarten Lautsprecher bringt das Unternehmen aus Cupertino auch ein Gerät in den Verkauf, welches ohne Interface kommt und in erster Linie auf die Sprachsteuerung ausgelegt ist. So ist die Apple Sprachassistentin Siri, die im Herbst übrigens mit einer neuen Stimme ausgestattet wird, gleichzeitig die Benutzeroberfläche. Die smarte Sprachsteuerung aus den Entwicklungslabors in Cupertino spielt auf Kommando Lieder aus Apple Music ab und soll auf Nachfrage auch Dinge wie "Wer ist der Bassist bei Blink-182?" oder "Wer übernimmt den Featuring-Part in diesem Song" beantworten können. Zudem lernt Siri aus den musikalischen Präferenzen des Nutzers und kann so auch Musik vorschlagen, die diesem zuvor gänzlich unbekannt war, ihm aber gefallen könnte.


Analog zu den Konkurrenzprodukten von Google oder dem momentanen Marktkrösus Amazon, der mit seinen smarten Echo-Lautsprechern und der Sprachassistentin Alexa als das Nonplusultra in Sachen intelligente Musikboxen gilt, kann auch Siri auf dem Homepod Fragen zu Wetter, Terminen, Sportergebnissen und weiteren Themen beantworten und soll auf Kommando auch Nachrichten verschicken und das vernetzte Heim steuern können. Jedoch hatte Siri seit jeher immer wieder mit dem Ruf zu kämpfen, Befehle und Anfragen nicht oder falsch zu verstehen, während dem vor allem Amazons Alexa bereits seit längerem mit hervorragenden Sprach- sowie Verständnisqualität aufwarten kann und inzwischen sogar in verschiedenen Tonlagen spricht oder gar flüstert. Anlässlich der WWDC hat Apple aber versprochen, dass mit dem iOS11-­Update Siri nochmals grosse Fortschritte machen wird und dann die Nutzer sowie auch Zusammenhänge besser verstehen und einordnen kann, um so akkurate Antworten zu geben.

Nicht Apples erste Smart-Home-Bemühung

Dass sich der Hersteller von iPhone und Co. mit dem smarten Gerät erstmals auf das Smart-Home-Terrain wagt, stimmt aber nicht komplett. Mit Homekit, welches bereits im September 2014 veröffentlicht wurde, verfügt Apple bereits über eine Plattform für vernetzte Heim­elektronik, die sich mit einem iOS-Gerät verbinden und steuern lassen. Die dazugehörige Apple Home App, mit der jegliche smarte Geräte, die mit "Works with Apple Homekit" gekennzeichnet sind, vernetzt und gesteuert werden können, wurde mit dem Release von iOS10 standardmässig auf die iPhones und iPads gebracht. Das Problem an Apples Vernetzungstechnologie ist aber derzeit, dass ein Grossteil des Ökosystems momentan auf ein ständig angeschaltetes Apple TV angewiesen ist.
Und auch wenn der iPhone-Produzent seine Bemühungen im Smart-Home-Bereich zuletzt merklich verstärkt hat, scheint sich das Unternehmen in Sachen künstliche Intelligenz, zumindest momentan noch, vornehm zurückzuhalten. Ob in den Augen von Apple das Zeitalter der intelligenten Geräte noch nicht wirklich gekommen ist und man sich deswegen mit Aussagen und technischen Veröffentlichungen in Sachen Smart Home eher zurückhält, bleibt im Moment noch das Geheimnis von CEO Tim Cook und seinen Angestellten.


Klar ist hingegen, dass der Homepod erst im Dezember auf den Markt kommt und zunächst nur in den USA, Grossbritannien und Australien in den Regalen stehen wird. Ganz günstig ist die smarte Musikbox mit einem angekündigten Preis von 349 Dollar aber nicht und liegt damit auch weit über dem Preisniveau von Amazons Alexa-Lautsprecher Echo. Wann der Homepod hierzulande zu haben sein wird und zu welchem Preis, hat Apple bisher nicht bekannt gegeben. Sicher ist nur, dass es frühestens 2018 soweit sein wird. (asp)


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