Sunrise hat heute den Abschluss einer Vereinbarung mit einem Konsortium unter der Führung der spanischen Cellnex sowie den Mitgliedern Swiss Life sowie Deutsche Telekom bekannt gegeben. Diese beinhaltet den Verkauf von Swiss Towers, welche ein Portfolio von 2239 Antennenmasten in der Schweiz besitzt, für einen Verkaufspreis von 500 Millionen Franken. Laut Sunrise soll das Geld vor allem für den Schuldenabbau eingesetzt werden.
Die Antennenmasten werden in Zukunft von Sunrise zurückgemietet. Damit gehen Sunrise und das Konsortium einen langfristigen Servicevertrag zur Erbringung von Infrastrukturdienstleistungen ein. Die Transaktion betrifft gemäss Sunrise die passive Netzinfrastruktur, d.h. vorwiegend Stahl- und Betonkonstruktionen. Die aktive Infrastruktur des Mobilfunknetzes verbleibe bei
Sunrise. Der Telekommunikationsanbieter teilte mit, man wolle sich darauf konzentrieren, die Qualität der Mobilfunkdienste für die Kunden noch weiter zu steigern. Sunrise besitzt insgesamt 3600 Handyantennen.
"Wir sind sehr stolz, die erste Anbieterin in der Schweiz zu sein, die eine solche Partnerschaft eingeht. Diese ermöglicht uns, unsere Netz- und Innovationsführerschaft weiter auszubauen. Die neue Partnerschaft wird es uns erlauben, uns noch stärker auf die aktive Infrastruktur als Schlüsselfaktor zu konzentrieren und das Defect-Free Mobilfunknetz zu realisieren, mit dem wir neue Massstäbe im Schweizer Mobilfunkmarkt setzen", sagt Olaf Swantee, CEO von Sunrise.
Bereits im Januar hatte
Sunrise bekannt gegeben, über eine Veräusserung der Antennenmasten nachzudenken. Die nun abgeschlossene Vereinbarung betritt der zweitgrösste Telekommunikationsanbieter in der Schweiz Neuland. So besassen alle drei grossen Mobilfunkanbieter (Swisscom, Sunrise und Salt) ihre Antennenmasten selber. Bei Swisscom und Salt ist ein Verkauf derselben gemäss früheren Angaben kein Thema.
In anderen Ländern ist der Verkauf und Zurückmieten von Antennenmasten jedoch bereits Praxis. So hat zum Beispiel der französische Mobilfunkanbieter Bouygues im vergangenen Sommer mehrere hundert Masten ebenfalls an Cellnex verkauft. Und auch Telecom Italia, die spanische Telefonica, die niederländische KPN oder die russische Vimpelcom führten bereits einen Antennenverkauf durch.
Vom erhaltenen Erlös will Sunrise 450 Millionen Franken für Schuldenreduktion verwenden. 30 Millionen sollen für die Beschleunigung des Netzausbaus, der Partnerschaften mit Glasfasernetzen und des Ladennetzes verwendet werden. Den übrigen Anteil des Erlöses soll unter anderem Transaktionskosten decken. Auch Aktionäre profitieren von dem Deal, so strebt Sunrise nun eine Dividende von 3,90 bis 4,10 Franken pro Aktie an, eine Steigerung um 17 bis 23 Prozent gegenüber Vorjahr.
(swe)