Salt rechnet mit altem Management ab
Quelle: Salt

Salt rechnet mit altem Management ab

Im vergangenen Jahr hat Salt sowohl Umsatz und Gewinn eingebüsst. Die Gründe werden direkt beim Namen genannt: Ein harter Wettbewerb und frühere Managementfehler, aber auch die misslungene IT-Umstellung im Jahr 2014, die offensichtlich zu hohen Forderungsausfällen geführt hat.
7. April 2016

     

Salt hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 1,28 Milliarden Franken erzielt. Das sind 31,3 Millionen Franken oder 2,4 Prozent weniger als im Vorjahr, wie aus den heute veröffentlichten Jahresresultaten für 2015 hervor geht. Der Turnaround sei beeinträchtigt "durch harten Wettbewerb und frühere Managementfehler", heisst es im Titel einer Medienmitteilung vielsagend. Und auch die Gründe für den Umsatzrückgang werden ganz offen kommuniziert. Es sind dies ein tieferer durchschnittlicher Erlös pro Kunde (ARPU), eine kleinere Kundenbasis und eine hohe Abwanderungsquote während einem Grossteil von 2015 und 2014.


Doch nicht nur dem Umsatz, auch der Gewinn von Salt hat gelitten. Das bereinigte EBITDA ging von 433,8 Millionen Franken im Jahr 2014 um 4,9 Prozent oder 21,3 Millionen Franken auf insgesamt 412,5 Millionen Franken zurück. Der Mobilfunkanbieter spricht hier von höheren indirekten betrieblichen Aufwendungen, die hauptsächlich aufgrund hoher Forderungsausfälle infolge einer misslungenen IT-Umstellung im Jahr 2014 und unzureichender Bonitätsprüfungen von Neukunden im Verkaufsprozess, für die im Verlauf des letzten Jahres Korrekturen vorgenommen wurden, aufgetreten sein sollen.
Zudem gibt Salt bekannt, dass 2015 verschiedene organisatorische Veränderungen vorgenommen wurden, insbesondere sollen Kernfunktionen wie Netzwerk und IT wieder in das Unternehmen integriert worden sein. "Während im Backoffice- und Supportbereich Mitarbeiter das Unternehmen verliessen, vorwiegend im Rahmen eines Freiwilligenprogramms, wurden insbesondere im Bereich Netzwerk neue Positionen geschaffen", heisst es weiter. Per Ende 2015 zählte das Unternehmen noch 833 Vollzeitstellen, 60 weniger als im Vorjahr. Der Hauptteil der Restrukturierung soll unterdessen weitgehend abgeschlossen sein.


Die Rede ist in der Medienmitteilung auch von einer neuen Vertriebskanalstrategie, die auf einer klaren Fokussierung und auf Kosteneffizienz basieren soll. So hat Salt eigenen Angaben zufolge seine Investitionen im Direkt- und Online-Vertrieb verstärkt, während bei den indirekten Vertriebspartnerschaften offensichtlich nur die profitabelsten weitergeführt wurden und werden. (mv)


Weitere Artikel zum Thema

Salt streicht 20 Länder aus Flatrate-Abo Plus World, Preis bleibt gleich

13. März 2016 - Salt kürzt die 220 Länder umfassende Liste des Abos Plus World, das unlimitierte Anrufe und SMS in diese Länder verspricht, um 20 Nationen. Der Preis bleibt aber gleich. Begründet wird dieser Schritt mit übermässiger Nutzung.

Salt baut über 100 Stellen ab

4. März 2016 - Beim Schweizer Telekom-Anbieter Salt, der ab Mitte März unter der Leitung von Andreas Schönenberger steht, sollen über 100 Mitarbeiter die Kündigung erhalten haben. Bereits im vergangenen Oktober wurden im Back Office 67 Stellen abgebaut.

Andreas Schönenberger wird neuer Salt-Chef

25. Januar 2016 - Die Suche nach einem neuen CEO ist beendet. Der ehemalige Google-Schweiz-Chef Andreas Schönenberger übernimmt bei Salt Mitte März das Ruder.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER