Swisscom arbeitet gemäss eigener Pressemitteilung an einem System, welches die digitale Identifizierung von Bankneukunden erlauben soll. Die Finanzmarktaufsicht Finma soll eine entsprechende Regeländerung bezüglich der Identifizierung von Schweizer Bankkunden im Frühling planen. Bis anhin ist die Eröffnung einer Geschäftsbeziehung bei einer Schweizer Bank oder Versicherung nur direkt in der Filiale möglich, da entsprechende Ausweisdokumente vorgelegt und Dokumente unterzeichnet werden müssen.
Wie Swisscom in der Mitteilung schreibt, soll die Finma, gemäss dem Entwurf Rundschreiben 2016/XX zur Video- und Online-Identifizierung vom 21. Dezember 2015, voraussichtlich ab März 2016 eine Online-Identifikation zulassen.
Das Schweizer Telekommunikationsunternehmen hat bereits ein Pilotprojekt mit der Valiant Bank gestartet mit dem Ziel, eine Lösung zur digitalen Kundeneröffnung nach der Freigabe durch die Finma anzubieten. Interessierte Neukunden der Bank benötigen laut Swisscom für die Video-Personenidentifizierung ein Endgerät mit Frontkamera und einen gültigen amtlichen Ausweis. Nach der Eingabe von persönlichen Daten wird der Antragssteller mit einem Identifikationsexperten im Swisscom Call Center verbunden. Dieser macht über die Kamerafunktion des mobilen Endgeräts ein Bild des Kunden und seiner Identitätskarte und identifiziert ihn mit technischer Unterstützung. Nach der Identifizierung übermittelt Swisscom die Daten über eine verschlüsselte Verbindung an die entsprechende Bank und löscht die Daten aus den eigenen Systemen.
Auch die Verträge sollen mit einem digitalen Zertifikat unterzeichnet werden. Die Konteröffnung soll in Zukunft nicht mehr als zehn Minuten in Anspruch nehmen, so
Swisscom.
(asp)